AMABILE - Ausschreibung und Modellierung von alternativen Bedienungsformen in Form von Teilnetzen unter Integration traditioneller Linienverkehre
Erstellt am: 18.12.2002 | Stand des Wissens: 14.08.2013
Im Zusammenhang mit der Liberalisierung des Verkehrsmarktes werden in vielen Landkreisen verstärkte Anstrengungen zur Senkung der Kosten des öffentlichen Verkehrs unternommen. Dabei spielen Alternative Bedienungsformen im ländlichen Raum eine wesentliche Rolle, um durch höhere Kosteneffizienz ein flächendeckendes und nutzerfreundliches ÖPNV-Angebot aufrecht erhalten zu können. Bei der Konzeption Alternativer Bedienungsformen sind das Fahrgastaufkommen und die Kosten-/Einnahmensituation - wie auch im traditionellen Linienverkehr - wichtige Grundlagen zur Entscheidungsfindung für die Aufgabenträger und die Betreiber.
In Deutschland ist gegenwärtig der besondere Aspekt zu beachten, dass die Kostenbilanz der ÖPNV-Systeme einen Einfluss darauf hat, ob entsprechende Leistungen (ggf. europaweit) ausgeschrieben werden müssen. Dies ergibt sich aus dem novellierten Personenbeförderungsgesetz (PBefG), nach dem gemeinwirtschaftliche Linien (d. h. Linien, die nicht kostendeckend bedient werden können) auszuschreiben sind. Um zu verhindern, dass eigenwirtschaftliche (d. h. kostendeckende) Linien von den Verkehrsunternehmen betrieben werden und gemeinwirtschaftliche durch die öffentliche Hand finanziert werden müssen, ohne dass es zu einem Ausgleich zwischen beiden Formen kommt, wird eine Vergabe der Konzessionen für Linienbündel bzw. eine sowohl ertragsstarke als auch ertragsschwache Verkehre umfassende Ausschreibung (ggf. in Teilnetzen/Losen) angestrebt. Bei der Definition dieser Linienbündelung bzw. dem Zuschnitt von Liniennetzen und Teillosen für die Ausschreibung ist neben der verkehrsplanerischen auch eine ökonomische Bewertung von entscheidender Bedeutung.
Statistisch abgesicherte Daten über das tatsächlich abgerufene Angebot und Modelle, die eine rechnergestützte Modellierung von bedarfsgesteuerten ÖPNV-Systemen und der zu erwartenden Nachfrage ermöglichen, liegen nicht vor. Ebenso wenig sind allgemeingültige Kenntnisse zur Kosten- und Einnahmesituation verfügbar, die den Zusammenhang zwischen vorhandenen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichem Ergebnis aufzeigen. Zudem existieren ungeklärte Fragen hinsichtlich der genehmigungsrechtlichen Behandlung von flächenbezogenen ÖPNV-Systemen (z.B. bei verschiedenen Formen von Rufbussen oder AST) sowie ihrer genehmigungsrechtlichen Integration in Linienbündel und der integrierten Ausschreibung von herkömmlichen Linienverkehren gemeinsam mit Alternativen Bedienungsformen.
Im Gegensatz dazu sind für die rechnergestützte Modellierung und Potenzialabschätzung traditioneller Linienverkehre praxistaugliche Standardlösungen vorhanden. Auch sind erste Ausarbeitungen zu rechtlichen Fragen der Linienbündelung und ihrer Ausschreibung bekannt, wenngleich im Zuge der fortschreitenden Liberalisierung des Verkehrsmarktes auf europäischer Ebene auch weitere Änderungen der Rechtslage zu erwarten sind. Sowohl für traditionelle Linienverkehre als auch für Alternative Bedienungsformen gilt jedoch, dass in Deutschland derzeit nur vereinzelte Ansätze für die Planung, Ausschreibung und Umsetzung von Linienbündeln bzw. Teilnetzen existieren.
Aus dieser Bestandsaufnahme lassen sich zusammenfassend folgende Schwerpunkte ableiten, die im Rahmen des Forschungsprojektes AMABILE untersucht werden:
Für die Pilotphase der erstmaligen (europaweiten) Ausschreibung von Teilnetzen bzw. Linienbündeln ist mit einer relativ langen Bearbeitungszeit zu rechnen. Dies liegt zum einen in der Tatsache begründet, dass für die Durchführung der Ausschreibung bereits ein Zeitraum von einem Jahr und mehr zu kalkulieren ist. Zum anderen besteht ein erheblicher Abstimmungsbedarf auf administrativer und politischer Ebene, der vorab nur schwer abgeschätzt werden kann. Hinzu kommt, dass durch mögliche juristische Verfahren die Umsetzung der Konzepte verzögert und u. U. verändert werden kann. Conditio sine qua non für diese Projektphase ist jedoch, dass ein Aufgabenträger für eine solche erstmalige Ausschreibungspraxis gewonnen werden kann. Daher ist diese Pilotphase zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur optionaler Bestandteil des Forschungsprojektes AMABILE.
