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Luftrettung durch Hubschrauber

Erstellt am: 12.08.2004 | Stand des Wissens: 17.12.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Bei der Luftrettung werden vorwiegend Hubschrauber verwendet. Diese können einen Unfallort direkt anfliegen und zumeist in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle landen. So kann die schnellstmögliche notfallmedizinische Versorgung von Patienten erreicht werden. Die Luftrettung durch Hubschrauber stellt hohe Anforderungen an das Qualitätsmanagement, um Sicherheit und Zuverlässigkeit jederzeit zu gewährleisten.

Der Aufbau eines Luftrettungsnetzes in der Bundesrepublik Deutschland begann in den siebziger Jahren. Der Zuwachs der Stationen hat eine flächendeckende Notfallversorgung aus der Luft in Deutschland möglich gemacht. In Deutschland werden die meisten Hubschrauber vom Allgemeinen Deutschen Automobil Club (ADAC), der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) und dem Katastrophenschutz, Bundesgrenzschutz (BGS) sowie von der Bundeswehr betrieben. Der Bund stellt den Ländern Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes für Flugrettungsaufgaben zur Verfügung. Die Berufshubschrauberführer sind Polizeivollzugsbeamte des BGS, die mit einem Rettungsassistenten und einem Notarzt die Besatzung des Hubschraubers bilden. Die Rettungsassistenten des Deutschen Roten Kreuzes oder der Johanniter-Unfallhilfe erhalten eine Zusatzqualifikation, um sowohl den Notarzt als auch den Hubschrauberführer bei den Aufgaben des Luftrettungsdienstes unterstützen zu können.
Abbildung 1: DRF - Deutsche Rettungsflugwacht Eurocopter EC-135P-2+ [Airl07]

Bei einem Primäreinsatz der Luftrettung fliegt der Hubschrauber den Unfallort direkt an, die Besatzung versorgt die Betroffenen und fliegt diese weiter in eine Notfallklinik. Bei einem Sekundäreinsatz wird ein Notfallpatient nach der Erstversorgung in einem Krankenhaus zur Spezialdiagnostik in ein anderes Krankenhaus verlegt. Dies muss zum schnellen und schonenden Transport mit einem Rettungshubschrauber erfolgen. Zu den weiteren Aufgabenbereichen der Rettungshubschrauber zählen Suchflüge und der schnelle Transport von Organtransplantaten, Blutkonserven oder dringend benötigten Medikamenten sowie medizinischem Gerät.

Besondere Gefahren für Hubschrauber sind aufgrund der niedrigen Flughöhe nicht nur natürliche Geländehindernisse, sondern auch Hochspannungsmasten und -leitungen oder Türme, die nicht immer rechtzeitig zu erkennen sind. Aus diesem Grund arbeitet die Industrie (Dornier, Eurocopter) an der Entwicklung von Systemen, die es der Hubschrauberbesatzung ermöglichen sollen die Hindernisse auch unter schlechten Sichtbedingungen frühzeitig zu erkennen und einen Zusammenstoß zu verhindern. Neben vorhandenen Bildverstärkerbrillen und Infrarotsensoren wird die Erprobung von Laser-Radar-Systemen (Herstellerbezeichnung HELLAS, Helicopter Laser Radar) als aktives Warnsystem verfolgt.

Publikationen

Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Merkmale des Luftverkehrs (Stand des Wissens: 27.02.2019)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?249783
Literatur
[Airl07] 1333 airliners.net, 2007/07/28
Glossar
ADAC = Allgemeine Deutsche Automobil Club e. V.. Der ADAC nimmt für sich in Anspruch, die Interessen deutscher Auto-, Motorrad- und Bootfahrer zu vertreten. Er bietet - direkt oder über Tochterfirmen - Dienstleistungen an und produziert Stadtpläne sowie Straßenkarten. Außerdem betreibt er mehrere Fahrsicherheitszentren. Die ursprüngliche und bekannteste Dienstleistung des Clubs ist die Pannenhilfe.
Radar Radio Detecting and Ranging Dieses elektromagnetische Ortungsverfahren beruht auf dem Prinzip des Echos. Man unterscheidet zwischen Primär- und Sekundärradar.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?99422

Gedruckt am Mittwoch, 24. April 2024 19:59:17