SYNETRA: Synergien zwischen Bahnnetz und -transport: Praxis, Probleme, Potentiale
Erstellt am: 20.04.2004
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Autoren: | Technische Universität Berlin, Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP) - Prof. Dr. v. Hirschhausen Technische Universität Berlin, Institut für Land- und Seeverkehr, Fachgebiet Schienenfahrwege und Bahnbetrieb, Prof. Dr.-Ing. habil. J. Siegmann |
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Erscheinungsjahr / -datum: | 2004 | |
Herausgeber: | Bundesministerium für Bildung und Forschung | |
Zitiert als: | [BMBF04] | |
Art der Veröffentlichung: | Projektbericht | |
Sprache: | deutsch | |
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Review
Erstellt am: 16.01.2006 | Stand des Wissens: 25.03.2010
Ziel / Zweck
Im Zusammenhang mit der Bahnreform wird regelmäßig auf die Synergieeffekte einer integrierten Organisationsform zwischen dem Netz und dem Transport verwiesen. Ziel dieses Gutachtens der Fachgebiete "Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik" sowie "Schienenfahrwege und Bahnbetrieb" der TU Berlin war es, diese Synergien erstmals einer wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. Hierbei sollten sowohl technische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt werden. Das Gutachten erfolgte mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Methodik und Durchführung
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Studie analysiert fünf besonders zentrale Schnittstellen zwischen dem Bahnnetz und dem Transport, die so genannten synergierelevanten Schnittstellen: i) Innovation und Finanzierung; ii) Fahrplankoordination und Trassenvergabe; iii) operativer Betriebsablauf; iv) Forschung und Entwicklung; v) Sicherheit. Neben einer Beschreibung und Bewertung der jeweiligen Transaktion wird für jede dieser Schnittstellen eine institutionelle Bewertung abgegeben. Diese beschränkt sich auf die Bewertung der Synergiepotenziale, beinhaltet jedoch keine globale ökonomische Bewertung unterschiedlicher Organisationsstrukturen.
Das Gutachten kommt zu einem eindeutigen Ergebnis bezüglich der Schnittstellen: Die Vermutung, dass eine vertikale Integration zur Hebung von Synergiepotenzialen förderlich sei, wird durch den transaktionstheoretischen Ansatz widerlegt. Insbesondere bzgl. der ersten drei Schnittstellen (Finanzierung, Trassenvergabe sowie operativer Betriebsablauf) lassen sich alternative Koordinationsformen finden, die der traditionellen vertikalen Integration überlegen sind (Hybrid bzw. Markt).
Auch internationale Erfahrungen, welche in dem Gutachten im Hinblick auf die Organisationsform analysiert wurden, liefern keine eindeutige Aussage (Schweden, Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Schweiz, Österreich, USA).
Des Weiteren diskutiert die Studie alternative Ordnungsmodelle für das deutsche Eisenbahnwesen, welche von vertikal integriertem Unternehmen bis zu vertikaler und horizontaler Desintegration des Netzes reichen. Eine Gewichtung der Synergieverluste und damit die Erstellung einer einheitlichen Rangfolge der Modelle sind im Rahmen der gewählten Methode nicht möglich. Die Bewertung sollte daher auf den Kriterien "Etablierung eines funktionsfähigen Wettbewerbs" und "Realisierung effizienter politsicher Eingriffe" basieren.
Abschließend folgert die Studie, dass neben den Synergieeffekten andere Gestaltungsparameter einen entscheidenden Einfluss auf die Ausgestaltung und die Effizienz der Organisationsmodelle haben. Dies sind u.a. die Bereitstellung eines verlässlichen finanziellen Rahmens für die Infrastruktur; ein diskriminierungsfreier Zugang zum Netz; sowie die Umsetzung wettbewerblicher Vergabeverfahren im Schienenpersonennahverkehr.
Im Zusammenhang mit der Bahnreform wird regelmäßig auf die Synergieeffekte einer integrierten Organisationsform zwischen dem Netz und dem Transport verwiesen. Ziel dieses Gutachtens der Fachgebiete "Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik" sowie "Schienenfahrwege und Bahnbetrieb" der TU Berlin war es, diese Synergien erstmals einer wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen. Hierbei sollten sowohl technische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt werden. Das Gutachten erfolgte mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
Methodik und Durchführung
- Literaturauswertung
- Datenanalyse
- Fallstudie
- Interviews, Expertengespräche
- Theoretisch-konzeptionelle Arbeit
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Studie analysiert fünf besonders zentrale Schnittstellen zwischen dem Bahnnetz und dem Transport, die so genannten synergierelevanten Schnittstellen: i) Innovation und Finanzierung; ii) Fahrplankoordination und Trassenvergabe; iii) operativer Betriebsablauf; iv) Forschung und Entwicklung; v) Sicherheit. Neben einer Beschreibung und Bewertung der jeweiligen Transaktion wird für jede dieser Schnittstellen eine institutionelle Bewertung abgegeben. Diese beschränkt sich auf die Bewertung der Synergiepotenziale, beinhaltet jedoch keine globale ökonomische Bewertung unterschiedlicher Organisationsstrukturen.
Das Gutachten kommt zu einem eindeutigen Ergebnis bezüglich der Schnittstellen: Die Vermutung, dass eine vertikale Integration zur Hebung von Synergiepotenzialen förderlich sei, wird durch den transaktionstheoretischen Ansatz widerlegt. Insbesondere bzgl. der ersten drei Schnittstellen (Finanzierung, Trassenvergabe sowie operativer Betriebsablauf) lassen sich alternative Koordinationsformen finden, die der traditionellen vertikalen Integration überlegen sind (Hybrid bzw. Markt).
Auch internationale Erfahrungen, welche in dem Gutachten im Hinblick auf die Organisationsform analysiert wurden, liefern keine eindeutige Aussage (Schweden, Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Schweiz, Österreich, USA).
Des Weiteren diskutiert die Studie alternative Ordnungsmodelle für das deutsche Eisenbahnwesen, welche von vertikal integriertem Unternehmen bis zu vertikaler und horizontaler Desintegration des Netzes reichen. Eine Gewichtung der Synergieverluste und damit die Erstellung einer einheitlichen Rangfolge der Modelle sind im Rahmen der gewählten Methode nicht möglich. Die Bewertung sollte daher auf den Kriterien "Etablierung eines funktionsfähigen Wettbewerbs" und "Realisierung effizienter politsicher Eingriffe" basieren.
Abschließend folgert die Studie, dass neben den Synergieeffekten andere Gestaltungsparameter einen entscheidenden Einfluss auf die Ausgestaltung und die Effizienz der Organisationsmodelle haben. Dies sind u.a. die Bereitstellung eines verlässlichen finanziellen Rahmens für die Infrastruktur; ein diskriminierungsfreier Zugang zum Netz; sowie die Umsetzung wettbewerblicher Vergabeverfahren im Schienenpersonennahverkehr.