Deutsche Nord- und Ostseehäfen
Erstellt am: 16.01.2023 | Stand des Wissens: 30.08.2024
Synthesebericht gehört zu:
Die wichtigsten deutschen Nordseehäfen sind die Universalhäfen Hamburg und Bremen/Bremerhaven. Beide Häfen zeichnen sich durch Überseeverkehre mit einem hohen Anteil an Containerverkehren aus. Als zentraler deutscher Rohölimporthafen und Tiefwasserhafen für Containerschiffe ist außerdem der Standort Wilhelmshaven von Bedeutung.
Der Hafen Hamburg ist der größte deutsche Seehafen mit einem Gesamtgüterumschlag von 114,3 Millionen Tonnen im Jahr 2023. Mit einem Umschlag von 7,7 Millionen TEU ist er gleichzeitig der größte Containerhafen Deutschlands und der drittgrößte Containerhafen Europas hinter Rotterdam und Antwerpen [HHM23].
Der Hafen Hamburg ist der größte deutsche Seehafen mit einem Gesamtgüterumschlag von 114,3 Millionen Tonnen im Jahr 2023. Mit einem Umschlag von 7,7 Millionen TEU ist er gleichzeitig der größte Containerhafen Deutschlands und der drittgrößte Containerhafen Europas hinter Rotterdam und Antwerpen [HHM23].
Nach rund 20 Jahren Realisierungszeit wurde im Frühjahr 2022 die neunte Elbvertiefung abgeschlossen. Die aktuelle Ausbaustufe war notwendig geworden, um die Schifffahrt von Hamburg bis zur Elbmündung bei Cuxhaven weiterhin zu ermöglichen. Aufgrund der immer weiter fortschreitenden Schiffsgrößenentwicklung konnten nicht mehr alle Schiffe rund um die Uhr voll beladen den Hamburger Hafen anlaufen. Mit der aktuellen Vertiefungsstufe können zukünftig Schiffe mit bis zu 13,80 Meter Tiefgang im Vergleich zum vorherigen Tiefgang von 12,80 Metern tidenunabhängig in den Hamburger Hafen einlaufen [HHM22b].
Die Bremischen Häfen als Zusammenschluss der Häfen Bremen und Bremerhaven bilden zusammen den zweitgrößten deutschen Seehafen. Der Güterumschlag im Jahr 2023 belief sich auf 58,5 Millionen Tonnen. Mit 4,2 Millionen umgeschlagenen TEU rangieren die Bremischen Häfen auf Platz 2 hinter Hamburg [SWH23]. Die Bremischen Häfen gliedern sich in eine Vielzahl von Hafenbereichen und Terminals auf. In Bremerhaven befinden sich die Containerterminals, der Autoterminal und der Fruchtterminal, wohingegen in Bremen vornehmlich der Umschlag nicht containerisierter Stückgüter, Massengüter und Projektladung erfolgt [BP21].
Der Hafen Wilhelmshaven ist der wichtigste deutsche Ölimporthafen. Insgesamt wurden 2023 30,97 Millionen Tonnen umgeschlagen [HW24]. Davon entfielen 20 Millionen Tonnen auf den Import von Rohöl aus Übersee. Damit wurden ungefähr 25 Prozent aller Rohölimporte Deutschlands über Wilhelmshaven abgewickelt. 75 Prozent des in Wilhelmshaven angelandeten Rohöls werden per Pipeline in das Hinterland zur weiterverarbeitenden Industrie, wie Raffinerien und der chemischen Industrie, transportiert [CMLG]. Neben dem Rohölumschlag werden in Wilhelmshaven außerdem Stückgüter und Massengüter umschlagen. Mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Nordseehäfen im Containerverkehr zu sichern und Kapazitätsengpässe in Hamburg und Bremen/Bremerhaven zu vermeiden, wurde in Wilhelmshaven ein neuer Containerterminal, der Jade-Weser-Port Wilhelmshaven, gebaut und im September 2012 eröffnet. Herausstellendes Merkmal des Jade-Weser-Ports ist, dass er der einzige deutsche Containerterminal mit Tiefwasserzugang ist. Im Jahr 2023 betrug der Containerumschlag 7,7 Millionen TEU [NPo23].
Weitere Häfen mit regionaler Bedeutung sind Emden, Brake, Stade, Brunsbüttel und Cuxhaven. Sie sind spezialisiert auf Massengüter, Projektladung oder den Umschlag von Kraftfahrzeugen. In der folgenden Abbildung 1 ist eine Übersicht der bedeutendsten Nord- und Ostseehäfen Deutschlands zu entnehmen.
