Nationale Projekte und Erfahrungen
Erstellt am: 30.06.2023 | Stand des Wissens: 07.10.2024
Synthesebericht gehört zu:
Aus den Förderrichtlinien (wie unter anderem Städtische Logistik des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur) der Bundesregierung konnten unterschiedliche Projekte umgesetzt werden [PARDOK21]. Im Rahmen des Pilotprojekts KoMoDo-Projekt - Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die KEP-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lastenrädern in Berlin haben im Jahr 2019 erstmals die fünf größten KEP-Dienstleister in Deutschland kollektiv einen urbanen Umschlagplatz mit Mikro-Depots genutzt, welcher von einem neutralen Anbieter, der Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH (BEHALA), betrieben wurde [BHL24]. Die beteiligten KEP- Dienstleister nutzten je einen Container, um eine Sendungszustellung per Lastenrad auf der letzten Meile zu ermöglichen. Das Projekt wurde ursprünglich vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert, wurde jedoch auch nach dem Ende der einjährigen Förderphase weiterhin von den Beteiligten KEP- Dienstleistern betrieben [zlise584071]. Darüber hinaus wurden weitere Umschlagplätze zur Ausweitung des Konzepts gesucht. Die Besonderheit des Projekts liegt im Betreibermodell. Die gemeinsame Nutzung durch verschieden KEP- Dienstleister soll eine effiziente Nutzung der limitierten urbanen Flächen ermöglichen (LNC 2019). Die KEP- Dienstleister agierten täglich in einem Radius von 3 Kilometern vom Umschlagplatz am Prenzlauer Berg mit bis zu elf lokal emissionsfreien Lastenrädern. In zehn Monaten wurden so circa 38.000 Kilometer gefahren und 160.000 Pakete (bis zu 16.348 Pakete pro Monat) ausgeliefert. Es wurde auch deutlich, dass die Wahrnehmung eines solchen Zustellungskonzepts seitens der Bevölkerung im Zustellungsgebiet sehr positiv war [LNC19].
Im Zeitraum von 2016 bis 2020 wurden im Rahmen des Projekts City2Share in der Münchner Innenstadt drei Mikro-Depots an unterschiedlichen Stellen aufgestellt von denen das Unternehmen UPS die Sendungen mithilfe von Lastenrädern zum Endkunden transportierte. Hierbei handelte es sich sowohl um konventionelle Lastenräder als auch um elektronisch unterstützte Räder. Mithilfe dieses Logistikkonzepts können im Untersuchungsgebiet 65 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Zudem gab das Unternehmen UPS an, dass insgesamt 14 konventionelle Diesel-Fahrzeuge durch das neue Logistikkonzept ersetzt wurden. Die durch Diesel-Fahrzeuge genutzt Strecke reduzierte sich von 180 Kilometer pro Tag auf 45 Kilometer [DIFU22, Niels18]. Ein ähnliches
Projekt wurde zuvor durch die Freie und Hansestadt Hamburg in Kooperation mit dem Dienstleister UPS von 2015 bis 2017 in der Hamburger Innenstadt umgesetzt. Im Projekt Last-Mile-Logistics Hamburg erfolgte die Auslieferung von Paketen mithilfe von Lastenrädern, zu Fuß oder mit elektrisch unterstützten Fahrrädern ausgehend von Mikro- Depots, die an unterschiedlichen Standorten täglich aufgestellt wurden [NiHö17].
Projekt wurde zuvor durch die Freie und Hansestadt Hamburg in Kooperation mit dem Dienstleister UPS von 2015 bis 2017 in der Hamburger Innenstadt umgesetzt. Im Projekt Last-Mile-Logistics Hamburg erfolgte die Auslieferung von Paketen mithilfe von Lastenrädern, zu Fuß oder mit elektrisch unterstützten Fahrrädern ausgehend von Mikro- Depots, die an unterschiedlichen Standorten täglich aufgestellt wurden [NiHö17].
Das im Jahr 2017 durch die Technische Hochschule Nürnberg und den KEP-Dienstleister DPD durchgeführte Projekt Nürnberger Mikro-Depot-Konzept in der KEP-Branche fokussierte sich auf die Übertragbarkeit des Logistikkonzepts von Mikro-Depots und Lastenräder auf andere Städte. Deutlich wurde, dass das Mikro-Depot- Konzept mit Lastenrädern prinzipiell übertragbar ist, aber die Konzepte auf die jeweiligen Einsatzgebiete aufgrund von strukturellen Unterschieden angepasst werden müssen [Bogd18].
Die Fallstudie CargoSurfer, welche im Jahr 2016 im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung durchgeführt wurde, beschäftigt sich mit den sozialen, ökologischen und ökonomischen Auswirkung sowie den Einsatzmöglichkeiten von E-Lastenrädern im urbanen Wirtschaftsverkehr. Hierzu wurde der Einsatz eines eigens konstruierten E-Lastenrads in außer- und innerbetrieblichen Transportprozessen, beispielsweise in der Auslieferung von Haushaltswaren und im Dortmund Airport zum Transport von Ersatzteilen, erprobt [Kreuz17]. Das Ziel des bis Ende 2024 andauernden Projektes liegt aktuell im Aufbau einer Online-Plattform sowie mobilen App, welche für die Planung und Durchführung kombinierter Transportleistungen des Personen- und Güterverkehrs weiterentwickelt wird. Zurzeit wird ein umfangreiches Textverfahren im Land Hessen durchgeführt [BMDV21v].