Forschungsinformationssystem des BMVI

zurück Zur Startseite FIS

Zuständigkeiten und Einflussmöglichkeiten der Politik auf die Förderung des Nichtmotorisierten Verkehrs

Erstellt am: 26.09.2003 | Stand des Wissens: 24.01.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Die Förderung und die Planung des Nichtmotorisierten Individualverkehrs (NMV) in Deutschland liegt in erster Linie bei Ländern und Kommunen auf Grund des sogenannten Subsidiaritätsprinzips.

Der Bund schafft hierfür jedoch die Rahmenbedingungen zum Beispiel in Form eines geeigneten rechtlichen Rahmens.
Hinzu kommt das Engagement von Verbänden wie zum Beispiel dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub e. V. (ADFC), Bürgerinitiativen, Krankenkassen, Medien und anderen Organisationen. Hierdurch wird insbesondere auf lokaler Ebene ein maßgeblicher Beitrag zum Erfolg einer abgestimmten Politik zugunsten des Nichtmotorisierten Individualverkehrs geleistet.
Die konstruktive und effektive Zusammenarbeit der verschiedenen Ebenen und Akteure bildet eine wichtige Voraussetzung für ein leistungsfähiges System der Förderung des Nichtmotorisierten Individualverkehrs. Hierfür ist eine stärkere Bündelung der Kompetenzen und Zuständigkeiten ebenso von Vorteil wie die Koordinierung bei übergreifenden Netzen. Zusätzlich gilt es, den Stellenwert des Nichtmotorisierten Individualverkehrs in den Planungs- und Entscheidungsprozessen zu stärken.
Die möglichen Handlungsspielräume von Bund und Ländern zur Verbesserung der Rahmenbedingungen liegen insbesondere in den Aufgabenfeldern des Verkehrsrechts, der Finanzierung und der Öffentlichkeitsarbeit beziehungsweise Wissensvermittlung [BMVBW98h].
Die Verbesserung der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Ebenen ist eine der wichtigsten, aber auch der schwierigsten Aufgaben der Zukunft. Allgemeine Lösungsstrategien sollten auf die einzelnen Planungsebenen "heruntergebrochen" werden. Ferner sind Instrumente zu entwickeln, die zu einer stärkeren Koordinierung und Vernetzung innerhalb und zwischen den einzelnen Ebenen führen sowie den Informationsaustausch verbessern [BMVBW02c].
Eine Koordinierung der unterschiedlichen Aktivitäten und Kompetenzen könnte beispielsweise im Rahmen einer ständigen Bund-Länder-Arbeitsgruppe erfolgen [BMVBW98h].
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Nichtmotorisierter Individualverkehr (Stand des Wissens: 06.03.2021)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?481394
Literatur
[BMVBW02c] Bundesministerium für Digitales und Verkehr Nationaler Radverkehrsplan 2002-2012, 2002/04
[BMVBW98h] o.A. Erster Bericht der Bundesregierung über die Situation des Fahrradverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 1998/03
Weiterführende Literatur
[BMVBS12q] Bundesministerium für Digitales und Verkehr Nationaler Radverkehrsplan 2020, Berlin, 2012/10
[Albe05] Alber, Stefan, Deffner, Jutta, Vogt, Walter Radverkehrsförderung als Entwicklungsarbeit - Bericht aus einem europäisch-lateinamerikanischen Projekt, veröffentlicht in Planerin, Ausgabe/Auflage 03/05, 2005
[BMVBS07x] Bundesregierung Zweiter Bericht der Bundesregierung über die Situation des Fahrradverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland 2007, 2007
Glossar
NMV Nichtmotorisierter Verkehr (NMV): Nichtmotorisierte Verkehrsmittel zur individuellen Nutzung wie Fahrrad und die eigenen Füße werden als Nichtmotorisierter Verkehr bezeichnet.
ADFC Der ADFC ist ein bundesweiter, gemeinnütziger Verein, der die Interessen von Alltags- und Freizeitfahrern vertritt. Arbeitsschwerpunkte liegen unter anderem in der Verkehrsplanung, der Verkehrspolitik, dem Tourismus, dem Umweltschutz, der Technik/Sicherheit, dem Fahrraddiebstahlschutz sowie der Fahrradmitnahme in Öffentlichen Verkehrsmitteln. Dabei überprüft der ADFC beispielsweise auch die Qualität von Produkten der Fahrradindustrie und fördert den Radverkehr durch Zusammenarbeit mit Institutionen, Vereinen sowie Organisationen, die sich für mehr Sicherheit und Umweltschutz im Straßenverkehr einsetzen. Des Weiteren bietet der ADFC vor Ort Dienstleistungen wie Radtouren, Technikkurse, Kaufberatung als auch Verkehrsaktionen an.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?58104

Gedruckt am Donnerstag, 25. April 2024 05:52:02