Fehlverhalten durch Drogen, Alkohol und Ablenkung
Erstellt am: 13.09.2022 | Stand des Wissens: 27.02.2025
Synthesebericht gehört zu:
Aus der Auswertung der statistischen Daten lässt sich Handlungsbedarf bei Alkohol-, Drogen- und Ablenkungsunfällen ableiten. Allerdings können nicht alle Alkohol- und Drogendelikte polizeilich erfasst werden [StBa22, S. 5]. Sie werden in der Regel nur bei Kontrollen oder im Falle eines Unfalls registriert.
In Deutschland ist die Zahl der polizeilich registrierten Alkoholunfälle, bei denen mindestens eine beteiligte Person unter Alkoholeinfluss stand, seit Jahren rückläufig [StBu21d, S. 190]. Im Zeitraum von 1995 bis 2019 hat sich die Zahl der Alkoholunfälle von 91.897 auf 35.590 mehr als halbiert [StBu21d, S. 191]. Dennoch sind immer noch 90 Prozent der Unfälle unter Einfluss berauschender Mittel auf Alkohol zurückzuführen [StBa22].
In Deutschland ist die Zahl der polizeilich registrierten Alkoholunfälle, bei denen mindestens eine beteiligte Person unter Alkoholeinfluss stand, seit Jahren rückläufig [StBu21d, S. 190]. Im Zeitraum von 1995 bis 2019 hat sich die Zahl der Alkoholunfälle von 91.897 auf 35.590 mehr als halbiert [StBu21d, S. 191]. Dennoch sind immer noch 90 Prozent der Unfälle unter Einfluss berauschender Mittel auf Alkohol zurückzuführen [StBa22].
Abbildung 1 zeigt die Anzahl der bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland getöteten Personen von 1953 bis 2023. Auffällig ist der deutliche Rückgang der Verkehrstoten seit den 1970er Jahren, der auf verschiedene gesetzliche Maßnahmen und verkehrssicherheitsrelevante Ereignisse zurückgeführt werden kann.
Im Zusammenhang mit alkoholbedingtem Fehlverhalten sind insbesondere zwei Meilensteine relevant: Die Einführung der 0,8-Promille-Grenze 1973, die zeitlich mit der Ölkrise zusammenfiel, sowie die Senkung auf 0,5 Promille im Jahr 1998. Beide Maßnahmen gingen mit einem Rückgang der Verkehrstoten einher. Allerdings dürften auch andere Randbedingungen, wie beispielweise das Verkehrsaufkommen oder neue Fahrzeugtechnik dazu beigetragen haben.
Im Zusammenhang mit alkoholbedingtem Fehlverhalten sind insbesondere zwei Meilensteine relevant: Die Einführung der 0,8-Promille-Grenze 1973, die zeitlich mit der Ölkrise zusammenfiel, sowie die Senkung auf 0,5 Promille im Jahr 1998. Beide Maßnahmen gingen mit einem Rückgang der Verkehrstoten einher. Allerdings dürften auch andere Randbedingungen, wie beispielweise das Verkehrsaufkommen oder neue Fahrzeugtechnik dazu beigetragen haben.
![Abb. 1: Bei Straßenverkehrsunfällen Getötete nach Jahren [Eintrag-Id:586795] verkehrsunfaelle-getoetete-jahr-2.png](/servlet/is/557112/verkehrsunfaelle-getoetete-jahr-2.png)
Die Promillegrenzen zielen darauf ab, alkoholbedingte Fahrfehler zu minimieren, da Alkohol die Reaktions- und Entscheidungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt, und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Vision Zero. Darüber hinaus gilt seit 2007 für Führerscheinneulinge bis 21 Jahre ein absolutes Alkoholverbot am Steuer während der Probezeit.
Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zum Alkoholverbot zeigt, dass auch langfristig ein Erfolg zu verzeichnen ist [BaSt20aa, S. 3]. Immer mehr Jugendliche lassen bei Alkoholkonsum das Fahrzeug stehen und akzeptieren das Verbot [BaSt20aa, S. 3]. Zudem lässt sich eine langfristige Akzeptanz des Verbots feststellen, da auch Personen befragt wurden, die 2007 erstmals unter das Verbot fielen. Sie lassen bis heute häufiger das Auto stehen, nachdem sie Alkohol getrunken haben [BaSt20aa, S. 3]. Dennoch bleibt das Thema Alkohol im Straßenverkehr ein Problem, das durch Aufklärungsarbeit angegangen werden muss und auch bei anderen Verkehrsmitteln an Relevanz gewinnt [BADS21]. Bei den Elektroscootern (E-Scootern) war Alkoholeinfluss im Jahr 2020 mit 18,3 Prozent die häufigste Unfallursache, wobei dieses Verkehrsmittel im Jahr 2020 erstmals statistisch erfasst wurde [StBa21e].
Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zum Alkoholverbot zeigt, dass auch langfristig ein Erfolg zu verzeichnen ist [BaSt20aa, S. 3]. Immer mehr Jugendliche lassen bei Alkoholkonsum das Fahrzeug stehen und akzeptieren das Verbot [BaSt20aa, S. 3]. Zudem lässt sich eine langfristige Akzeptanz des Verbots feststellen, da auch Personen befragt wurden, die 2007 erstmals unter das Verbot fielen. Sie lassen bis heute häufiger das Auto stehen, nachdem sie Alkohol getrunken haben [BaSt20aa, S. 3]. Dennoch bleibt das Thema Alkohol im Straßenverkehr ein Problem, das durch Aufklärungsarbeit angegangen werden muss und auch bei anderen Verkehrsmitteln an Relevanz gewinnt [BADS21]. Bei den Elektroscootern (E-Scootern) war Alkoholeinfluss im Jahr 2020 mit 18,3 Prozent die häufigste Unfallursache, wobei dieses Verkehrsmittel im Jahr 2020 erstmals statistisch erfasst wurde [StBa21e].
Bei den erfassten Straßenverkehrsunfällen mit der Unfallursache "berauschende Mittel" zeigt sich ein gegenläufiger Trend zu den Alkoholunfällen. Von 1995 (607 Unfälle) bis 2019 (2.386 Unfälle) hat sich die Zahl der Drogenunfälle vervierfacht (Statistisches Bundesamt 2020, S. 200). Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Ausbildung der Polizeibeamten neben dem Erkennen von Alkoholkonsum inzwischen auch das Erkennen der Wirkung anderer Rauschmittel umfasst. Zudem wurden zusätzliche Schnelltests und laboranalytische Verfahren entwickelt, die vermehrt zum Einsatz kommen. Im Gegensatz zu Unfällen unter Alkoholeinfluss gibt es für Unfälle unter berauschenden Mitteln keine Grenzwerte. Zudem ist von einer Dunkelziffer auszugehen, da Drogen häufig nicht mehr nachgewiesen werden können oder die Beteiligten vom Unfallort flüchten [StBa22, S. 5]. Werden Drogen und Alkohol zusammen eingenommen, ist die Wirkung unberechenbar und stellt eine zusätzliche Gefahr für den Straßenverkehr dar (Verkehrswacht o. J.).
Ablenkung im Straßenverkehr hat trotz langjähriger Aufklärungsarbeit nicht die gesellschaftliche Ächtung erfahren wie Alkohol am Steuer, insbesondere das Telefonieren mit dem Handy am Steuer wird eher als Gewohnheitsrecht empfunden. Mit Ausnahme des Telefonierens mit dem Handy in der Hand hat die Häufigkeit einer Vielzahl von Ablenkungen durch Geräte zwischen 2016 und 2022 zugenommen.
