Entwicklung der Nutzer- und Fahrzeugzahlen des Carsharings
Erstellt am: 07.04.2004 | Stand des Wissens: 02.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Im Jahr 2022 nutzten in Deutschland rund 3.400.00 Mitglieder das Mobilitätsangebot Carsharing in über 935 Orten. Insgesamt alle 243 Carsharing-Anbieter in Deutschland stellen zusammen 30.200 Fahrzeuge zur Verfügung [Bvcs22].
Die stationsbasierten Anbieter haben 789.000 Kunden. Sie verfügen insgesamt über 14.300 Carsharing-Fahrzeuge an 934 Standorten in Deutschland. Durchschnittlich 55 Kunden teilen sich zusammen ein Fahrzeug. Die stationsunabhängigen ("Free-Floating") Anbieter haben heutzutage 2.604.000 Kunden. Free-Floating-Anbieter stellen 15.900 Fahrzeuge in 34 (Groß-)städten bereit. Durchschnittlich 164 Kunden teilen sich dabei ein Fahrzeug. Auch steigt die Anzahl kombinierter Carsharing-Systeme, die sowohl stationsbasiertes als auch Free-Floating Carsharing anbieten. Insgesamt verfügen 23 Standorte mit 1.200 Fahrzeugen über ein solches Angebot [Bvcs22].
Die unterschiedlichen durchschnittlichen Kundenzahlen pro Fahrzeug bestätigt die verschiedenen Nutzungsmuster in beiden Systemen. Das Free-Floating-Carsharing deckt vorrangig die Nachfrage nach kurzen innerstädtischen Fahrten. Mit den stationsbasierten Fahrzeugen können hingegen längere Fahrten wie Ausflüge betätigt werden [bcs17f].
Das Fahrzeugwachstum fällt erfahrungsgemäß geringer aus als der Kundenzuwachs: Im Jahr 2020 betrug der jährliche Zuwachs an Fahrtberechtigten rund 25,5 Prozent und der der Fahrzeuge im Schnitt nur 3,2 Prozent [BuCa21].
Das Fahrzeugwachstum fällt erfahrungsgemäß geringer aus als der Kundenzuwachs: Im Jahr 2020 betrug der jährliche Zuwachs an Fahrtberechtigten rund 25,5 Prozent und der der Fahrzeuge im Schnitt nur 3,2 Prozent [BuCa21].
Das Wachstum des deutschen Carsharing-Marktes von 1997 bis 2021 verdeutlicht Abbildung 1.
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Stationsbasierte Carsharing-Anbieter könnten die Auslastung ihrer Fahrzeuge steigern, wenn das Fahrzeug während längerer Parkdauern vom Nutzer freigegeben und übergangsweise von einem anderen Nutzer weitergefahren werden könnte. So ließen sich auch Wegeketten mit längeren Parkdauern zu günstigeren Nutzerkosten realisieren [ifmo16b, S. 95].