Umweltbilanz von Erdgas
Erstellt am: 06.03.2010 | Stand des Wissens: 15.03.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Erdgas stößt bei der Verbrennung im Vergleich zu Benzin- und Dieselkraftstoffen die wenigsten Abgase aus: bis zu 80 Prozent weniger Kohlenmonoxid (CO), bis zu 80 Prozent weniger (Nicht-Methan-) Kohlenwasserstoff-Emissionen (HC), bis zu 24 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid (CO2) und bis zu 90 Prozent weniger Stickoxide. Bei der Verbrennung von Erdgas entstehen zudem fast keine Rußpartikel und es verbrennt praktisch geruchsfrei. Insgesamt sind die Treibhausgasemissionen geringer als bei fossilem Benzin oder Diesel. [SeEh18, S.28]
Dennoch kommt es in der Regel bei der Förderung und Aufbereitung des Erdgases zum Austritt von Methan. Zudem kann es beim Pipelinetransport zu Methanverlusten kommen. Diese werden allerdings bei Pipelines wie der Nord Stream aus Russland als relativ gering erachtet. Der Transport von flüssigem Erdgas (LNG) ist hingegen mit höheren Emissionen verbunden. Bei der Bewertung der allgemeinen Klimawirkung von Erdgas als Kraftstoff bleibt zu berücksichtigten, dass Methan ein 25 Mal höheres Treibhauspotenzial besitzt als Kohlenstoffdioxid und Methan Emissionen bei Förderung, Aufbereitung und Transport von Erdgas daher schwer ins Gewicht fallen. [BGR20, S. 18ff.]
Neue Erdgas-Fahrzeuge erreichen die derzeitige Euro-6 Norm [ZuGa22b]. Zudem werden die Geräuschemissionen durch eine "weiche" Verbrennung, die auf einer hohen Klopffestigkeit (bis 134 Oktan) beruht, vermindert.
Fast CO2-neutral fahren jene Fahrzeuge, die mit Biogas betrieben werden. Weitere Informationen zu Biogas als Kraftstoff sind im entsprechenden Synthesebericht bei den Biokraftstoffen der zweiteren Generation zu finden.