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Risikoeinschätzung zur Ansteckungsgefahr mit COVID-19 im Schienenpersonen- sowie im Straßenpersonennah- und -fernverkehr

Erstellt am: 12.04.2022 | Stand des Wissens: 12.04.2022
Auftraggeber / Förderer:   Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung
Auftragnehmer:   Bombardier Transportation
Fraunhofer-Institut für Holzforschung / Wilhelm-Klauditz-Institut
Institut für Bahntechnik GmbH
LMU Klinikum IPASUM - Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin (LMU)
Projektkoordination:   Fraunhofer-Institut für Holzforschung / Wilhelm-Klauditz-Institut
Laufzeit:   2020/10/01 bis 2021/4/30
Projektstand:   abgeschlossen
Webseite:   https://www.dzsf.bund.de/SharedDocs/Standardartike ...
Raumbezug:   Bundesrepublik Deutschland
Veröffentlichung:   [DZSF21] Risikoeinschätzung zur Ansteckungsgefahr mit COVID-19
im Schienenpersonen- sowie im Straßenpersonennah- und -fernverkehr
Sonstige Informationen:  
Das Projekt wurde vom DZSF in enger Zusammenarbeit mit der Unterabteilung "Lärm-, Umwelt- und Klimaschutz, Forschungsangelegenheiten im Eisenbahnbereich" der Abteilung Eisenbahnen des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMDV) beauftragt.
Für die Aufrechterhaltung der Mobilität der Bevölkerung ist der ÖPNV in Deutschland von wesentlicher Bedeutung. Mehr als 30 Millionen Fahrgäste nutzen den öffentliche Nah- und Fernverkehr; dienstlich wie privat. Infolge der COVID-19-Pandemie wurden die ÖPNV-Angebote allerdings in Reaktion auf die stark gesunkenen Fahrgastzahlen durch Taktausdünnung, allgemeine Reduzierung des Angebots und Verkürzung der Zuglängen deutlich reduziert.

Als Voraussetzung für eine kontrollierte Lockerung der Pandemiemaßnahmen unter Wahrung niedriger Ansteckungszahlen besteht für den öffentlichen Schienen- und Straßenpersonenverkehr dringender Erkenntnisbedarf hinsichtlich der Ausbreitungspfade und geeigneter Schutzmaßnahmen für die Fahrgäste und das Personal. Die Ergebnisse müssen so schnell wie möglich verfügbar und umsetzbar sein, damit sie noch in der gegenwärtigen Pandemiesituation als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden können.

Mit Lockerung der staatlich verordneten COVID-19-Maßnahmen steigt auch der Bedarf an klaren und strukturierten Verhaltensregeln im öffentlichen Personenverkehr (ÖPV). Diese sind für die Aufrechterhaltung einer nachhaltigen und flächendeckenden Mobilität auch erforderlich, um das Vertrauen der Fahrgäste in die hygienische Sicherheit des Verkehrsmittels Bahn und Bus zu stärken und einen Umstieg auf den Individualverkehr zu vermeiden.
Die Studie soll Informationen und Einschätzungen zur Ansteckungs- und Ausbreitungsgefahr von Viren und Mikroorganismen am Beispiel von COVID-19 in öffentlichen Verkehrsmitteln liefern. Im Fokus steht die Aufnahme/Verbreitung von Viren/Mikroorganismen durch die Luft sowie Oberflächen. Die Untersuchung soll den Schienennahverkehr, Schienenfernverkehr und Busse sowie Bahnhöfe für Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen, Vollbahnen und Busse, inklusive Haltestellen und Bahnsteige umfassen. Hierzu sollen mögliche Verbreitungsquellen/-medien und Einflussgrößen identifiziert und nach ihrer Risiko-/Gefahreneinstufung kategorisiert und bewertet werden. Ergänzend dazu sollen mögliche Daten- bzw. Informationslücken identifiziert werden. Entsprechend ihrer Gefahreneinstufung erfolgen zudem exemplarische Ausbreitungsmodellierungen für die verschiedenen Verbreitungsquellen mit dem Ziel der Entwicklung und Ableitung von Minderungs- bzw. Schutzmaßnahmen. Projektziele sind zudem die Erstellung einer umfassenden Gefahreneinstufung und Risikobewertung bezüglich der Ausbreitung und Verbreitung von Viren-/ Mikroorganismen in öffentlichen Verkehrsmitteln einschließlich der Bahnhöfe und Haltepunkte sowie die Ableitung von kurz- und mittelfristigen Handlungsempfehlungen.

Die Projektergebnisse und Handlungsempfehlungen für die Praxis sind im Abschlussbericht zusammengefasst. Sie sollen einerseits den Verkehrsunternehmen und Infrastrukturunternehmen als Handreichung dienen, andererseits das Vertrauen der Reisenden in den öffentlichen Personenverkehr in Pandemiezeiten festigen.
Ansprechpartner
Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung
Bombardier Transportation
Fraunhofer-Institut für Holzforschung / Wilhelm-Klauditz-Institut
Institut für Bahntechnik GmbH
Literatur
[DZSF21] Fraunhofer-Institut für Holzforschung / Wilhelm-Klauditz-Institut Risikoeinschätzung zur Ansteckungsgefahr mit COVID-19
im Schienenpersonen- sowie im Straßenpersonennah- und -fernverkehr, veröffentlicht in Berichte des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung, Ausgabe/Auflage 12 (2021), Dresden, 2021, 2021/06, Online-Referenz doi:10.48755/dzsf.20210004.01, ISBN/ISSN ISSN 2629-7973
Glossar
Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr ist juristisch im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) definiert. Laut Paragraf 8, Absatz 1 und 2 umfasst der ÖPNV "die allgemein zugängliche Beförderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen und Kraftfahrzeugen im Linienverkehr, die überwiegend dazu bestimmt sind, die Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr zu befriedigen". Taxen oder Mietwagen können dieses Angebot ersetzten, ergänzen oder verdichten.
Der Begriff ÖPNV bezieht sich in der Regel auf Strecken mit einer gesamten Reiseweite von weniger als 50 Kilometern oder einer gesamten Reisezeit von weniger als einer Stunde. Das in einer Stadt oder Region erforderliche Nahverkehrsangebot und dessen Eignung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird in einem Nahverkehrsplan definiert und festgehalten.
BMDV
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (bis 10/2005 BMVBW, bis 12/2013 BMVBS und bis 11/2021 BMVI)

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?550083

Gedruckt am Dienstag, 16. April 2024 21:18:05