Im November 2016 wurde der Klimaschutzplan 2050 von der Bundesregierung verabschiedet. Die Bundesregierung kam damit der rechtlichen Verpflichtung aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 nach, nationale Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDC) festzulegen. Schon das damalige Klimaschutzziel bis 2050 orientierte sich an dem Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts Treibhausgasneutralität zu erreichen. Darüber hinaus liefert der Klimaschutzplan eine detaillierte Strategie für die Zeit bis 2030. Dazu werden ein allgemeines Klimaschutzziel, individuelle Sektorziele sowie sektorspezifische und sektorübergreifende Maßnahmen zur Zielerreichung bis 2030 formuliert. Jedoch waren die damals festgelegten Zielsetzungen und Maßnahmen noch nicht ausreichend, um den national notwendigen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter 2 Grad, möglichst aber unter 1,5 Grad Celsius, gerecht zu werden. Im Zuge der rechtlichen Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen und der Klimapolitik der Europäischen Union wurden die Ziele aus dem Klimaschutzplan 2050 ambitionierter gestaltet und um notwendige Maßnahmen erweitert. [BMUB16] Die angepassten Klimaschutzziele sind rechtlich verpflichtend im Bundes-Klimaschutzgesetz festgehalten. Die zusätzlichen Maßnahmen für die einzelnen Sektoren sind im Klimaschutzprogramm 2030 und im Klimaschutz-Sofortprogramm 2022 enthalten. [BMWK22k] Damit wurden wesentliche Inhalte des Klimaschutzplans 2050 bereits überholt und ergänzt.
Der Plan ist aber nicht nur Basis für die weitere Identifikation und Gestaltung von Klimaschutzstrategien, sondern er stellt nach wie vor ein langfristiges Gesamtkonzept für Energie-, Klima- und Industriepolitik auf nationaler Ebene dar, welches durch die Beschreibung von Leitbildern und transformativen Pfaden eine Orientierung für alle relevanten Akteure bis 2050 liefert. [BMWK22l]