Die Häfen der deutschen Ostseeküste sind überwiegend durch den ostseeinternen Fähr- und RoRo-Verkehr und den Umschlag von Massengütern geprägt. Anders als in den Nordseehäfen spielt der Containerverkehr hier eine untergeordnete Rolle. Die wichtigsten deutschen Ostseehäfen sind Rostock, Lübeck und Puttgarden [IHKSH24, S. 7]. Knapp 35 Prozent des deutschen RoRo-Verkehrs werden über Lübeck abgewickelt, 30 Prozent über Rostock und 25 Prozent über Puttgarden [ZDS23, S. 50].
Dabei sind die wichtigsten Relationen des Fährverkehrs jene mit Dänemark, Schweden und Finnland [IHKSH24, S. 22].
Dabei sind die wichtigsten Relationen des Fährverkehrs jene mit Dänemark, Schweden und Finnland [IHKSH24, S. 22].
Der Rostocker Hafen ist mit einer Fläche von 750 Hektar der größte Universalhafen der deutschen Ostseeküste und auch abseits des Fährverkehrs der dominierende Umschlagplatz von flüssigen und schüttbaren Massengütern [Dest22u]. Insgesamt weist der Hafen von Rostock 47 Schiffsliegeplätze auf, darunter 25 Spezialliegeplätze. Im Jahr 2023 wurden in Rostock 30,9 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Davon entfielen 5,7 Millionen Tonnen auf trockenes und 7,9 Millionen Tonnen auf flüssiges Massengut. Zudem wurden 115.000 Fähr-/RoRo-Einheiten umgeschlagen. [RoPo23a].
Der Lübecker Hafen gliedert sich in fünf Hafenteile mit einer Gesamtfläche von 155 Hektar und 24 Schiffsanlegern [LAP22]. Im Jahr 2023 wurden im Lübecker Hafen insgesamt 15,5 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen [SHL23]. Neben dem Import von Fähr- und RoRo-Ladungseinheiten zeichnet sich der Hafen Lübeck insbesondere durch den Import von forstwirtschaftlichen Produkten wie Papier und Zellulose aus [IHKSH24, S. 11].
Der Seehafen Kiel bietet auf einer Fläche von 64 Hektar 20 Liegeplätze. Das Kerngeschäft des Kieler Hafens liegt im Fährverkehr mit Schweden und Norwegen. Im Jahr 2023 wurden in Kiel 7,9 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, wovon 6,4 Millionen Tonnen auf den Umschlag von Fähr- und RoRo-Gütern und 1,5 Millionen Tonnen auf den Umschlag von Massengütern entfielen [PoK23].
Der Seehafen Kiel bietet auf einer Fläche von 64 Hektar 20 Liegeplätze. Das Kerngeschäft des Kieler Hafens liegt im Fährverkehr mit Schweden und Norwegen. Im Jahr 2023 wurden in Kiel 7,9 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, wovon 6,4 Millionen Tonnen auf den Umschlag von Fähr- und RoRo-Gütern und 1,5 Millionen Tonnen auf den Umschlag von Massengütern entfielen [PoK23].
Der Fährhafen Puttgarden bietet über die Ostsee die kürzeste Verbindung von Deutschland nach Dänemark. Puttgarden ist, bezogen auf die Anzahl beförderter Passagiere, der größte norddeutsche Fährhafen. Im Jahr 2023 wurden dort über 4,7 Millionen Passagiere befördert [GvSH23].
Weitere Häfen mit regionaler Bedeutung sind in Abbildung 1 dargestellt. Dazu zählen unter anderem die Häfen von Flensburg, Wismar, Stralsund und Sassnitz, die auf Massen- oder Massenstückgüter spezialisiert sind.
Weitere Häfen mit regionaler Bedeutung sind in Abbildung 1 dargestellt. Dazu zählen unter anderem die Häfen von Flensburg, Wismar, Stralsund und Sassnitz, die auf Massen- oder Massenstückgüter spezialisiert sind.
![Abbildung 1: Seehäfen der Deutschen Nordsee- und Ostseehäfen (Eigene Darstellung nach [Eintrag-Id:405926]) Nordsee_Ostssehaefen.png](/servlet/is/564406/Haefen.png)