Liberalisierungsindex Bahn 2004 - Vergleich der Marktöffnung der Eisenbahnmärkte der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, der Schweiz und Norwegens
Erstellt am: 11.05.2004
![]() |
![]() |
![]() |
Autoren: | IBM Business Consulting Services Kirchner, Christian, Prof. Dr. iur. Dr. rer. pol. |
|
Erscheinungsjahr / -datum: | 2004/05 | |
Ausgabe / Auflage: | 2 | |
Zitiert als: | [IBM04] | |
Art der Veröffentlichung: | Studie | |
Sprache: | deutsch | |
Sonstige Informationen: | im Auftrag der Deutschen Bahn AG | |
![]() |
![]() |
![]() |
Review
Erstellt am: 03.06.2004 | Stand des Wissens: 26.03.2010
Ziel / Zweck
Im Jahr 2002 wurde der "LIB-Index" ("Liberalisierungsindex Bahn") erstmals im Auftrag der DB AG von IBM Consulting Services in Zusammenarbeit mit der Humboldt Universität zu Berlin erhoben.
Aufgrund der Erweiterung der Europäischen Union wird mit der vorliegenden Studie eine aktualisierte Neuauflage des LIB-Index veröffentlicht. Die Studie soll den Stand der Marktöffnung der europäischen Schienenverkehrsmärkte der erweiterten EU sowie Norwegens und der Schweiz wiedergeben wobei folgende Fragestellungen im Mittelpunkt stehen:
Methodik und Durchführung
Ein weiterer Bestandteil der Ergebnisse der Liberalisierung ist der sogenannte "COM"-Index, der eine vergangenheitsbezogene Betrachtung der Liberalisierung vornimmt. Die Determinanten des COM-Index messen anhand von Kerngrößen wie Marktkonzentration, Modal Split und Wachstumsdynamik die tatsächliche Entwicklung im Wettbewerb auf der Schiene.
Die Daten werden vor allem aus Befragungen, aus Geschäftsberichten sowie aus statistischen Daten der EU und nationaler Behörden gewonnen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Der Liberalisierungsindex Bahn bestätigt - ungeachtet sowohl qualitativer und quantitativer Ausweitung der Datenmenge und -analyse gegenüber 2002 - die Aussagen aus dem Jahr 2002, wonach die Liberalisierung der nationalen Eisenbahnmärkte in Europa sehr unterschiedlich weit vorangeschritten ist. Trotz mehrerer EG-Richtlinien zur schrittweisen Einführung des Wettbewerbs sind die Eisenbahnmärkte in einigen Staaten weiterhin praktisch nicht zugänglich.
In mehreren Ländern haben sich allerdings gegenüber 2002 die rechtlichen Grundlagen und praktischen Zugangsbedingungen für Wettbewerb und Schiene verändert. Dies spiegeln Verschiebungen in dem auf verschiedenen Indizes basierenden Rangfolgen wider.
Abb.: LIB-Index 2004Abb.: LIB-Index 2004
"On schedule" sind die Länder Großbritannien, Schweden, Deutschland, die Niederlande, Dänemark, Italien, die Schweiz und Portugal. Diese Länder haben 600 und mehr Punkte auf der Indexberechnung erhalten und zeichnen sich durch EVU-freundliche Gesetzesgrundlagen (LEX-Index) und sachgerechte Marktzugangsbedingungen (ACCESS-Index) aus.
Bei der Öffnung der Eisenbahnmärkte wesentlich weniger fortgeschritten und deshalb als "delayed" kategorisiert ist die zweite Gruppe, bestehend aus Norwegen, Österreich, Polen, Tschechien, Finnland, Lettland, Luxemburg, Belgien, Slowenien und Frankreich. Die Punktezahl dieser Länder liegt zwischen 300 und 599 Punkten.
In der Gruppe mit den höchsten Markteintrittsbarieren, als "pending departure" bezeichnet, befinden sich Estland, Litauen, Griechenland, Irland und Spanien.
Abb.: LEX-Index 2004Abb.: LEX-Index 2004Abb.: LEX-Index 2004
Polen, Slowenien, Lettland und Finnland sind im Verhältnis zum Gesamtergebnis im LEX-Index gut positioniert.
Abb.: ACCESS-Index 2004Abb.: ACCESS-Index 2004
Im Access-Index, der mit 70 Prozent in den LIB-Index eingeht, ist die Rangfolge ähnlich der des LIB-Index.
