Marktstruktur der deutschen Binnenschifffahrt und ihre Entwicklungstendenzen
Erstellt am: 26.11.2004 | Stand des Wissens: 18.10.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Die Nachfrage nach Transportleistungen in der Binnenschifffahrt ist eng an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gekoppelt und wird somit besonders durch Ereignisse wie die globale Finanzkrise im Jahr 2008 stark beeinflusst. Nicht alle binnenschiffaffinen Güter werden jedoch in gleichem Ausmaß von einem solchen wirtschaftlichen Einbruch tangiert. So wird zum Beispiel die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen von konjunkturunabhängigen Faktoren beeinflusst. [ZKR11]
Das Güterverkehrsaufkommen der Binnenschifffahrt in Deutschland blieb in den vergangenen Jahren weitgehend stabil, zeigt jedoch in jüngster Vergangenheit einen Rückgang (vergleiche Abbildung 1). Im Jahr 2005 wurden etwa 237 Millionen Tonnen Güter mit Binnenschiffen transportiert. Bis zum Jahr 2008 stieg das Verkehrsaufkommen der Binnenschifffahrt auf circa 246 Millionen Tonnen. Bedingt durch die Wirtschaftskrise sank das Aufkommen im Jahr 2009 auf etwa 204 Millionen Tonnen. Nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung kam es jedoch wieder zu einer Abnahme das Aufkommens im Jahr 2018 auf nur 198 Millionen Tonnen. Im Jahr 2020 blieb der Trend bestehen und das Verkehrsaufkommen sank weiter auf 188 Millionen Tonnen, was auf die Covid-19- Pandemie zurückzuführen ist. Im Jahr 2021 stieg das Güteraufkommen dann erneut auf 195 Millionen Tonnen, bevor es im darauffolgenden Jahr 2023 wieder auf 171 Millionen Tonnen sank. [BMDV23u, Destatis24a]
Das Güterverkehrsaufkommen der Binnenschifffahrt in Deutschland blieb in den vergangenen Jahren weitgehend stabil, zeigt jedoch in jüngster Vergangenheit einen Rückgang (vergleiche Abbildung 1). Im Jahr 2005 wurden etwa 237 Millionen Tonnen Güter mit Binnenschiffen transportiert. Bis zum Jahr 2008 stieg das Verkehrsaufkommen der Binnenschifffahrt auf circa 246 Millionen Tonnen. Bedingt durch die Wirtschaftskrise sank das Aufkommen im Jahr 2009 auf etwa 204 Millionen Tonnen. Nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung kam es jedoch wieder zu einer Abnahme das Aufkommens im Jahr 2018 auf nur 198 Millionen Tonnen. Im Jahr 2020 blieb der Trend bestehen und das Verkehrsaufkommen sank weiter auf 188 Millionen Tonnen, was auf die Covid-19- Pandemie zurückzuführen ist. Im Jahr 2021 stieg das Güteraufkommen dann erneut auf 195 Millionen Tonnen, bevor es im darauffolgenden Jahr 2023 wieder auf 171 Millionen Tonnen sank. [BMDV23u, Destatis24a]
![Abb. 1: Güterverkehrsaufkommen der Binnenschifffahrt in Millionen Tonnen von 2005 bis 2023, eigene Darstellung nach [Eintrag-Id:565881] Abbildung2.jpg](/servlet/is/123606/Abbildung2.jpg)
Der deutsche Binnenschifffahrtsmarkt ist durch ein weitgehend fragmentiertes Angebot mit zahlreichen Kleinbetrieben (Partikuliere) gekennzeichnet. Häufig verfügen diese nur über ein selbst betriebenes Schiff, das zumeist von größeren Unternehmen befrachtet wird. [PLAN03c] Kleinunternehmen neigen besonders in Schwächeperioden des Marktes zu betriebswirtschaftlich wenig rationalen Verhaltensweisen, das heißt sie bleiben auch zu nicht kostendeckenden Frachtraten im Markt. Sie haben oft nur wenig direkten Kontakt zu den Verladern und unzureichende Fähigkeiten zur Modernisierung und Personalentwicklung. Demgegenüber ist die Nachfrage, entsprechend den binnenschiffaffinen Güterarten, vorrangig bei industriellen Großverladern und Großhändlern konzentriert, welche zumeist weiträumig agierende Logistiksysteme für Versorgung und Absatz unterhalten. Großverlader schließen zumeist Jahreskontrakte für große Mengen ab, weiterhin werden aber auch flexible Reaktionen auf kurzfristige Bedarfsschwankungen gefordert. [HdDS05]