Verknüpfungsanalagen als Maßnahme des Verkehrsmanagements
Erstellt am: 30.03.2010 | Stand des Wissens: 28.10.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
Anlagen die Verkehrsträger miteinander verknüpfen, gibt es in verschiedenen Ausführungen. Dabei werden manchmal meist in peripheren Räumen - nur zwei Träger miteinander verknüpft, häufig aber auch gerade an zentralen Orten - mehrere Verkehrsträger zusammengeführt. Bahnhöfe, die in Städten häufig mehrere Träger des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) und aktiven Mobilitätsoptionen verknüpfen, sind Paradebeispiele für Verknüpfungsanlagen. Der MIV wird dabei meist in Form einer Park&Ride-Anlage angebunden, während die anderen Verkehrsträger häufig durch eine Mobilitätstation angebunden sind. Verknüpfungsanlagen sorgen im Allgemeinen dafür, dass die verknüpften Verkehrsträger und vor allem eine Kombination dieser - attraktiver werden. Dies führt zu einer räumlichen und modalen Verkehrsverlagerungen, da neue Routen- und Verkehrsträgerwahlen durch die Anlagen möglich sind. Im Kontext des nachhaltigen Verkehrsmanagements können Verknüpfungsanlagen dazu dienen die Attraktivität des Umweltverbundes zu steigern.
Die Verknüpfungsanlagen dienen dabei außerdem als Mittel zur Erschließung peripherer Räume. Zentral auf die Kernbereiche von Großstädten zulaufende Linien des öffentlichen Personennahverkehrs (zum Beispiel S-Bahnen) bilden Verkehrsachsen mit schlechter Raumerschließungswirkung. Die Erschließung der Achsenzwischenräume erfolgt in der Regel durch Radwegenetze, den öffentlichen Personennahverkehr in Form eines Buszubringersystems und durch den motorisierten Individualverkehr in Verbindung mit Park-and-Ride. Somit tragen Park-and-Ride & Mobilitätsstations-Konzepte zu einer ausgewogenen räumlichen Versorgung mit Zugänglichkeit zu zentralen Einrichtungen bei. Das ist vor allem in durch Bevölkerungszunahme charakterisierten Räumen von Bedeutung, da diese Bereiche eine sich immer weiter von der Kernzone entfernende Erschließung erfordern [BiGr99].
Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass sich insbesondere dezentrale kleine und mittelgroße Anlagen bewährt haben, die folgenden grundsätzlichen Anforderungen gerecht werden [SchS01, S. 5]:
Die Verknüpfungsanlagen dienen dabei außerdem als Mittel zur Erschließung peripherer Räume. Zentral auf die Kernbereiche von Großstädten zulaufende Linien des öffentlichen Personennahverkehrs (zum Beispiel S-Bahnen) bilden Verkehrsachsen mit schlechter Raumerschließungswirkung. Die Erschließung der Achsenzwischenräume erfolgt in der Regel durch Radwegenetze, den öffentlichen Personennahverkehr in Form eines Buszubringersystems und durch den motorisierten Individualverkehr in Verbindung mit Park-and-Ride. Somit tragen Park-and-Ride & Mobilitätsstations-Konzepte zu einer ausgewogenen räumlichen Versorgung mit Zugänglichkeit zu zentralen Einrichtungen bei. Das ist vor allem in durch Bevölkerungszunahme charakterisierten Räumen von Bedeutung, da diese Bereiche eine sich immer weiter von der Kernzone entfernende Erschließung erfordern [BiGr99].
Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass sich insbesondere dezentrale kleine und mittelgroße Anlagen bewährt haben, die folgenden grundsätzlichen Anforderungen gerecht werden [SchS01, S. 5]:
- erkennbare Vorteile für den Nutzer, wie Gesamtreisezeitverkürzung oder entscheidungsrelevante Kostenersparnisse,
- möglichst kurzer Teilweg mit dem motorisierten Individualverkehr,
- ausreichend Kapazitätsreserven auf den betroffenen Linien des öffentlichen Personennahverkehrs,
- hochwertige Bedienung des öffentlichen Personennahverkehrs (zum Beispiel hohe Reisegeschwindigkeiten zum Zielort, Reisekomfort, gutes Sitzplatzangebot, dichter Takt),
- ausreichendes Stellplatzangebot und kurze sowie direkte Fußwege zum Bahnhof (möglichst unter 150 Meter),
- hinreichende Komfort- und Sicherheitselemente (Witterungsschutz, niveaufreier, einsehbarer, übersichtlicher und gut beleuchteter Parkplatzbereich).
Park-and-Ride stellt die bekannteste aller Vernetzungsformen zwischen motorisiertem Individualverkehr und öffentlichen Verkehr dar [Rein96]. Diese Anlagen ermöglichen anreisenden Autofahrern, ihre Personenkraftwagen auf Parkflächen in der Nähe von Haltestellen abzustellen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Stadtzentrum zu gelangen. Mit diesem Konzept werden einerseits die Vorteile der Nutzung des individuellen Personenkraftwagens im Umland einer Stadt mit hohen Reisegeschwindigkeiten und den damit verbundenen Zeit- und Kosteneinsparungen ausgeschöpft. Andererseits können die Potenziale des öffentlichen Verkehrs, der vielfach auf eigenen Verkehrstrassen durchgeführt wird, in den Zufahrtsbereichen der Städte und in den Innenstadtbereichen ausgenutzt werden. [Köhl01a]
Der Nutzen von Park-and-Ride wird für den Anwender vor allem unter folgenden Bedingungen erkennbar [Rein96]:
- Die Wahrscheinlichkeit, im Zielgebiet einen kostenlosen oder im Verhältnis zum Fahrpreis des öffentlichen Personennahverkehrs relativ günstigen Parkplatz zu finden, ist sehr gering,
- Trotz mittlerer Wartezeit bis zum Eintreffen des öffentlichen Verkehrsmittels ist die Reisezeit beim Umsteigen auf den öffentlichen Personennahverkehr kürzer beziehungsweise nicht wesentlich länger als bei einer reinen Fahrt im Individualverkehr.