Untersuchung zur Lästigkeit von Reise- und Güterzügen
Erstellt am: 29.07.2003
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Autoren: | Möhler + Partner Beratende Ingenieure für Schallschutz und Bauphysik Obermeyer Planen und Beraten |
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Erscheinungsjahr / -datum: | 2001/12 | |
Herausgeber: | Deutsche Bahn AG Systemtechnik Standort München ÖBB-Holding AG |
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Zitiert als: | [DBAG01a] | |
Art der Veröffentlichung: | Studie | |
Sprache: | deutsch | |
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Review
Erstellt am: 05.08.2003 | Stand des Wissens: 05.08.2003
Ziel / Zweck
Hintergrund der Untersuchung sind zunehmende Beschwerden von Bahnanwohnern über Schienenverkehrslärm, wobei die Allgemeingültigkeit des Schienenbonus angezweifelt wird. Oft wird von Betroffenen geäußert, dass Güterzüge dabei als besonders störend empfunden werden.
Im Unterschied zu bisherigen Untersuchungen wird in dieser Studie der Eisenbahnlärm nicht allgemein betrachtet. Stattdessen wird spezifisch nach den Verursachern Reisezugverkehr und Güterzugverkehr unterschieden.
Es soll geklärt werden, ob Bahnlärm von Güter- und Reisezügen auf die betroffenen Anwohner unterschiedlich beeinträchtigend wirkt, bzw. wie die Lärmbelästigungen aus dem Bahnverkehr vom Anteil des Güterverkehrs abhängen.
Methodik und Durchführung
In einem zweistufigen Auswahlverfahren wurden 16 geeignete Wohngebiete in den alten Bundesländern an Fernbahnstrecken mit 24h-Betrieb ausgesucht. Über einen standardisierten Fragebogen wurden die subjektiven Belästigungen durch den Bahnlärm bei 1174 per Stichprobe ausgewählten Betroffenen ermittelt. Gefragt wurde einerseits nach der Wahrnehmung von Bahnlärm im Allgemeinen, andererseits nach spezifischen Eigenschaften von Reise- und Güterzügen.
Mit dem bekannten Betriebsprogramm im Tag- und Nachtverkehr wurden gemäß der Richtlinie Schall 03 Immissionspegel an den Wohn- und Schlafzimmern der Befragten rechnerisch bestimmt. Die Reaktion der Betroffenen konnte so in Beziehung zur ermittelten Geräuschbelastung gesetzt werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Es wird gezeigt, dass sich zahlreiche Anwohner durch Bahnlärm belästigt oder beeinträchtigt fühlen. 66 Prozent der befragten Anwohner halten dabei Güterzüge für lästiger als Reisezüge (gegenüber nur 7 Prozent, die sie für weniger lästig halten).
Der Güterzuglärm wird bei gleicher Schallbelastung als deutlich störender empfunden als der von Reisezügen ausgehende Lärm. Einerseits werden Geräusche, die die Befragten überwiegend den Güterzügen zuordnen, als besonders störend empfunden. Andererseits tragen Güterzüge auch wegen ihrer längeren Vorbeifahrdauer zur stärkeren Belästigung der Anwohner bei.
An Strecken mit größerem Anteil des Güterzugverkehrs liegt die - nicht nach Zugart differenzierte - allgemeine Lärmbelastung aus dem Schienenverkehr deutlich höher als an Strecken mit weniger Güterverkehr.
Der Güterzugverkehr wird zu allen Tageszeiten als lästiger eingestuft. In der Studie kann allerdings nicht eindeutig geklärt werden, ob dies in den Nachtstunden nicht darauf zurückzuführen ist, dass an den untersuchten Strecken nachts hauptsächlich Güterzüge verkehren.
Hintergrund der Untersuchung sind zunehmende Beschwerden von Bahnanwohnern über Schienenverkehrslärm, wobei die Allgemeingültigkeit des Schienenbonus angezweifelt wird. Oft wird von Betroffenen geäußert, dass Güterzüge dabei als besonders störend empfunden werden.
Im Unterschied zu bisherigen Untersuchungen wird in dieser Studie der Eisenbahnlärm nicht allgemein betrachtet. Stattdessen wird spezifisch nach den Verursachern Reisezugverkehr und Güterzugverkehr unterschieden.
Es soll geklärt werden, ob Bahnlärm von Güter- und Reisezügen auf die betroffenen Anwohner unterschiedlich beeinträchtigend wirkt, bzw. wie die Lärmbelästigungen aus dem Bahnverkehr vom Anteil des Güterverkehrs abhängen.
Methodik und Durchführung
- Befragung
In einem zweistufigen Auswahlverfahren wurden 16 geeignete Wohngebiete in den alten Bundesländern an Fernbahnstrecken mit 24h-Betrieb ausgesucht. Über einen standardisierten Fragebogen wurden die subjektiven Belästigungen durch den Bahnlärm bei 1174 per Stichprobe ausgewählten Betroffenen ermittelt. Gefragt wurde einerseits nach der Wahrnehmung von Bahnlärm im Allgemeinen, andererseits nach spezifischen Eigenschaften von Reise- und Güterzügen.
Mit dem bekannten Betriebsprogramm im Tag- und Nachtverkehr wurden gemäß der Richtlinie Schall 03 Immissionspegel an den Wohn- und Schlafzimmern der Befragten rechnerisch bestimmt. Die Reaktion der Betroffenen konnte so in Beziehung zur ermittelten Geräuschbelastung gesetzt werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Es wird gezeigt, dass sich zahlreiche Anwohner durch Bahnlärm belästigt oder beeinträchtigt fühlen. 66 Prozent der befragten Anwohner halten dabei Güterzüge für lästiger als Reisezüge (gegenüber nur 7 Prozent, die sie für weniger lästig halten).
Der Güterzuglärm wird bei gleicher Schallbelastung als deutlich störender empfunden als der von Reisezügen ausgehende Lärm. Einerseits werden Geräusche, die die Befragten überwiegend den Güterzügen zuordnen, als besonders störend empfunden. Andererseits tragen Güterzüge auch wegen ihrer längeren Vorbeifahrdauer zur stärkeren Belästigung der Anwohner bei.
An Strecken mit größerem Anteil des Güterzugverkehrs liegt die - nicht nach Zugart differenzierte - allgemeine Lärmbelastung aus dem Schienenverkehr deutlich höher als an Strecken mit weniger Güterverkehr.
Der Güterzugverkehr wird zu allen Tageszeiten als lästiger eingestuft. In der Studie kann allerdings nicht eindeutig geklärt werden, ob dies in den Nachtstunden nicht darauf zurückzuführen ist, dass an den untersuchten Strecken nachts hauptsächlich Güterzüge verkehren.