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Best-Practice-Beispiele im Güterverkehr

Erstellt am: 17.11.2021 | Stand des Wissens: 17.01.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig

Ein Best-Practice-Beispiel im Güterverkehr stellt die Anwendung von Building Information Modeling (BIM) im Infrastrukturbau dar. BIM impliziert die durchgängige Digitalisierung aller planungs- und realisierungsrelevanten Bauwerksinformationen, zum Beispiel mithilfe von 3-D-Modellen, und sorgt somit für einen Wandel im Infrastrukturbau. Das Potenzial des BIM-Einsatzes im Infrastrukturbereich wurde bereits in internationalen Studien aufgezeigt. So verdeutlicht eine Studie von McGraw-Hill, dass in Nordamerika die Anwendung von BIM bereits weit verbreitet ist und einen positiven Einfluss auf die Planungseffizienz, die Projektdauer, die Baukosten oder die Nachbearbeitung bewirkt [McGra12]. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erprobt die Anwendung von BIM in unterschiedlichen Pilotprojekten. Zu diesen Pilotprojekten zählt unter anderem der Tunnel Rastatt, als Teil der wichtigen Hauptverkehrsachse Rotterdam-Genua [BoKö16].
Das BMDV treibt darüber hinaus die (Weiter-)Entwicklung von Verfahren für die Erfassung und Beurteilung von Bauwerken und deren Zuverlässigkeit voran. Dabei wurden bereits erste Erkenntnisse erzielt. Ein Beispiel hierfür ist die Validierung von zerstörungsfreien Prüfverfahren (ZfP), aus der konkrete Prüfaufgaben und -verfahrensweisen sowie ein Leitfaden hervorging, die für die Auftraggeber- und Auftragnehmerseite von ZfP als Orientierung nützen. Ein weiteres Beispiel, das bereits in Projekten angewendet wird, ist die automatisierte Bilderfassung als Ergänzung zur handnahen Inspektion [BMVI20ap].
In Bezug auf extreme Wetterereignisse ist als Best-Practice-Beispiel die Einführung des globalen Ensembleprognosesystems ICON-EPS im Jahr 2018 zu nennen. Dadurch wurden bestehende Methoden der Wettervorhersage für Deutschland detaillierter und verlässlicher [BMVI20ap].
Im Bereich des Schienengüterverkehrs ist wiederum die Verwendung standardisierter Eisenbahnüberführungen aufzuführen. Die Standardisierung ermöglicht eine Beschleunigung von Ersatzmaßnahmen, eine Verkürzung der Bauzeit, eine Reduzierung des Prüfaufwands und eine Steigerung von Lerneffekten. Die Deutsche Bahn AG (DB AG) absolvierte bereits eine erfolgreiche Testphase und sieht eine konsequente Weiterentwicklung des Systems der standardisierten Rahmenbauwerke vor [BMVI20ap].
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Resilienz von Verkehrssystemen unter besonderer Berücksichtigung des Klimawandels (Stand des Wissens: 26.11.2021)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?543869
Literatur
[BMVI20ap] Bundesministerium für Digitales und Verkehr, BMVI Expertennetzwerk Verlässlichkeit der Verkehrsinfrastruktur erhöhen, 2020
[BoKö16] Borrmann, André, König, Markus , Braun, Matthias, Elixmann, Robert, Hochmuth, Markus, Scheffer, Markus , Singer, Dominic Wissenschaftliche Begleitung der BMVI Pilotprojekte zur Anwendung
von Building Information Modeling im Infrastrukturbau, 2016
[McGra12] McGraw-Hill Construction The Business Value of BIM in North America, 2021
Glossar
Schienengüterverkehr
Unter Schienengüterverkehr (SGV) wird der Transport von Gütern mit der Eisenbahn verstanden. Diese werden in Güterzügen unter Verwendung (spezieller) Güterwagen befördert. Diese Verkehre können entweder auf gesonderten Güterverkehrsstrecken oder im Mischverkehr, auf gemeinsam durch den Güter- und Personenverkehr genutzten Strecken, realisiert werden. Leistungen des Schienengüterverkehrs werden häufig als Teil einer Logistikkette in logistische Gesamtkonzepte eingebunden.
Validierung
Als Validierung bezeichnet man die Prüfung, ob ein Lösungsansatz für ein bestimmtes reales Problem verwendungsfähig ist.
BMDV
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (bis 10/2005 BMVBW, bis 12/2013 BMVBS und bis 11/2021 BMVI)

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?543051

Gedruckt am Freitag, 26. April 2024 17:25:43