Gestaltung der Bahnhöfe und sonstiger Schnittstellen des Bike and Ride (B+R)
Erstellt am: 25.09.2003 | Stand des Wissens: 02.12.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
Eine barrierefreie Gestaltung von Bahnhöfen und Haltestellen und deren Umfeld ist für alle Nutzer, vor allem auch für Radfahrer, wichtig. Die im Rahmen des 2002 in Kraft getretenen Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen (Behindertengleichstellungsgesetz) [BGG] angestrebte barrierefreie Gestaltung öffentlicher Lebensbereiche nützt daher auch Radfahrer*innen [BMVBW02c].
Bahnsteige und Haltestellen sollten ebenerdig zugänglich sein, ansonsten sind neben Treppen auch Rampen oder ausreichend dimensionierte Aufzüge notwendig. Neben den Anforderungen für die barrierefreie Gestaltung öffentlicher Bereiche ist auch für die Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln eine abgestimmte Höhe zwischen Bahnsteig und Fahrzeugen wichtig, um den Ein- und Ausstieg zu vereinfachen [BMVBW02c].
Durch Informationen über Ausgängen und Abfahrten und Dienstleistungsangebote (Fahrradverleih, -reparatur etc.) wird die Orientierung erleichtert. Auf Fahrradabstellanlagen sollte ebenfalls deutlich hingewiesen werden, damit diese gefunden und genutzt werden. Um die Akzeptanz der Abstellanlagen zu gewährleisten, sollten diese höchstens 50 - 60 Meter von der Haltestelle oder dem Bahnsteigzugang entfernt sein und Sicherheit vor Diebstahl und Witterung bieten [BMVBW02c, LeitfInterde10].
Der Umgang mit falschparkenden Fahrrädern ist jederorts anders. In Rostock wurden beispielsweise Fahrräder, die ungeordnet und störend an Geländern nahe der Haltestellen (mit einer Bike and Ride-Anlage in unmittelbarer Nähe) abgestellt waren, mit Zetteln versehen, die auf die nächstgelegenen Abstellmöglichkeiten hinwiesen (vergleich Abbildung 1). Dadurch konnte die Anzahl der ungeordnet geparkten Fahrräder deutlich reduziert werden [LeitfInterde10].
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Des Weiteren sollten Bahnhöfen und Haltestellen des Öffentlichen Verkehrs optimal in das Radwegenetz integriert und in die Radwegweisung einbezogen werden.