Fahrzeugbesitz und -verfügbarkeit
Erstellt am: 31.03.2004 | Stand des Wissens: 10.08.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Die Pkw-Verfügbarkeit in den Haushalten zeigt gegenüber der Vorgängerstudie "Mobilität in Deutschland 2008" nur leichte Veränderungen auf. Die Zahl der Haushalte ohne Pkw stieg im Vergleich zu 2008 von 17,7 Prozent auf 22 Prozent in 2017, die Zahl der Haushalte mit zwei oder mehr Pkw sank leicht. Gleich geblieben ist die Zahl der Haushalte mit einem Pkw [infas18 | Tab. A H8; infas10].
Es besitzen gemäß [infas18 | Tab. A H8]:
- 22 Prozent der Haushalte keinen Pkw,
- 53 Prozent einen Pkw,
- 21 Prozent zwei Pkw und
- drei Prozent drei oder mehr Pkw.
Mit höherem ökonomischen Status nimmt die Zahl der Pkw je Haushalt zu. Dies verdeutlicht die Abbildung 1. Unter dem ökonomischen Status eines Haushalts versteht sich hier die Ableitung aus dem Haushaltsnettoeinkommen und der gewichteten Haushaltsgröße gemäß dem Prinzip des Äquivalenzeinkommens [infas18 | Tab. A H8].
Die Gründe für den Verzicht auf einen Pkw können sehr vielfältig sein und sind auch vom Haushaltstyp (beispielsweise Rentnerhaushalt oder Haushalte mit beziehungsweise ohne Kinder) abhängig. Der Hauptgrund für einen Pkw-Verzicht ist dabei jedoch zumeist die Nichtnotwendigkeit. Danach reihen sich die Gründe der zu hohen Anschaffungs- und Unterhaltungskosten, bewusster Verzicht sowie Gesundheits- beziehungsweise des Altersgründe ein [infas18 | Tab. A H9.3]. Dies stellt einen klaren Wandel zum Jahr 2008 dar, da hier der Hauptgrund noch die zu hohen Anschaffungs- und Unterhaltungskosten war [infas10, S.59].
Trotzdem verfügen individuell 74 Prozent der Erwachsenen jederzeit über einen Pkw, wobei hier eine eventuelle Carsharing-Mitgliedschaft miteingeschlossen wird. Nur neun Prozent steht kein Pkw zur Verfügung [infas18 | Tab. A P 12]. Die Hauptgründe für das Fehlen der Möglichkeit der Nutzung eines Pkw sind dabei der Nichtbesitz eines Pkw oder der Nichtbesitz einer Fahrerlaubnis. In Deutschland besitzen 13 Prozent der Personen keinen Führerschein [infas18 | Tab. A P10.1]. Den höchsten Anteil an Erwachsenen ohne Pkw-Verfügbarkeit beziehungsweise Führerschein hat die Gruppe der über 75-jährigen (27,6 Prozent keine Verfügbarkeit und 17,2 Prozent keinen Führerschein) [infas10b, Personen, S. 1].
Neben den Pkw besitzen in Deutschland 76 Prozent der Haushalte mindestens ein Fahrrad, in 24 Prozent der Haushalte sind sogar drei oder mehr Fahrräder vorhanden [infas18 | Tab. A H11.2]. Insgesamt gibt es in den Haushalten Deutschlands 82,2 Millionen Fahrräder, inklusive E-Bikes [ZIV23, S.20] (Stand 2022). Damit liegt die Pro-Kopf-Verfügbarkeit von Fahrrädern im Jahr 2022 bei etwa 0,97 Fahrrädern.