Mobility Data Space
Erstellt am: 19.11.2024 | Stand des Wissens: 19.11.2024
Synthesebericht gehört zu:
Der Mobility Data Space ist ein virtueller und unabhängiger Marktplatz für den direkten und individuellen Handel von Mobilitätsdaten zwischen Organisationen und/oder Unternehmen. Er bietet Teilnehmern Zugang zu einem Netzwerk an potenziellen Partnern und ermöglicht den sicheren Datenaustausch mit Akteuren aus allen Bereichen des Mobilitätssektors. Auf dem digitalen Marktplatz des Mobility Data Space soll es Teilnehmenden ermöglicht werden, Mobilitätsdaten gleichberechtigt, manipulationssicher und zu selbst gewählten Konditionen erwerben und offerieren zu können.
Durch den Beschluss der "konzertierten Aktion Mobilität" der deutschen Bundesregierung im November des Jahres 2019 wurde der Mobility Data Space ins Leben gerufen. An dem Prozess seiner Konzeption, der von der Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e.V. (acatech) koordiniert wurde, arbeiteten mehr als 200 Stakeholder der deutschen Mobilitätslandschaft aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Die neutrale Non-Profit-Organisation DRM Datenraum Mobilität GmbH ist Trägergesellschaft des Mobility Data Space und wurde im Jahr 2021 aus einem acatech-Projekt heraus gegründet. Mit dem Ziel, eine unternehmensübergreifende Datenökonomie zu schaffen, um innovative, umwelt- und nutzerfreundliche Mobilitätskonzepte zu realisieren und weiterzuentwickeln, wird der MDS vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr bis Ende des Jahres 2024 gefördert.
Im Datenkatalog des Mobility Data Space können Teilnehmende Datensätze anbieten oder Datenangebote möglicher Partner finden, wie beispielsweise Daten zu Staumeldungen, Benzinpreise oder Wetterdaten. Sollte ein Marktteilnehmender Interesse an den Daten eines Datengebenden bekunden, können die beiden Parteien frei, individuell und souverän Vertragsbedingungen für einen Datentransfer aushandeln. Wenn den Bedingungen von beiden Seiten zugestimmt wurde, findet ein direkter Datenaustausch zwischen den Partnern statt, ohne dass der Mobility Data Space oder eine dritte Partei die Rohdaten speichert oder analysiert (Peer-to-Peer-Transfer). Nur die Datenbeschreibung (Metadaten) wird im Datenkatalog zentral gespeichert und allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.
Die Kommunikation zwischen zwei Teilnehmern wird in einen Kanal für Metadaten und einen Kanal für den eigentlichen Datenaustausch aufgeteilt. Diese Aufteilung ermöglicht die Teilnahme an einem Datenraum, während die Datensouveränität auf der Seite der unabhängigen Firmen bleibt [CATX22]. Auf diese Weise werden eine dezentrale Datenspeicherung und der Verbleib der Datenhoheit bei den beteiligten Partnern gewährleistet. Der Mobility Data Space wurde nach den Prinzipien "Security by Design" entwickelt, wodurch auch der Austausch von Mobilitätsdaten, die unter die Datenschutz-Grundverordnung [DSGVO] fallen, möglich ist [BMDV24ag].