Überblick zum Thema Carsharing
Erstellt am: 05.02.2004 | Stand des Wissens: 01.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Unter Carsharing wird die organisierte, gemeinschaftliche Nutzung von Kraftfahrzeugen verstanden [bcs07b]. Ende der 1980er Jahre waren in Deutschland die ersten Anfänge von Carsharing zu beobachten. Der Pionier war dabei die STATTAUTO GmbH in Berlin [Pete95]. Anfang der 1990er Jahre war erstmals eine spürbare Anzahl an Carsharing-Organisationen und Nutzern festzustellen [Stutz01].
Am 1. Januar 2022 nutzten 3.393.000 angemeldete Fahrberechtigte in über 935 Orten mehr als 30.200 Fahrzeuge von insgesamt 243 Carsharing-Anbietern. Damit teilen sich durchschnittlich je 112 Mitglieder ein Auto [Bvcs22].
Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) ist der Dachverband der deutschen Carsharing-Anbieter mit dem Ziel den Autoverkehr und die dabei entstehende Umweltbelastung zu vermindern. 201 der rund 243 deutschen Carsharing-Anbieter sind zurzeit im bcs organisiert [Bvcs22].
Mehrere Untersuchungen haben nachgewiesen, dass durch einen Wechsel vom Privat-Pkw auf Carsharing vor allem folgende verkehrliche Effekte erzielt werden:
Am 1. Januar 2022 nutzten 3.393.000 angemeldete Fahrberechtigte in über 935 Orten mehr als 30.200 Fahrzeuge von insgesamt 243 Carsharing-Anbietern. Damit teilen sich durchschnittlich je 112 Mitglieder ein Auto [Bvcs22].
Der Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) ist der Dachverband der deutschen Carsharing-Anbieter mit dem Ziel den Autoverkehr und die dabei entstehende Umweltbelastung zu vermindern. 201 der rund 243 deutschen Carsharing-Anbieter sind zurzeit im bcs organisiert [Bvcs22].
Mehrere Untersuchungen haben nachgewiesen, dass durch einen Wechsel vom Privat-Pkw auf Carsharing vor allem folgende verkehrliche Effekte erzielt werden:
- Das Mobilitäts-/Wegebudget wird kaum verringert. Die Wege werden in den Nahbereich und auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes (Bahn, Fuß, Rad, öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)) verlagert [Krie03, Pesc96]. Das Carsharing schafft einen wichtigen Beitrag für ein verkehrsmittelübergreifendes Verkehrssystem [UBA13b].
- Es haben sich vorrangig zwei Carsharing-Varianten etabliert: Das stationsbasierte Carsharing und das Free-Floating. Stationsbasierte Systeme ziehen mehr Kunden an, die auf das eigene Auto verzichten. Free-floating Systeme sprechen die Kunden an, die am privaten Autobesitz festhalten. Für beide Gruppen existieren spezielle Carsharing-Angebote [bcs16f]. Beide Varianten werden auch in kombinierten Carsharing-Systemen als ein Service in einem Tarif angeboten [Bvcs21c].
- Durch das Carsharing wird der Einzugsbereich des öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) vergrößert. Außerdem können Carsharing-Angebote Versorgungslücken des ÖPV schließen und zu einer Reduzierung der individuellen MIV-Personenkilometer beisteuern [bcs07b, Rid18].
- Ein Carsharing-Fahrzeug ersetzt je nach örtlichen Verhältnissen vier bis teilweise mehr als zehn Privat-Fahrzeuge [UBA21m]. Somit kann Carsharing vorrangig in innerstädtischen Straßenräumen zur Entspannung der Parkraumsituation beitragen [Pesc96, Pete95, Koss02, bcs07].
- Durch den koordinierten Ausbau von Carsharing und ÖPNV könnten laut dem Umweltbundesamt CO2-Emissionen um sechs Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt werden. Das entspricht rund vier Prozent der verkehrsbedingten CO2-Emissionen in Deutschland [UBA15c].
- Deutsche Carsharing-Anbieter sind Vorreiter bei der Umstellung auf lokal emissionsfreie Antriebe. Der Anteil der E-Fahrzeuge in der Flotte liegt bei 18,2 Prozent [Bvcs22]. Das E-Carsharing soll die Wahrnehmung von E-Fahrzeugen in der Öffentlichkeit steigern und laut Bundesverband Carsharing das umweltfreundliche Image des Carsharings festigen [Bvcs21b].
- Für potenzielle Kunden ist Carsharing besonders geeignet in Kombination mit dem öffentlichen Verkehr und wenn ein Pkw selten und vor allem für kurze Fahrten genutzt wird. Nicht geeignet ist CarSharing bei langen Standzeiten, wie zum Beispiel bei Arbeitswegen, wenn das Fahrzeug in der Zwischenzeit nicht genutzt wird. Die Bereitschaft zum Wechsel zu Carsharing ist höher, wenn es zu einem "Routinebruch" im Mobilitätskontext kommt (zum Beispiel Umzug, Arbeitsplatzwechsel) [Harm04].
Autohersteller wie die BMW Group und Daimler, welche ihre Carsharing-Dienste im Jahr 2019 zu Share Now fusioniert haben, bieten beispielweise Free-Floating-Carsharing an. Auch die Deutsche Bahn betreibt einen bundesweit aktiven Carsharing-Dienst namens Flinkster.