Forschungsinformationssystem des BMVI

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Optimierung des Schülerverkehrs

Erstellt am: 11.05.2004
Autoren:   Bohl, Stefan, Dipl.-Ing.
Kötter, Burkhard, Dipl.-Ing.
Lampe, Bernward
Mehlert, Christian, Dr.-Ing.
Erscheinungsjahr / -datum:   2003
Veröffentlicht in:   Der Nahverkehr
Ausgabe / Auflage:   12
Seiten:   32ff
Zitiert als:   [KLMB03]
Art der Veröffentlichung:   Beitrag in einer Zeitung / Zeitschrift / Journal / Schriftenreihe
Sprache:   deutsch
Review
Erstellt am: 11.05.2004 | Stand des Wissens: 05.07.2016

Ansprechperson:
Ziel / Zweck
Kosteneinsparung im Schülerverkehr durch Planung und Umsetzung einer Schulzeitstaffelung zur Entzerrung der Verkehrsspitzen

Methodik und Durchführung
  • Datenanalyse
  • Fallstudie
  • Vorstudie über das ÖPNV- und Schulsystem ergab hohes Fahrzeug-Einsparpotential (Oktober 2002):
    Das Fahrschüleraufkommen im Kreis Steinfurt beträgt 15.200 Schüler pro Schultag. Vor der Schulzeitstaffelung begann der Unterricht an 77 % der 109 Schulen im Gebiet des Regionalverkehrs Münster (RVM) zwischen 7:50 und 8:00 Uhr (Abb. KLMB03-34a). Die Morgenspitze des Schülerverkehrs bestimmt daher die Größe der Fahrzeugflotte (Abb. KLMB03-34b).
  • intensive Planung ab Dezember 2002: Diskussion mit Lehrern, Schülern und Eltern; Abstimmungsrunden mit politischen Gremien; rechnergestützte Optimierung der Fahr- und Umlaufpläne
    Basis ist ein Runderlass des Kultusministeriums NRW: Der Untericht soll zwischen 7:30 und 8:30 Uhr beginnen und für benachbarte Schulen zwischen Schulträgern und Verkehrsunternehmen abgestimmt werden.
  • bis Juli 2003 an fast allen Schulstandorten Konsens gefunden; an drei Schulen Anordnung durch Bezirksregierung Münster
  • Umsetzung zum 15. September 2003


Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Methodik und Randbedingungen
  • Der Schülerverkehr wurde so gestaltet, dass mehr Schulen künftig von einem Bus nacheinander angefahren werden können, für die bisher mehrere Busse benötigt wurden (Abb. KLMB03-33): An 16 Schulen wurde der Unterrichtsbeginn um zehn bis 15 Minuten vorgezogen, an fünf Schulen erfolgten Änderungen von +/-5 Minuten und an 16 Schulen beginnt der Unterricht nun zehn bis 20 Minuten später (Abb. KLMB03-34a).
  • Die Schulanfangs- und Endzeiten wurden linear verschoben, so dass die </>Außer-Haus-Zeiten der Schüler konstantgeblieben sind.

Ergebnis

  • Durch die Schulzeitstaffelung wurden die Übergangszeiten Bus/Schule und Schule/Bus optimiert: Lange Übergangszeiten wurden verkürzt und knappe verlängert.
  • Teilweise ergaben sich Reisezeitverkürzungen durch Anpassung der Linienführung und zusätzliche Direktfahrten (wichtig für Akzeptanz).
  • Die Anzahl der benötigten Busse konnte von 154 auf 142 um 9 % verringert werden. Der Fahrzeugeinsatz im Tagesverlauf nach Umsetzung der Maßnahmen ist in Abb. KLMB03-34b dargestellt.
  • Die ÖPNV-Optimierung hat zu nennenswerten Kostensenkungen geführt.


Einordnung in die Forschung / Relevanz für die Politikberatung
Der Auftrag wurde von BPI-Consult auf Basis eines Werkvertrages mit Erfolgshonorar bearbeitet: Dies garantierte dem Auftraggeber:
  • Honorierung nur nach erfolgreicher Umsetzung
  • Einsparung größer als Honorar
Dies zeigt, dass privatwirtschaftliches Potential in diesem Vorgehen steckt.
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?86060

Gedruckt am Sonntag, 23. Februar 2025 15:31:31