In Deutschland ist gegenwärtig der besondere Aspekt zu beachten, dass die Kostenbilanz der ÖPNV-Systeme einen Einfluss darauf hat, ob entsprechende Leistungen (ggf. europaweit) ausgeschrieben werden müssen. Dies ergibt sich aus dem novellierten Personenbeförderungsgesetz (PBefG), nach dem gemeinwirtschaftliche Linien (d. h. Linien, die nicht kostendeckend bedient werden können) auszuschreiben sind. Um zu verhindern, dass eigenwirtschaftliche (d. h. kostendeckende) Linien von den Verkehrsunternehmen betrieben werden und gemeinwirtschaftliche durch die öffentliche Hand finanziert werden müssen, ohne dass es zu einem Ausgleich zwischen beiden Formen kommt, wird eine Vergabe der Konzessionen für Linienbündel bzw. eine sowohl ertragsstarke als auch ertragsschwache Verkehre umfassende Ausschreibung (ggf. in Teilnetzen/Losen) angestrebt. Bei der Definition dieser Linienbündelung bzw. dem Zuschnitt von Liniennetzen und Teillosen für die Ausschreibung ist neben der verkehrsplanerischen auch eine ökonomische Bewertung von entscheidender Bedeutung.
Statistisch abgesicherte Daten über das tatsächlich abgerufene Angebot und Modelle, die eine rechnergestützte Modellierung von bedarfsgesteuerten ÖPNV-Systemen und der zu erwartenden Nachfrage ermöglichen, liegen nicht vor. Ebenso wenig sind allgemeingültige Kenntnisse zur Kosten- und Einnahmesituation verfügbar, die den Zusammenhang zwischen vorhandenen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichem Ergebnis aufzeigen. Zudem existieren ungeklärte Fragen hinsichtlich der genehmigungsrechtlichen Behandlung von flächenbezogenen ÖPNV-Systemen (z.B. bei verschiedenen Formen von Rufbussen oder AST) sowie ihrer genehmigungsrechtlichen Integration in Linienbündel und der integrierten Ausschreibung von herkömmlichen Linienverkehren gemeinsam mit Alternativen Bedienungsformen.
Im Gegensatz dazu sind für die rechnergestützte Modellierung und Potenzialabschätzung traditioneller Linienverkehre praxistaugliche Standardlösungen vorhanden. Auch sind erste Ausarbeitungen zu rechtlichen Fragen der Linienbündelung und ihrer Ausschreibung bekannt, wenngleich im Zuge der fortschreitenden Liberalisierung des Verkehrsmarktes auf europäischer Ebene auch weitere Änderungen der Rechtslage zu erwarten sind. Sowohl für traditionelle Linienverkehre als auch für Alternative Bedienungsformen gilt jedoch, dass in Deutschland derzeit nur vereinzelte Ansätze für die Planung, Ausschreibung und Umsetzung von Linienbündeln bzw. Teilnetzen existieren.
Aus dieser Bestandsaufnahme lassen sich zusammenfassend folgende Schwerpunkte ableiten, die im Rahmen des Forschungsprojektes AMABILE untersucht werden:
- Entwicklung eines rechnergestützten Planungswerkzeuges, das die Aufgabenträger bei der Abschätzung von Angebot und Nachfrage Alternativer Bedienungsformen unterstützen kann;
- Klärung von Besonderheiten bei der ökonomischen Bewertung Alternativer Bedienungsformen insbesondere in Bezug auf die wirtschaftliche Begründung von Losen zur gemeinsamen Ausschreibung;
- Klärung der juristischen Fragen im europäischen Kontext hinsichtlich der Genehmigung Alternativer Bedienungsformen und die Bildung von Teilnetzen, in denen Alternative Bedienungsformen und traditionelle Linien gemeinsam zur Ausschreibung gebracht werden;
- Erprobung dieses Planungswerkzeuges anhand geeigneter Teilnetze der Beispielregionen und Ausschreibung von Teilnetzen unter fachlich fundierter Begleitung.
Für die Pilotphase der erstmaligen (europaweiten) Ausschreibung von Teilnetzen bzw. Linienbündeln ist mit einer relativ langen Bearbeitungszeit zu rechnen. Dies liegt zum einen in der Tatsache begründet, dass für die Durchführung der Ausschreibung bereits ein Zeitraum von einem Jahr und mehr zu kalkulieren ist. Zum anderen besteht ein erheblicher Abstimmungsbedarf auf administrativer und politischer Ebene, der vorab nur schwer abgeschätzt werden kann. Hinzu kommt, dass durch mögliche juristische Verfahren die Umsetzung der Konzepte verzögert und u. U. verändert werden kann. Conditio sine qua non für diese Projektphase ist jedoch, dass ein Aufgabenträger für eine solche erstmalige Ausschreibungspraxis gewonnen werden kann. Daher ist diese Pilotphase zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur optionaler Bestandteil des Forschungsprojektes AMABILE.