Fussgängerfurten über Verkehrsstrassen mit Strassenbahnen in Mittellage
Erstellt am: 18.12.2003
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Autoren: | Angenendt, Wilhelm Bösel, Dirk Brinkmöller, Monika Draeger, Werner Dr. Lorenz-Henning, Karin Schmitz, Andreas Wilken, Markus |
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Erscheinungsjahr / -datum: | 1997/06/01 | |
Herausgeber: | Bundesministerium für Digitales und Verkehr | |
Zitiert als: | [BMVBS97h] | |
Art der Veröffentlichung: | Projektbericht | |
Sprache: | deutsch | |
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Review
Erstellt am: 18.12.2003 | Stand des Wissens: 18.12.2003
Ziel / Zweck
Ziel der Untersuchung ist die Erforschung von spezifischen Gefährdungen, die sich für Fußgänger beim Überqueren der Gleise von Straßenbahnen in Mittellagen sowie der angrenzenden Fahrbahnen ergeben. Es werden Empfehlungen gegeben, die eine Verbesserung der Verkehrssicherheit durch die Gestaltung und den Betrieb der Haltestellen sowie den zugehörigen Lichtsignalanlagen für die Fußgänger, die Straßenbahnen und die Kraftfahrzeuge bewirken. Weiterhin sind Vorschläge für die Änderung der relevanten Vorschriften, Richtlinien und Empfehlungen erarbeitet worden.
Methodik und Durchführung
1. Unfallanalyse
Es werden an den ausgewählten Untersuchungsstellen aufgetretene Fußgänger/Straßenbahn-Unfälle analysiert. Außerdem wird eine Gesamtübersicht über das Fußgänger/Straßenbahn-Unfallgeschehen in der Stadt Kassel für einen Beobachtungszeitraum von 20 Jahren in die Untersuchung mit einbezogen.
2. Verkehrsverhaltensanalyse
Der Kern der Untersuchung, welches die Analyse und Beurteilung der Sicherheitsbedingungen der einzelnen Haltstellen-/ Furtanlagen darstellt, wird im Rahmen von Verkehrsverhaltensbeobachtungen mit Hilfe von Verkehrssituationsanalysen (VSA) untersucht. Gefährdungen und Sicherheitsrisiken werden deutlich gemacht und gegenübergestellt. Insgesamt wurden 15 unterschiedlich strukturierte Untersuchungsfallbeispiele aus den Städten Bonn, Bremen, Halle/Saale, Hannover, Kassel, Köln, und Leipzig in die Analyse einbezogen.
Die Bewertung der Sicherheitsverhältnisse erfolgte unter Einbezug der Ergebnisse der situationsbezogenen Unfallanalysen, die im Vorhinein erstellt wurden.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Eine wesentliche Anforderung an Haltestellen ist deren sichere, bequeme und direkte Erreichbarkeit bzw. Zugänglichkeit. Bei der Neuanlage einer Haltestelle sollte aus Akzeptanzgründen prinzipiell für einen niveaugleichen Zugang gesorgt werden. Bestehende Unterführungen an Haltestellen sind sukzessive durch niveaugleiche Zugänge zu ersetzen. Sonderfälle, wie Unterführungen an Bahnhöfen bzw. Bahnhaltepunkten oder auch Unterführungen aufgrund topographischer Gegebenheiten bleiben bestehen.
Die entscheidende Erkenntnis nach Auswertung der Ergebnisse war, dass die Hauptdefizite bei der Querung des Fahrbahnbereiches liegen und nicht bei der Querung des Gleisbereiches.
Im Fahrbahnbereich kommt es vermehrt zu Problemsituationen (Unfälle, Konflikte, Verkehrsverhaltensauffälligkeiten) mit dem Kfz-Verkehr. Fußgänger, die die Straßenbahn erreichen wollten, fielen durch Querungen an ungesicherten Stellen bzw. durch eine hohe Rotläuferquote auf.
Diese Beobachtungen führen zu dem Schluss, dass der legale Zugang zur Haltestelle in Mittellage insbesondere vor dem Eintreffen und während des Haltens der Bahn zu gewährleisten ist. Ein Sicherungsbedarf für das Verlassen der Haltestelle ist vorrangig an Umsteigehaltestellen notwendig, die eine Fahrbahnquerung fordern.
Bei der Überquerung der Gleisanlagen kommt es zu einer vergleichsweise geringen Anzahl von Problemsituationen. Bei der Beschleunigung der Bahn und bei starker Taktverdichtung, sowie beim zügigen Erreichen einer haltenden Bahn vor einer in entgegengesetzter Richtung einlaufenden Bahn, ist jedoch ein erhöhtes Risiko zu erwarten.
Die Abwägung der Sicherheitsbelange mit geforderten Leistungsansprüchen erweist sich häufig als problematisch. Die Sicherheitsbelange sind aber stets vorrangig.
