Betriebliche Mobilitätskonzepte
Erstellt am: 13.09.2002
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Autoren: | Baum, Thomas | |
Erscheinungsjahr / -datum: | 2001 | |
Veröffentlicht in: | Straßenverkehrstechnik | |
Ausgabe / Auflage: | 1 | |
Verlag / Ort: | Kirschbaum Verlag GmbH Siegfriedstraße 28 53179 Bonn | |
Seiten: | 30 - 35 | |
Zitiert als: | [Baum01] | |
Art der Veröffentlichung: | Beitrag in einer Zeitung / Zeitschrift / Journal / Schriftenreihe | |
Sprache: | deutsch | |
ISBN oder ISSN: | ISSN 0039-2219 | |
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Review
Erstellt am: 25.09.2002 | Stand des Wissens: 29.03.2010
Ziel / Zweck
Der Autor beantwortet die Frage "Was kann eigentlich ein [Dienstleistungs-] Unternehmen zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Stadt- und Siedlungsstruktur beitragen" und zeigt auf, wie und welcher Höhe Kosteneinsparungen für Mitarbeiter und Unternehmen durch Mobilitätsmanagement erreicht werden können.
Methodik und Durchführung
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Der Erfolg von betrieblichem Mobilitätsmanagement ist unmittelbar mit der Förderung des Umweltverbundes auf städtischer Ebene verbunden. Nennenswerte Potenziale zur Veränderung der Verkehrsmittelwahl an einem Standort können nach Ansicht des Autors nur bei Maßnahmenbündeln und konsequentem Vorgehen von Gebietskörperschaft und Stadt aktiviert werden.
Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg ist die Zusammenarbeit von Geschäftsleitung und Betriebsrat und eine Mitarbeiterinformation und -befragung.
Durch Maßnahmenbündel können an einem Standort Reduzierungen von 10 - 20 % der MIV-Fahrten erreicht werden.
Fahrgemeinschaften sind nur erfolgreich, wenn die Anzahl der Teilnehmer hoch genug ist (6.000 Personen als Untergrenze), damit Umwegfahrten in akzeptierten Größenordnungen bleiben. Außerdem müssen Maßnahmen zur Mobilitätssicherung und zur kontinuierlichen Kundenansprache flankierend bereitgestellt werden. Damit können dann Fahrtenreduktionen im MIV von bis zu 25 % erreicht werden und der Besetzungsgrad kann von 1,1 auf 1,4 bis 2,0 gesteigert werden.
Für einen akzeptierten und wirtschaftlichen Betrieb sind in großen Betrieben elektronische Medien für Standardvorgänge und persönliche Beratungen für Sonderfragen erforderlich. Synergieeffekte können generell durch eine überbetriebliche Organisationseinheit erzielt werden.
Ein marktgerechtes Verhalten der Mitarbeiter zur Reduktion des Verkehrsmengen im MIV wird durch Subvention von Mitarbeiterstellplätzen verhindert; es könnte durch eine steuer- und sozialabgabenfreie Mobilitätszulage und Parkraumbewirtschaftung erreicht werden.
Der Autor zeigt anhand einer Modellrechnung, dass es durch eine Änderung der Finanzierung von Tiefgaragen-Plätzen und Jobtickets auf Basis eines abgabenfreien Mobilitätszuschusses bei einem Betreib mit 100 Mitarbeitern durch marktwirtschaftliches Verhalten der Mitarbeiter zu einer Änderung der Verkehrsmittelwahl und des Besetzungsgrades kommen wird. Die Entlastungen der Mitarbeiter lägen bei rund 300 EUR und bei rund 5.000 EUR für das Unternehmen bei unveränderten direkten Kosten für die Allgemeinheit. Indirekte Effekte (Umwelt, Gesundheit, Auslastung ÖV...) sind bei dieser Berechnung unberücksichtigt geblieben; sie würden vor allem den volkswirtschaftlichen Nutzen steigern.
Abb. 1:
Abb. 2:
Einordnung in die Forschung / Relevanz für die Politikberatung
Mit der Modellrechnung legt der Verfasser ein Hilfsmittel für den Bereich Finanzierung von betrieblichem Mobilitätsmanagement vor.
