Funktion und Aufgaben von Umschlagunternehmen in Seehäfen
Erstellt am: 18.01.2023 | Stand des Wissens: 30.08.2024
Synthesebericht gehört zu:
Umschlagsunternehmen und Terminalbetreiber in Seehäfen fungieren
- als Schnittstellen zwischen Land und Übersee,
- als zentrale Orte zum multimodalen Umschlag von Gütern auf Wasser, Schiene und Straße oder dienen der
- Zwischenlagerung von Gütern.
Der Güterumschlag in Seehäfen erfordert oft spezielle Einrichtungen zur Be- und Entladung sowie zur Ausrüstung der Schiffe. Neben den infrastrukturellen Einrichtungen, die für die Aufnahme von Schiffen, Lastkraftwagen und Zügen notwendig sind (Liegeplätze, Laderampen oder Güterbahnhöfe), bedarf es in Abhängigkeit der Art des umgeschlagenen Gutes verschiedenster Umschlaggeräte und Lagerungsmöglichkeiten. Um einen effizienten Umschlag zu ermöglichen, kommt es deshalb zur funktionellen Ausdifferenzierung der Umschlagsunternehmen im Hafen nach der Güterstruktur [Rod20], die wie folgt möglich ist:
- Containergut
- RoRo-Gut auf Lkw, Trailer oder Bahn
- Konventionelles Stückgut
- Flüssiges Massengut
- Trockenes Massengut
Der Umschlag von Massengut orientiert sich an der Beschaffenheit der Güter. Flüssige Massengüter wie Rohöl, Chemikalien und raffinierte Produkte werden mit Hilfe von Pumpen, Schläuchen und Rohren befördert. Es werden nur relativ wenige Umschlaggeräte benötigt, aber es können umfangreiche Lagereinrichtungen erforderlich sein. Trockene Schüttguter umfassen eine breite Palette von Produkten wie Erze, Kohle und Getreide. Für den Umschlag von Trockenmassengütern wird mehr Ausrüstung benötigt, da je nach Material unter Umständen spezielle Greifer, Krane und Förderbandsysteme eingesetzt werden müssen [Bri05, S. 165184].
Konventionelles Stückgut bezieht sich auf Güter, die viele Formen, Abmessungen und Gewichte haben, wie zum Beispiel Maschinen, verarbeitete Materialien und Teile. Da die Güter so ungleichmäßig und unregelmäßig sind, ist der Umschlag schwer zu automatisieren. Für den Umschlag werden größtenteils mobile Hafenkrane und spezielle Fahrzeuge verwendet.
Containerterminals benötigen eine beträchtliche Menge an Lagerfläche, das heißt befestigte Flächen, auf denen Container mit speziellem Equipment (Straddle Carrier, Containerlagerkrane, Reach Stacker) gestapelt und/oder ein- und ausgelagert werden können. Zur wasserseitigen Be- und Entladung der Container werden spezielle Containerkrane benötigt [Rod20].
Containerterminals benötigen eine beträchtliche Menge an Lagerfläche, das heißt befestigte Flächen, auf denen Container mit speziellem Equipment (Straddle Carrier, Containerlagerkrane, Reach Stacker) gestapelt und/oder ein- und ausgelagert werden können. Zur wasserseitigen Be- und Entladung der Container werden spezielle Containerkrane benötigt [Rod20].
Der Umschlag von RoRo-Gütern im Fähr- und RoRo-Verkehr erfolgt über schiffseigene oder am Kai installierte Rampen. Die Ladung wird rollend auf das Schiff geladen. Diese Technologie kann flexibel den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden, von einfachen Lösungen für kleinere RoRo-Einheiten bis zu aufwändigen Doppelstockrampen im Fährverkehr [Bri05, S. 337345].
Ein Merkmal der meisten Frachttätigkeiten ist der Bedarf an Lagerung. Die Ladungseinheiten für den Transport zusammenzustellen, kann zeitaufwändig sein, sodass für einen Teil der Ladungseinheiten eine Zwischenlagerung erforderlich sein kann. Dies führt dazu, dass die Terminals mit speziellen Infrastrukturen wie Getreidesilos, Lagertanks und Kühllagern ausgestattet werden müssen oder einfach Platz für die Lagerung von Containern oder Massengütern benötigen [Rod20]. In Deutschland befinden sich die Umschlagsunternehmen mit wenigen Ausnahmen in privater Hand [ClGe13, S. 209].