Abb.: COM-Index 2004Abb.: COM-Index 2004Abb.: COM-Index 2004
Im COM-Index, der die Wettbewerbsdynamik in den verschiedenen Schienenverkehrsmärkten abbildet, befinden sich bis auf Portugal und Italien alle Länder der Gruppe "on schedule" im ersten Drittel.
Im Jahr 2002 wurde der "LIB-Index" ("Liberalisierungsindex Bahn") erstmals im Auftrag der DB AG von IBM Consulting Services in Zusammenarbeit mit der Humboldt Universität zu Berlin erhoben.
Aufgrund der Erweiterung der Europäischen Union wird mit der vorliegenden Studie eine aktualisierte Neuauflage des LIB-Index veröffentlicht. Die Studie soll den Stand der Marktöffnung der europäischen Schienenverkehrsmärkte der erweiterten EU sowie Norwegens und der Schweiz wiedergeben wobei folgende Fragestellungen im Mittelpunkt stehen:
- Wie einfach ist es aus Sicht eines Eisenbahn-Verkehrsunternehmen nach heutigem Wissensstand, in einem bestimmten nationalen Markt aktiv zu werden?
- Wie stark spiegelt die Marktentwicklung die festgestellten Marktzugangsbedingungen für private Unternehmen wider?
Methodik und Durchführung
- Datenanalyse
Ein weiterer Bestandteil der Ergebnisse der Liberalisierung ist der sogenannte "COM"-Index, der eine vergangenheitsbezogene Betrachtung der Liberalisierung vornimmt. Die Determinanten des COM-Index messen anhand von Kerngrößen wie Marktkonzentration, Modal Split und Wachstumsdynamik die tatsächliche Entwicklung im Wettbewerb auf der Schiene.
Die Daten werden vor allem aus Befragungen, aus Geschäftsberichten sowie aus statistischen Daten der EU und nationaler Behörden gewonnen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Der Liberalisierungsindex Bahn bestätigt - ungeachtet sowohl qualitativer und quantitativer Ausweitung der Datenmenge und -analyse gegenüber 2002 - die Aussagen aus dem Jahr 2002, wonach die Liberalisierung der nationalen Eisenbahnmärkte in Europa sehr unterschiedlich weit vorangeschritten ist. Trotz mehrerer EG-Richtlinien zur schrittweisen Einführung des Wettbewerbs sind die Eisenbahnmärkte in einigen Staaten weiterhin praktisch nicht zugänglich.
In mehreren Ländern haben sich allerdings gegenüber 2002 die rechtlichen Grundlagen und praktischen Zugangsbedingungen für Wettbewerb und Schiene verändert. Dies spiegeln Verschiebungen in dem auf verschiedenen Indizes basierenden Rangfolgen wider.

"On schedule" sind die Länder Großbritannien, Schweden, Deutschland, die Niederlande, Dänemark, Italien, die Schweiz und Portugal. Diese Länder haben 600 und mehr Punkte auf der Indexberechnung erhalten und zeichnen sich durch EVU-freundliche Gesetzesgrundlagen (LEX-Index) und sachgerechte Marktzugangsbedingungen (ACCESS-Index) aus.
Bei der Öffnung der Eisenbahnmärkte wesentlich weniger fortgeschritten und deshalb als "delayed" kategorisiert ist die zweite Gruppe, bestehend aus Norwegen, Österreich, Polen, Tschechien, Finnland, Lettland, Luxemburg, Belgien, Slowenien und Frankreich. Die Punktezahl dieser Länder liegt zwischen 300 und 599 Punkten.
In der Gruppe mit den höchsten Markteintrittsbarieren, als "pending departure" bezeichnet, befinden sich Estland, Litauen, Griechenland, Irland und Spanien.
Polen, Slowenien, Lettland und Finnland sind im Verhältnis zum Gesamtergebnis im LEX-Index gut positioniert.

Im Access-Index, der mit 70 Prozent in den LIB-Index eingeht, ist die Rangfolge ähnlich der des LIB-Index.
Im COM-Index, der die Wettbewerbsdynamik in den verschiedenen Schienenverkehrsmärkten abbildet, befinden sich bis auf Portugal und Italien alle Länder der Gruppe "on schedule" im ersten Drittel.