Verkehrsspezifika bei Events
Erstellt am: 24.11.2003 | Stand des Wissens: 29.06.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Die Auseinandersetzung mit verkehrlichen Aspekten in der Planung von Events spielt in der Regel nur bei großen Events eine Rolle. Dabei spielt vor allem die Verkehrslenkung bzw. -steuerung zur möglichst schnellen Abwicklung des Pkw-Verkehrs eine zentrale Rolle. Verkehrsabhängige Lichtsignalsteuerungen, dynamische Wegweisungen und Parkleitsysteme zählen hier zu den zentralen Ansätzen. Allgemein müssen folgende Aspekte beachtet werden [Hama04, S. 181; vgl. Hein04a, S. 54 ff.]:
- die Aufrechterhaltung des allgemeinen Verkehrs (fließender Verkehr, Anliegerverkehr der Wohnbevölkerung, Lieferverkehr),
- die Heranführung des Veranstaltungsverkehrs (auch der Fußgänger),
- die Unterbringung des Veranstaltungsverkehrs (ruhender Verkehr),
- das Abführen des Veranstaltungsverkehrs,
- die Sicherstellung der Rettungsdienste,
- der Schutz vor terroristischen Anschlägen sowie speziell der Schutz von Stars und Prominenten,
- Kritische Prüfung des ermittelten Verkehrsaufkommens und
- Maßnahmen zur Beschleunigung des Verkehrs.
Ansätze, die den An- und Abreiseverkehr unter Komfortaspekten als "Teil des Events" einbeziehen, sind dagegen kaum verbreitet. Möglichkeiten bestehen hier vor allem bei Sonderzügen, Busreisen und der Gestaltung von Zwischenzielen bis hin zu Ferienstraßen [DiSc04]. Die Gestaltung von Reiseketten unter einem neuen Verständnis von Events könnte in den Markt des Eventtourismus eingebracht werden [Ifmo03, S. 227 ff.]. Hierzu scheinen Raumpartnerschaften und Netzwerke ein wichtiges und belebendes Element zur Gestaltung und Umsetzung des Mobilitätsmanagements im Tourismus zu sein [Groß05]. Die verschiedenen verkehrlichen Aspekte, die Ansätze für Handlungsoptionen bei Events bieten, sind in Abbildung 1 dargestellt.
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Mit Maßnahmen im Autoverkehr (Fahrgemeinschaften), Radverkehr (Abstellanlagen) und im ÖPNV (vor allem Kombitickets, Shuttle-Busse zum Bahnhof) lässt sich eine Reduzierung des Pkw-Aufkommens erreichen. Bei peripheren Lagen sind einer Erhöhung des Anteils des öffentlichen Personennahverkehrs jedoch enge Grenzen gesetzt [Küch97].
Ein wesentlicher Aspekt der Eventmobilität liegt auf der Verkehrsbewältigung und der sicheren, störungsfreien und effizienten Beförderung von Besuchern und Besucherinnen.
Eventmobilitätsplanung sollte sich an drei Grundprinzipien orientieren:
Eventmobilitätsplanung sollte sich an drei Grundprinzipien orientieren:
Sicherheit aller Beteiligten:
Maßnahmen auf Veranstaltungen sollten grundsätzlich auf die Sicherheit der Teilnehmenden, Verkehrsteilnehmen und Anwohnenden ausgerichtet sein. Aufgrund der hohen Anzahl von Personen besitzen Veranstaltungen ein erhöhtes Gefahrenpotenzial [Anzi08].
Maßnahmen auf Veranstaltungen sollten grundsätzlich auf die Sicherheit der Teilnehmenden, Verkehrsteilnehmen und Anwohnenden ausgerichtet sein. Aufgrund der hohen Anzahl von Personen besitzen Veranstaltungen ein erhöhtes Gefahrenpotenzial [Anzi08].
Das Aufrechterhalten der Funktionsfähigkeit der Stadt und des öffentlichen Lebens:
Die Öffentlichkeit und die Aufrechterhaltung der Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Lebens bezieht sich auf die Bevölkerung, die nicht am Event teilnimmt. Der alltägliche Verkehr darf nicht zum Erliegen gebracht werden. Außerdem sollten öffentliche Einrichtungen wie zu Beispiel Krankenhäuser oder Feuerwehr nicht eingeschränkt werden [Anzi08].
Die Öffentlichkeit und die Aufrechterhaltung der Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Lebens bezieht sich auf die Bevölkerung, die nicht am Event teilnimmt. Der alltägliche Verkehr darf nicht zum Erliegen gebracht werden. Außerdem sollten öffentliche Einrichtungen wie zu Beispiel Krankenhäuser oder Feuerwehr nicht eingeschränkt werden [Anzi08].
Orientierung an nachhaltigen Kriterien:
Vor allem bei Großveranstaltungen werden Umweltbelastungen produziert, welche über das normale Ausmaß hinausgehen. So sollte die Reduzierung des Verkehrsaufkommens, mit Schwerpunkt auf dem motorisierten Individualverkehr, angestrebt werden. Außerdem sollte der Blick auch auf ökologische, ökonomische oder soziale Auswirkungen gerichtet werden. Der Veranstaltungsort sollte für alle Besucher und Besucherinnen leicht zugänglich sein und die Anwohnenden sollten so wenig wie möglich beeinträchtigt werden [Anzi08].
Vor allem bei Großveranstaltungen werden Umweltbelastungen produziert, welche über das normale Ausmaß hinausgehen. So sollte die Reduzierung des Verkehrsaufkommens, mit Schwerpunkt auf dem motorisierten Individualverkehr, angestrebt werden. Außerdem sollte der Blick auch auf ökologische, ökonomische oder soziale Auswirkungen gerichtet werden. Der Veranstaltungsort sollte für alle Besucher und Besucherinnen leicht zugänglich sein und die Anwohnenden sollten so wenig wie möglich beeinträchtigt werden [Anzi08].