Weitere Aspekte
Die vom Autor durchgeführte Modellrechnung setzt eine nicht existierende abgabenfreie Mobilitätszulage für Betriebe voraus. Damit wird deutlich, dass es Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers hinsichtlich steuerrechtlicher Fragen (Entfernungspauschale, steuerfreie Zulagen, Parkraumsubventionen) bei betrieblichem Mobilitätsmanagement gibt, der deutlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Themas hat.
Der Autor beantwortet die Frage "Was kann eigentlich ein [Dienstleistungs-] Unternehmen zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Stadt- und Siedlungsstruktur beitragen" und zeigt auf, wie und welcher Höhe Kosteneinsparungen für Mitarbeiter und Unternehmen durch Mobilitätsmanagement erreicht werden können.
Methodik und Durchführung
- Fallstudie
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Der Erfolg von betrieblichem Mobilitätsmanagement ist unmittelbar mit der Förderung des Umweltverbundes auf städtischer Ebene verbunden. Nennenswerte Potenziale zur Veränderung der Verkehrsmittelwahl an einem Standort können nach Ansicht des Autors nur bei Maßnahmenbündeln und konsequentem Vorgehen von Gebietskörperschaft und Stadt aktiviert werden.
Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg ist die Zusammenarbeit von Geschäftsleitung und Betriebsrat und eine Mitarbeiterinformation und -befragung.
Durch Maßnahmenbündel können an einem Standort Reduzierungen von 10 - 20 % der MIV-Fahrten erreicht werden.
Fahrgemeinschaften sind nur erfolgreich, wenn die Anzahl der Teilnehmer hoch genug ist (6.000 Personen als Untergrenze), damit Umwegfahrten in akzeptierten Größenordnungen bleiben. Außerdem müssen Maßnahmen zur Mobilitätssicherung und zur kontinuierlichen Kundenansprache flankierend bereitgestellt werden. Damit können dann Fahrtenreduktionen im MIV von bis zu 25 % erreicht werden und der Besetzungsgrad kann von 1,1 auf 1,4 bis 2,0 gesteigert werden.
Für einen akzeptierten und wirtschaftlichen Betrieb sind in großen Betrieben elektronische Medien für Standardvorgänge und persönliche Beratungen für Sonderfragen erforderlich. Synergieeffekte können generell durch eine überbetriebliche Organisationseinheit erzielt werden.
Ein marktgerechtes Verhalten der Mitarbeiter zur Reduktion des Verkehrsmengen im MIV wird durch Subvention von Mitarbeiterstellplätzen verhindert; es könnte durch eine steuer- und sozialabgabenfreie Mobilitätszulage und Parkraumbewirtschaftung erreicht werden.
Der Autor zeigt anhand einer Modellrechnung, dass es durch eine Änderung der Finanzierung von Tiefgaragen-Plätzen und Jobtickets auf Basis eines abgabenfreien Mobilitätszuschusses bei einem Betreib mit 100 Mitarbeitern durch marktwirtschaftliches Verhalten der Mitarbeiter zu einer Änderung der Verkehrsmittelwahl und des Besetzungsgrades kommen wird. Die Entlastungen der Mitarbeiter lägen bei rund 300 EUR und bei rund 5.000 EUR für das Unternehmen bei unveränderten direkten Kosten für die Allgemeinheit. Indirekte Effekte (Umwelt, Gesundheit, Auslastung ÖV...) sind bei dieser Berechnung unberücksichtigt geblieben; sie würden vor allem den volkswirtschaftlichen Nutzen steigern.
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Einordnung in die Forschung / Relevanz für die Politikberatung
Mit der Modellrechnung legt der Verfasser ein Hilfsmittel für den Bereich Finanzierung von betrieblichem Mobilitätsmanagement vor.
Weitere Aspekte
Die vom Autor durchgeführte Modellrechnung setzt eine nicht existierende abgabenfreie Mobilitätszulage für Betriebe voraus. Damit wird deutlich, dass es Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers hinsichtlich steuerrechtlicher Fragen (Entfernungspauschale, steuerfreie Zulagen, Parkraumsubventionen) bei betrieblichem Mobilitätsmanagement gibt, der deutlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Themas hat.