Aktuelle Entwicklungen mit Bedeutung für eine multimodale Verkehrsabwicklung
Erstellt am: 18.05.2015 | Stand des Wissens: 11.08.2023
Synthesebericht gehört zu:
"Die Entwicklung des Mobilitätsmarktes hat in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen erfahren. Die Angebote der klassischen Verkehrsträger im öffentlichen Verkehr und im Individualverkehr vermischen sich, gehen fließend ineinander über und werden durch neue Mobilitätsformen ergänzt. Letztere sind vor allem ein Ausdruck dafür, dass die sogenannte "Sharing Economy" auch im Mobilitätssektor voll angekommen ist." [Stopka15, S. 3]
"Nutzen statt besitzen" - "Verdienen statt bezahlen" - "Bewegen statt stehen": Diese Statements spiegeln das Empfinden einer neuen Mobilitätskultur wider [vgl. Stopka15, S. 3]. Insbesondere durch mittlerweile etablierte informationstechnische Möglichkeiten (Internet, Smartphones) und einfachen Zugang zu öffentlichen Fahrzeugen, Mitnahme- und Sharing-Systemen werden multimodale Mobilitätsangebote vor allem bei jungen Erwachsenen immer beliebter [vgl. ifmo11a; Witt14; Can14]. Als wesentlicher Faktor bei intermodalen Reisen ergänzt Bikesharing zunehmend den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Städten und bietet die Möglichkeit, Lücken im Verkehrsnetz sowohl in suburbanen als auch ländlichen Gebieten zu schließen. Die verschiedenen Mobilitäts-Apps haben diesen Trend bereits erkannt und Bikesharing als Teil der intermodalen Reisekette integriert [vgl. BITKOM14, S. 1; Stopka15, S. 3].
"Nutzen statt besitzen" - "Verdienen statt bezahlen" - "Bewegen statt stehen": Diese Statements spiegeln das Empfinden einer neuen Mobilitätskultur wider [vgl. Stopka15, S. 3]. Insbesondere durch mittlerweile etablierte informationstechnische Möglichkeiten (Internet, Smartphones) und einfachen Zugang zu öffentlichen Fahrzeugen, Mitnahme- und Sharing-Systemen werden multimodale Mobilitätsangebote vor allem bei jungen Erwachsenen immer beliebter [vgl. ifmo11a; Witt14; Can14]. Als wesentlicher Faktor bei intermodalen Reisen ergänzt Bikesharing zunehmend den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Städten und bietet die Möglichkeit, Lücken im Verkehrsnetz sowohl in suburbanen als auch ländlichen Gebieten zu schließen. Die verschiedenen Mobilitäts-Apps haben diesen Trend bereits erkannt und Bikesharing als Teil der intermodalen Reisekette integriert [vgl. BITKOM14, S. 1; Stopka15, S. 3].
Neben Fahrradverleihsystemen verzeichnen sowohl stationsgebundene als auch stationslose flexible Carsharing-Systeme jährliche Nutzer-Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich. So hat sich die Zahl der Fahrzeuge stationsunabhängiger Angebote von 4.550 im Jahr 2013 auf 18.570 im Jahr 2023 (Stichtag 1.1.2023) erhöht (bis 2018 betrug das durchschnittliche Wachstum sogar 15 Prozent pro Jahr). Die Zahl der stationsgebundenen Angebote stieg im gleichen Zeitraum von 6.700 auf 15.360 Fahrzeuge (bis 2018 zehn Prozent Wachstum pro Jahr). Die Anzahl der Carsharing-Nutzer ist im Jahr 2023 auf über 4,5 Millionen angewachsen. Davon sind etwas mehr als drei Viertel bei stationsunabhängigen (free-floating) Anbietern und ein knappes Viertel bei stationsbasierten Anbietern registriert. Die verschiedenen Anbieter sind in insgesamt 1.082 Städten und Gemeinden in Deutschland repräsentiert und halten einen Elektro-Anteil in den Carsharing-Flotten von 20,5 Prozent - rund 5-mal höher als im nationalen Pkw-Bestand (Stand 2023) [vgl. BCS23].
Sowohl die Bike- und Carsharing-Systeme als auch die Angebote des privaten Fahrzeugteilens (P2P-Nutzung) zählen zu den sogenannten kollaborativen Mobilitätsangeboten. Zur kollaborativen Mobilität werden modifizierte Mobilitätsformen gezählt, die im Bereich zwischen klassischem Individualverkehr (IV) und dem Öffentlichen Verkehr (ÖV) entstehen [vgl. Stopka15, S. 5 f.]. Hierbei sind folgende Entwicklungen herauszuheben [Stopka15, S. 5]:
- Wandel des privaten IV hin zum ÖV: Es entstehen öffentliche, gemeinschaftlich organisierte oder geteilte Mobilitätsangebote mit privaten Vorzügen (Zugang zu individualisierter Mobilitätsdienstleistung ohne Zwang des Fahrzeugbesitzes). Die Angebote können dabei kommerziell (beispielsweise Flinkster, DriveNow, car2go, Multicity, Quicar, Spotcar, Teilauto) oder nicht-kommerziell (beispielsweise Autonetzer, Tamycar, Nachbarschaftsauto) sein. Hierzu gehören ebenfalls Angebote für Nicht-Selbstfahrer [vgl. Stopka15, S. 6] in Form kommerzialisierter (Ride-Selling wie beispielsweise Uber) und nicht-kommerzialisierter Angebote (Ride-Sharing in Mitfahrgemeinschaften wie beispielsweise BlaBlaCar oder bessermitfahren.de).
- Individualisierung des ÖV: Insbesondere in dünn besiedelten Gebieten wird der öffentliche Kollektivtransport verstärkt individualisiert und damit dem tatsächlichen Bedarf angepasst.
Die nachfolgende Abbildung 1 veranschaulicht den Wandel traditioneller Mobilitätsformen in Richtung kollaborativer Mobilität und die damit entstehenden veränderten Mobilitätsangebote.
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