Märkte des Containerverkehrs
Erstellt am: 18.09.2002 | Stand des Wissens: 12.06.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Die Containerfrachtenmärkte sind Relationsmärkte, die besonders die Zentren der Weltwirtschaft miteinander verbinden. Sie können prinzipiell aufgeteilt werden in
- Ost-West-Verkehre,
- Nord-Süd-Verkehre,
- Intraregionale Verkehre und
- Sonstige.
Zur ersten Gruppe gehören dabei die drei Hauptrelationen der Containerschifffahrt: die Transpazifikverkehre, die Europe-Far East-Verkehre sowie die Transatlantikverkehre.
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Quelle: Eigene Darstellung.
Die Containerströme sind dabei unpaarig. Beispielsweise ist der Anteil beladener Container, die Asien in Richtung Europa und Amerika verlassen, ungefähr doppelt so hoch wie die Anzahl der Exportcontainer in Gegenrichtung [Stop09, S. 525]. Damit einher geht die Herausforderung eines effizienten Leercontainermanagements.
Die technologische Entwicklung und die veränderten Betriebskonzepte in der Containerschifffahrt haben einen Wandel der Marktstrukturen bewirkt. Traditionell herrschte ein Rundreisesystem vor, entlegene Häfen wurden über Feederverkehre an die Hauptrouten angeschlossen. Aus betriebswirtschaftlichen und navigatorischen Gründen laufen die größer werdenden Schiffe der Hauptrouten jedoch immer weniger Häfen an [Scho09, S. 130-131]. Dies führt zu einem Ausbau der Feederanteile. Durch die steigenden Ladungsvolumen werden in letzter Zeit die ersten Feedermärkte jedoch bereits wieder über direkte Verbindungen an die Überseelinien angeschlossen, wie beispielsweise bestimmte Ostseehäfen [Maer12].
Die Globalisierung des Welthandels führte in der Containerschifffahrt zur Entstehung globaler Allianzen im Containerverkehr sowie zu einer Welle von Fusionen und Übernahmen. Diese Konzentration auf globaler Ebene wird jedoch gleichzeitig von einem verschärften Wettbewerb auf der Ebene des Einzelmarkts begleitet, so dass die Frachtraten in letzter Zeit tendenziell zurückgingen.