Ablenkung im Straßenverkehr hat trotz langjähriger Aufklärungsarbeit nicht die gesellschaftliche Ächtung erfahren wie Alkohol am Steuer, insbesondere das Telefonieren mit dem Handy am Steuer wird eher als Gewohnheitsrecht empfunden. Mit Ausnahme des Telefonierens mit dem Handy in der Hand hat die Häufigkeit einer Vielzahl von Ablenkungen durch Geräte zwischen 2016 und 2022 zugenommen.
Wie Abbildung 2 zeigt, hat die Ablenkung durch technische Geräte in fast allen Kategorien deutlich zugenommen. Das Schreiben von Textnachrichten auf einem handgehaltenen Gerät stieg von 8 Prozent (2016) auf 16 Prozent (2022), während das Lesen von Nachrichten von 14 Prozent auf 21 Prozent anstieg. Auch das Telefonieren mit einem handgehaltenen Gerät nahm von 16 Prozent auf 25 Prozent zu. Besonders auffällig ist die starke Zunahme der Ablenkung durch die Bedienung des Autoradios über das Bordcomputermenü, die von 58 Prozent auf 87 Prozent anstieg. Weitere Handynutzungen, wie Navigieren oder andere Aktivitäten, stiegen ebenfalls deutlich von 5 Prozent auf 22 Prozent.
![Abb. 2: Ablenkungsstudie 2022 [Eintrag-Id:586796] 02.1_Sb_Ablenkungsstudie.png](/servlet/is/557112/02.1_Sb_Ablenkungsstudie.png)
Der technologische Fortschritt bringt zwar Vorteile mit sich, birgt aber auch erhebliche Gefahren durch Ablenkung im Straßenverkehr. Insbesondere die zunehmende Interaktion mit Bordcomputern und mobilen Geräten stellt ein hohes Unfallrisiko dar, da die Aufmerksamkeit des Fahrers von der Straße abgelenkt wird.
Ein vier Sekunden dauernder Blick auf das Handy führt bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde zu 56 Metern unkontrollierter Fahrt [Krum19]. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) bezeichnet Ablenkung am Steuer als eine der häufigsten Unfallursachen [BaSt24].
Diese zunehmende Ablenkung kann zu verlängerten Reaktionszeiten und damit zu mehr Unfällen führen. Diese Tatsachen unterstreichen die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen und Technologien zur Reduzierung der Ablenkung, wie zum Beispiel technische Sperren während der Fahrt oder strengere gesetzliche Regelungen.
Neben der Nutzung digitaler Geräte können auch andere Faktoren während der Fahrt die Aufmerksamkeit von der Straße ablenken und so die Fahrtüchtigkeit einschränken. Befragte des ADAC Hessen-Thüringen e.V. nannten in diesem Zusammenhang emotionale Gespräche mit Mitfahrern, Essen und Trinken während der Fahrt oder das quengelnde Kind auf dem Rücksitz [ADAC24aa].
Ein vier Sekunden dauernder Blick auf das Handy führt bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde zu 56 Metern unkontrollierter Fahrt [Krum19]. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) bezeichnet Ablenkung am Steuer als eine der häufigsten Unfallursachen [BaSt24].
Diese zunehmende Ablenkung kann zu verlängerten Reaktionszeiten und damit zu mehr Unfällen führen. Diese Tatsachen unterstreichen die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen und Technologien zur Reduzierung der Ablenkung, wie zum Beispiel technische Sperren während der Fahrt oder strengere gesetzliche Regelungen.
Neben der Nutzung digitaler Geräte können auch andere Faktoren während der Fahrt die Aufmerksamkeit von der Straße ablenken und so die Fahrtüchtigkeit einschränken. Befragte des ADAC Hessen-Thüringen e.V. nannten in diesem Zusammenhang emotionale Gespräche mit Mitfahrern, Essen und Trinken während der Fahrt oder das quengelnde Kind auf dem Rücksitz [ADAC24aa].