Positive Koordination in der Regionalplanung: Transaktionskosten des Planentwurfs in Verhandlungssystemen
Erstellt am: 28.01.2004
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Autoren: | Einig, K., Dipl.-Ing. | |
Erscheinungsjahr / -datum: | 2003 | |
Veröffentlicht in: | Informationen zur Raumentwicklung | |
Ausgabe / Auflage: | 8./9. | |
Herausgeber: | Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung | |
Verlag / Ort: | Selbstverlag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung
Deichmanns Aue 31 - 37 53179 Bonn |
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Seiten: | 479-503 | |
Zitiert als: | [Eini03] | |
Art der Veröffentlichung: | Beitrag in einem Sammelband (Tagungsband, Handbuch, Jubiläumsschrift, usw.) | |
Sprache: | deutsch | |
ISBN oder ISSN: | 0303-2493 | |
Sonstige Informationen: | Im kooperativen Staat erfahren Verhandlungen nicht nur im Beziehungsverhältnis zwischen dem Staat und seinem Adressaten einen Bedeutungsgewinn, sondern auch innerhalb des Staates selbst sind Verhandlungen als Mechanismus zu Koordination der Interaktionen in und zwischen öffentlichen Stellen auf dem Vormarsch. So dominieren beispielsweise in der Regionalplanung in der Entwurfsphase des eigentlichen Regionalplans nicht-hierarchische Handlungsformen. Regionalplanung ist eine Institution zur Begrenzung von Dezentralisierungsproblemen. Da die Gemeinden und Städte über eine sehr weitgehende Planungshoheit verfügen, würden zahlreiche nicht-intendierte Effekte resultieren, bliebe eine Abstimmung zwischen den vielzähligen öffentlichen Planungsakteuren aus. Die erforderliche Koordinationsleistung wird nicht durch Zentralisierung ermöglicht, sondern durch regionale Politikverflechtung. So werden Regionalpläne in enger Zusammenarbeit von Gemeinden und Regionalplanungsträgern entworfen und abgestimmt.
Am Beispiel der Erarbeitung regionaler Siedlungskonzepte werden in diesem Beitrag die Schwierigkeiten der Problemlösung beleuchtet, die mit einer regionalen Politikverflechtung einhergehen. Der Siedlungskonzeptentwurf stellt für die Beteiligten einen Fall positiver Koordination dar, die als eine der kompliziertesten Verhandlungssituationen gilt. Parallel muss ein Allokations- und ein Distributionsproblem gelöst werden. Aus diesem Grunde sind die Transaktionskosten regionaler Politikverflechtungen sehr hoch. In der Raumordnungspraxis haben sich allerdings verschiedene Strategien etablieren können, um die Kosten abzusenken. Die Analyse zeigt allerdings, dass die Transaktionskosten des Entwurfs regionaler Siedlungskonzepte aktuell nicht auf ein Niveau reduziert werden könne, das die gemeinsame Einigung auch dann ermöglichen würde, wenn diese nur unter der Vorraussetzung finanzieller Kompensationen einzelner Gemeinden zu erzielen wäre. Zukünftig sind wohlfahrtsökonomisch effiziente Verhandlungslösungen somit nur dann zu erwarten, wenn eine Verkopplung von Regionalplanung und leistungsfähigen fiskalischen Kompensationsansätzen gelingt. |
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