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Synergiepotential und regulatorische Förderung der Mitnutzung anderer Infrastrukturen

Erstellt am: 09.06.2015 | Stand des Wissens: 17.08.2023

Synthesebericht gehört zu:

Ein wesentliches Element zur Förderung von Investitionen in Breitbandnetze ist die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau. Bis zu 80 Prozent der für den Breitbandausbau auf Glasfaserbasis notwendigen Investitionskosten entfallen auf Tiefbauarbeiten [TÜVRhein18]. Diese Kosten können drastisch reduziert werden, wenn bereits existierende geeignete Infrastrukturen von privaten oder öffentlichen Eignern beim Breitbandausbau mitgenutzt werden. Diese Infrastrukturen müssen nicht primär dem Telekommunikationssektor zugeordnet sein, sondern können auch Verkehrswege, Stromtrassen oder andere Versorgungsleitungen umfassen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat im Jahr 2011 eine Synergiestudie über die aus der Mitnutzung bestehender anderer Infrastruktur resultierenden positiven Effekte in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Studie werden in Abbildung 1, die im Anschluss erläutert wird, zusammengefasst [BMWi11p].
Kosten-Nutzen Analyse InfrastrukturenAbb. 1: Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Infrastrukturen für die Nutzung von Synergien beim Breitbandausbau (eigene Darstellung nach [BMWi11p]). (Grafik zum Vergrößern bitte anklicken)
Zusätzlich wird von der Bundesnetzagentur ein Infrastrukturatlas betrieben, der Daten über die in Deutschland vorhandenen Infrastrukturen und zukünftig geplante Baustellen enthält, die beim Breitbandausbau grundsätzlich mitgenutzt werden können [TÜVRhein18].
Ansprechperson
Bauhaus-Universität Weimar, Professur Verkehrssystemplanung, Prof. Dr.-Ing. Plank-Wiedenbeck
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Regulierung von Breitbandinfrastruktur (Stand des Wissens: 17.01.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?451225
Literatur
[BMWi11p] Dr. Giger, H., Beyersdorff, P., Prof. Dr. Schuster, F. Möglichkeiten des effizienten Einsatzes vorhandener geeigneter öffentlicher und privater Infrastrukturen für den Ausbau von Hochleistungsnetzen, 2011/10/10
[DB21] Sonja Stötzel Highspeed-Netz für den digitalen Bahnverkehr: DB verlegt neue innovative Glasfaserleitungen, 2021/07/02
[TÜVRhein18] TÜV Rheinland Consulting GmbH, Standort Berlin, Uhlandstr. 88-90, 10717 Berlin , Daniel Schöllhorn, , Jakob Hafner, , Klemens Maget Synergiepotentiale im Breitbandausbau, 2018/03
Weiterführende Literatur
[BNetzA14] Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen Jahresbericht 2014, Ausgabe/Auflage 2014, 2015/05/08
[TKG] Telekommunikationsgesetz
Glossar
Kosten-Nutzen-Analyse
Die Nutzen-Kosten-Analyse ist ein Verfahren zur Quantifizierung von Vor- und Nachteilen von öffentlichen Investitionen über monetarisierte Kenngrößen. Dabei werden sämtliche positive Auswirkungen (Erträge, Nutzen) und sämtliche negative Auswirkungen (Kosten) eines Projektes in Geldeinheiten quantifiziert und ermittelt, ob der Saldo größer oder kleiner als Null ist. Es kann auch das Nutzen-Kosten-Verhältnis (Nutzen-Kosten-Quotient) ermittelt werden. Nutzen-Kosten-Untersuchungen sind in Deutschland bei öffentlichen Maßnahmen haushaltsrechtlich vorgeschrieben und sind als Bewertungsverfahren Bestandteil der Bundesverkehrswegeplanung oder als "Standardisierte Bewertung" Voraussetzung für eine Förderung aus dem GVFG-Großvorhabenprogramm.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?450092

Gedruckt am Sonntag, 23. Februar 2025 14:48:54