Ein Lösungsvorschlag für die Verbesserung der Sicherheit ist die unabhängige Signalisierung der Fahrbahn und des Gleichbereiches. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verkürzung der Wartezeiten an den Furten für die Fußgänger, sowie die Abstimmung der Signalanlagen auf das Eintreffen der Straßenbahn und auf die Schwerpunkte der Fahrgastwechselzeit. Um die Quote der Rotquerer zu senken wäre es angebracht gelbe Hüpflichter zu verwenden, die die Aufmerksamkeit der Fußgänger erhöhen.
Ziel der Untersuchung ist die Erforschung von spezifischen Gefährdungen, die sich für Fußgänger beim Überqueren der Gleise von Straßenbahnen in Mittellagen sowie der angrenzenden Fahrbahnen ergeben. Es werden Empfehlungen gegeben, die eine Verbesserung der Verkehrssicherheit durch die Gestaltung und den Betrieb der Haltestellen sowie den zugehörigen Lichtsignalanlagen für die Fußgänger, die Straßenbahnen und die Kraftfahrzeuge bewirken. Weiterhin sind Vorschläge für die Änderung der relevanten Vorschriften, Richtlinien und Empfehlungen erarbeitet worden.
Methodik und Durchführung
- Datenanalyse
1. Unfallanalyse
Es werden an den ausgewählten Untersuchungsstellen aufgetretene Fußgänger/Straßenbahn-Unfälle analysiert. Außerdem wird eine Gesamtübersicht über das Fußgänger/Straßenbahn-Unfallgeschehen in der Stadt Kassel für einen Beobachtungszeitraum von 20 Jahren in die Untersuchung mit einbezogen.
2. Verkehrsverhaltensanalyse
Der Kern der Untersuchung, welches die Analyse und Beurteilung der Sicherheitsbedingungen der einzelnen Haltstellen-/ Furtanlagen darstellt, wird im Rahmen von Verkehrsverhaltensbeobachtungen mit Hilfe von Verkehrssituationsanalysen (VSA) untersucht. Gefährdungen und Sicherheitsrisiken werden deutlich gemacht und gegenübergestellt. Insgesamt wurden 15 unterschiedlich strukturierte Untersuchungsfallbeispiele aus den Städten Bonn, Bremen, Halle/Saale, Hannover, Kassel, Köln, und Leipzig in die Analyse einbezogen.
Die Bewertung der Sicherheitsverhältnisse erfolgte unter Einbezug der Ergebnisse der situationsbezogenen Unfallanalysen, die im Vorhinein erstellt wurden.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Eine wesentliche Anforderung an Haltestellen ist deren sichere, bequeme und direkte Erreichbarkeit bzw. Zugänglichkeit. Bei der Neuanlage einer Haltestelle sollte aus Akzeptanzgründen prinzipiell für einen niveaugleichen Zugang gesorgt werden. Bestehende Unterführungen an Haltestellen sind sukzessive durch niveaugleiche Zugänge zu ersetzen. Sonderfälle, wie Unterführungen an Bahnhöfen bzw. Bahnhaltepunkten oder auch Unterführungen aufgrund topographischer Gegebenheiten bleiben bestehen.
Die entscheidende Erkenntnis nach Auswertung der Ergebnisse war, dass die Hauptdefizite bei der Querung des Fahrbahnbereiches liegen und nicht bei der Querung des Gleisbereiches.
Im Fahrbahnbereich kommt es vermehrt zu Problemsituationen (Unfälle, Konflikte, Verkehrsverhaltensauffälligkeiten) mit dem Kfz-Verkehr. Fußgänger, die die Straßenbahn erreichen wollten, fielen durch Querungen an ungesicherten Stellen bzw. durch eine hohe Rotläuferquote auf.
Diese Beobachtungen führen zu dem Schluss, dass der legale Zugang zur Haltestelle in Mittellage insbesondere vor dem Eintreffen und während des Haltens der Bahn zu gewährleisten ist. Ein Sicherungsbedarf für das Verlassen der Haltestelle ist vorrangig an Umsteigehaltestellen notwendig, die eine Fahrbahnquerung fordern.
Bei der Überquerung der Gleisanlagen kommt es zu einer vergleichsweise geringen Anzahl von Problemsituationen. Bei der Beschleunigung der Bahn und bei starker Taktverdichtung, sowie beim zügigen Erreichen einer haltenden Bahn vor einer in entgegengesetzter Richtung einlaufenden Bahn, ist jedoch ein erhöhtes Risiko zu erwarten.
Die Abwägung der Sicherheitsbelange mit geforderten Leistungsansprüchen erweist sich häufig als problematisch. Die Sicherheitsbelange sind aber stets vorrangig.
Ein Lösungsvorschlag für die Verbesserung der Sicherheit ist die unabhängige Signalisierung der Fahrbahn und des Gleichbereiches. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verkürzung der Wartezeiten an den Furten für die Fußgänger, sowie die Abstimmung der Signalanlagen auf das Eintreffen der Straßenbahn und auf die Schwerpunkte der Fahrgastwechselzeit. Um die Quote der Rotquerer zu senken wäre es angebracht gelbe Hüpflichter zu verwenden, die die Aufmerksamkeit der Fußgänger erhöhen.