Frankfurt - Nordend: Vernetzte Spiel- und Begegnungsräume
Erstellt am: 12.07.2023 | Stand des Wissens: 12.07.2023
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Auftraggeber / Förderer: | Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung | |
Projektkoordination: | Planersocietät - Mobilität. Stadt. Dialog | |
Projektpartner: | Stadt Frankfurt | |
Laufzeit: | 2006 bis 2011 | |
Projektstand: | abgeschlossen | |
Webseite: | https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/program ... | |
Raumbezug: | Bundesrepublik Deutschland Hessen |
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Veröffentlichung: | [BBSR12] Frankfurt - Nordend: Vernetzte Spiel- und Begegnungsräume. Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere - Modellvorhaben |
Das Frankfurter Nordend ist ein unmittelbar an die Frankfurter Innenstadt angrenzendes Gründerzeitquartier, welches ein positives Image als Wohnstandort genießt. Jedoch leidet das Quartier unter einer starken Verkehrsbelastung und einem Mangel an hochwertigen Aufenthaltsflächen. Daher wurde bereits in den 1980er Jahren das Nordend großflächig verkehrsberuhigt. Eine Reduzierung des motorisierten Verkehrs haben die damaligen Maßnahmen nicht wirklich bewirken können, da immer neuer Verkehr, zum Beispiel in Form von Parkplatzsuchverkehren, entstand. Das Quartier bietet aufgrund seiner historisch bedingten hohen Bebauungsdichte, der Verkehrsberuhigungsmaßnahmen der 1980er Jahre sowie eines dichten ÖPNV-Angebots, optimale Bedingungen, um autounabhängige Mobilität zu ermöglichen. Dennoch wird der Straßenraum vom ruhenden Verkehr dominiert.
Um nun eine wirksame Verkehrsberuhigung im Frankfurter Nordend zu erreichen wurde in den 2000er Jahren das Modellvorhaben der "Spiel- und Begegnungsräume" beschlossen. Konzept dieses Modellvorhabens ist die öffentliche Ideensammlung und der Aufruf zur Beteiligung. Es sollen kleine Maßnahmen für konkrete Räume diskutiert und beschlossen werden, welche auch mit geringem finanziellen Aufwand eine qualitative Aufwertung der Räume darstellen. Finanziert wurd das Projekt von ExWoSt-Zuwendungen, die vom BBSR verteilt werden.
Beispiele für solche Maßnahmen die im Frankfurter Nordend stattfanden und mit einfachen Mitteln umsetzbar waren, sind:
- die Schaffung verkehrsberuhigter Bereiche in denen Zufußgehende Vorrang haben,
- Temporäre Angebote von Spielräumen in gekennzeichneten Straßenabschnitten und
- Aufwertungen von Alltagspfaden.
Neben den kleineren Maßnahmen fanden zwei größere Umgestaltungsprojekte statt. Dabei wurde zum einen der Bereich um die "Eiserne Hand" umgestaltet und zum anderen eine Vernetzung von Nordendplatz und Glauburgplatz geschaffen.
Fazit des Projektes ist, dass kreative Gestaltungen von Zwischenräumen neue Aufenthaltsqualitäten schaffen können. Temporäre Interventionen dienen dabei als Türöffner. Vor allem die Maßnahmen, die ohne großen Umbau auskommen und trotzdem eine qualitative Aufwertung des Raumes bieten, sind als sehr erfolgreich zu bewerten und weisen eine hohe Übertragbarkeit auf andere Projekte auf.