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Geräuschemissionen von Schienenfahrzeugen - Ermittlung und Fortentwicklung des Lärmminderungspotentials beim Schienenverkehr und seine Umsetzung in Geräuschvorschriften

Erstellt am: 20.01.2004
Autoren:   Müller-BBM
Erscheinungsjahr / -datum:   1999/03/31
Herausgeber:   Umweltbundesamt
Zitiert als:   [UBA99c]
Art der Veröffentlichung:   Projektbericht
Sprache:   deutsch
Review
Erstellt am: 29.01.2004 | Stand des Wissens: 02.02.2004
 
Ziel / Zweck
Der Schienenverkehr verursacht vor allem durch die entstehenden Rollgeräusche eine erhebliche Lärmbelästigung. Dazu tragen Güterzüge sowie Züge im hohen Geschwindigkeitsbereich bei, die insbesondere zur Nachtzeit eine hohe Lärmbelästigung bei den Betroffenen verursachen.
Bisher sind zwar in der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) von 1990 Immissionsgrenzwerte festgehalten, hinsichtlich der (Lärm-) Emissionen von Schienenfahrzeugen bestehen aber keine verbindlichen Regelungen. §38 BImSchG legt lediglich fest, daß Emissionswerte unter Berücksichtigung der technischen Entwicklung festgelegt werden können.
Daher zielt die vorliegende Untersuchung auf die Festlegung von Emissionsgrenzwerten.


Methodik und Durchführung
  • Literaturauswertung
  • Datenanalyse
Die Untersuchung wird auf Grundlage von
  • umfassenden Erhebungen zur Geräuschemission des Fahrzeugbestandes sowie deren Darstellung durch einheitliche Kenngrößen,
  • Festlegungen zur Messtechnik und zu den Messbedingungen an Prüfstrecken,
  • einer Einteilung von Fahrzeugen in schalltechnisch sinnvolle Gruppen,
  • Kostengesichtspunkten und
  • einer Planung zur stufenweisen Fortschreibung nach den absehbaren Möglichkeiten der Schallschutztechnik
    durchgeführt. Dabei stand die Literaturrecherche (z.B. Lastenhefte gängiger Triebwagen- und Lokomotivbaureihen) im Vordergrund. Zur Einteilung der Emissionsgrenzwerte werden Vollbahnen und Nahverkehrsbahnen in zwei Stufen unterschieden.


Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Der Projektbericht erarbeitet Emissionsgrenzwerte unterteilt nach Lokomotiven, Triebwagen, Wagen mit Klotz- und solchen mit Scheibenbremsen für die Zustände
  • "Vorbeifahrtgeräusch",
  • "Anfahrtgeräusch" und
  • "Standgeräusch".
Des weiteren werden Empfehlungen für optimale Prüfbedingungen (Prüfstrecke, Betriebsbedingungen) sowie Minderungsmaßnahmen an Fahrzeugen (Lokomotiven als auch nicht angetrieben Fahrzeuge) gegeben. Dazu gehören innerhalb der "Rahmenbedingungen" auch die betroffenen Fahrzeug- und Fahrwegkomponenten sowie die Kosten der Maßnahmen (Einsparpotenziale, Strategien zur kostenneutralen Finanzierung).

Der Bericht identifiziert den Austausch von Grauguß-Klotzbremsen gegen Verbundstoff-Klotzbremsen (K-, L- oder LL-Klötze) als ein mögliches Nachrüstprogramm, da diese sich sowohl durch Dauerhaftigkeit als auch durch erhebliche Lärmminderung ohne oder mit begrenzten Zusatzkosten auszeichnen. Die Maßnahme erscheint in den nächsten fünf Jahren durchführbar. Eine zusätzliche Raddämpfung wird empfohlen, ist aber zu vergleichbar niedrigen Kosten nicht verfügbar.
Ansprechperson
Müller-BBM

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?70993

Gedruckt am Sonntag, 23. Februar 2025 03:10:43