Entwicklung des Personalbestands an Bord deutscher Handelsschiffe
Erstellt am: 21.01.2003 | Stand des Wissens: 11.10.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Die Verfügbarkeit geeigneten und gut ausgebildeten Personals ist eine der Grundvoraussetzungen für die Entwicklung der Seeverkehrswirtschaft. Die Wettbewerbsfähigkeit des Reedereistandorts Deutschland gründet sich wesentlich auf das maritime Humankapital, für dessen Bestandssicherung und Weiterentwicklung eine ausreichende Anzahl deutscher Seeleute erforderlich ist. Erfahrene deutsche Seeleute mit guter Ausbildung finden nach ihrer Seefahrtzeit Beschäftigung an Land. Dieses Humankapital ist unabdingbar, um die landseitigen Aktivitäten zu erhalten und zu entwickeln [PRC98, S. 31]. Würde der Nachwuchs an Kapitänen fehlen, wäre die Zukunft der landseitigen Aktivitäten vor das Problem des Fachkräftemangels gestellt, denn im Lotsendienst, bei Wasser- und Schifffahrtsämtern und Schiffsversicherungen muss Erfahrung auf See nachgewiesen werden [RadiB15].
Die Gesamtzahl des Bordpersonals auf deutschen Handelsschiffen sinkt seit ihrem Höchststand im Jahr 2010 und bewegt sich etwa auf dem Stand der späten 90er Jahre. Der Rückgang des Bordpersonals in den letzten Jahren in ist Abbildung 1 dargestellt. Der größte Rückgang ist bei dem ausländischen Bordpersonal zu beobachten.
Während dem Mangel an Nautikern durch die verstärkte Ausbildungsförderung begegnet wird, mangelt es jedoch weiterhin an Technikern zur gesetzesmäßigen und hochwertigen Besetzung von Schiffen unter deutscher Flagge. Problematisch ist insbesondere die Altersstruktur der deutschen Seeleute [VDR10, S. 88].
Im Bereich der maritimen Sicherheit wird immer nachdrücklicher die Bedeutung eines guten Ausbildungsstandes und einer guten Kommunikation an Bord betont (vergleich Maritime Sicherheit). Die Bindung zwischen den Reedereien und den auf ihren Schiffen beschäftigten Seeleuten hat sich jedoch in der jüngsten Vergangenheit deutlich gelockert, bedingt durch solche Faktoren wie die zunehmende Ausflaggung und Beschäftigung multinationaler Besatzungen wie auch die Einschaltung von Schiffsmanagementunternehmen und Crewing-Agenturen. Eine Entwicklung, der der ISM-Code (International Safety Management Code) entgegenwirken soll [WMU00a, S. 21].
Im Bereich der maritimen Sicherheit wird immer nachdrücklicher die Bedeutung eines guten Ausbildungsstandes und einer guten Kommunikation an Bord betont (vergleich Maritime Sicherheit). Die Bindung zwischen den Reedereien und den auf ihren Schiffen beschäftigten Seeleuten hat sich jedoch in der jüngsten Vergangenheit deutlich gelockert, bedingt durch solche Faktoren wie die zunehmende Ausflaggung und Beschäftigung multinationaler Besatzungen wie auch die Einschaltung von Schiffsmanagementunternehmen und Crewing-Agenturen. Eine Entwicklung, der der ISM-Code (International Safety Management Code) entgegenwirken soll [WMU00a, S. 21].