Betriebssicherheit & Gefahrenabwehr in Seehäfen
Erstellt am: 18.01.2023 | Stand des Wissens: 30.08.2024
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Seehäfen stellen in der maritimen Lieferkette einen neuralgischen Punkt dar. Störungen an dieser Stelle wirken sich schnell auf alle vor- und nachgelagerten Punkte in der Lieferkette aus. Deswegen gilt es, Seehäfen besonders zu schützen. Gleichzeitig werden im Seehafen mit schwerem Equipment große Gütermengen transportiert, wodurch ein Betriebsunfall schneller fatale Folgen für die Beteiligten haben kann. Aufgrund dessen nimmt Betriebssicherheit in der Konzipierung und Umsetzung der Transportprozesse eine wichtige Rolle ein.
Vermehrte Brände im Hafenbereich haben dazu geführt, dass der Brandschutz innoviert worden ist. In der Retrospektive wurden die existierenden Regeln zur Lagerung von Gefahrgut als ausreichend eingeschätzt, allerdings wurde festgestellt, dass die geltenden Regeln nicht immer eingehalten wurden. Als Unterstützung zur Identifizierung von nicht oder falsch deklariertem Gefahrgut wird deswegen mithilfe von maschinellem Lernen die Plausibilität der Angaben zur Beladung von Containern überprüft [Alli20].
Ein weit verbreiteter Ansatz zur Reduzierung von Personenschäden im Zusammenhang mit Betriebsunfällen ist die Automatisierung insbesondere von gefährlichen und repetitiven Aufgaben im Hafenbereich. Dazu gehören unter anderem die Twist Locks, die zwei aufeinander gestapelte Container zum Beispiel während einer Seereise zusammenhalten. Diese werden traditionellerweise von Menschen befestigt und entfernt, auch wenn es bereits in der Praxis erprobte Konzepte zur Automatisierung gibt [Kug21]. Im Rahmen der Studie befragte Experten schätzen die Lage so ein, dass durch die Automatisierung die Aufgaben der Arbeitskräfte, die heutzutage die manuellen Twist Locks befestigen und entfernen, neu strukturiert werden und sich weiterentwickeln, es jedoch zu keinem Wegfall von Arbeitsplätzen kommen wird [Kug21]. Ein anderer Ansatz, wie Betriebsunfälle unter Beibehaltung einer hohen Effizienz im alltäglichen Betrieb vermieden werden können, ist der Aufbau eines tieferen Verständnisses für die Fahreigenschaften des Equipments. Mit diesem Wissen können zum Beispiel autonom fahrende Portalhubwagen in einer angemessenen Geschwindigkeit in die Kurve fahren, ohne ein Überrollen zu riskieren und ohne die Fahrgeschwindigkeit unnötig stark zu drosseln [Ge19].