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Anwendungsbereiche von Drohnen

Erstellt am: 12.08.2021 | Stand des Wissens: 14.12.2022
Synthesebericht gehört zu:

Die Entwicklung, Reife und Implementierung von Drohnen ist in den einzelnen Anwendungsbereichen unterschiedlich weit fortgeschritten und reicht von Visionen über Pilotprojekte hin zur regelmäßigen Nutzung. Zu den Bereichen, in denen die Technologie bereits heute erfolgreich eingesetzt wird, zählen u.a. Freizeit, Sport und Fotografie [KBF20].
Drohnen werden heute auch häufig zur Datenerfassung eingesetzt. Hierzu werden sie mit Kameras für Tageslichtaufnahmen oder Wärmebilder und Detektoren, wie Laser, Radar oder Temperaturmessgeräte, ausgestattet [WiBe19]. Anwendungsbereiche derart ausgestatteter Drohnen sind u.a. die Agrar- und Energiewirtschaft, der Bevölkerungsschutz, die Meteorologie, die Medienproduktion, der Verkehrsbereich und die Vermessung. In der Agrarwirtschaft können mittels Drohnen beispielsweise der Reifegrad der Vegetation, der Schädlingsbefall oder die Leistung von automatisierten Erntemaschinen kontrolliert werden, während Drohnen in der Energiebranche die Inspektion von Leitungen, Pipelines oder Windkraftanlagen übernehmen können. In den Bereich des Bevölkerungsschutzes fallen die Vermisstensuche und Lageerkundung nach Katastrophen, wie Großbränden oder Überschwemmungen. Im Verkehrsbereich können Drohnen wiederum für die Sichtprüfung von Bauwerken der Eisenbahn- und Straßeninfrastruktur sowie zur Verkehrsüberwachung eingesetzt werden [WiBe19, BMVI20ag].
Drohnen finden privatwirtschaftlich bereits häufig Anwendung, was in Zukunft auf den öffentlichen Raum ausgeweitet werden soll. Dabei sind Drohnen als ein ergänzendes Verkehrsmittel im Personen- und Güterverkehr in unterschiedlichen Einsätzen denkbar, befinden sich aber noch überwiegend in der Entwicklungsphase [KBF20].
Die Anwendungsbereiche im Güterverkehr sind noch wenig ausgereift und ein regulärer Einsatz im täglichen Betrieb ist noch der Einzelfall. Nur 5 Prozent der industriellen Nutzung von Drohnen entfallen auf Transportaktivitäten [BDLI21]. Erste Projekte , in denen bereits heute Güter durch Drohnen transportiert werden, sind unter anderem in der medizinische Versorgung, der Agrarwirtschaft, der Logistik sowie der Versorgung von schwer zugänglichen Orten zu finden. In der medizinischen Versorgung bieten Drohnen einen großen Vorteil für den Transport von zeitkritischen Gütern, wie Arzneimitteln, Blutkonserven, Geweben oder Organen. In der Agrarwirtschaft werden beispielsweise Pflanzenschutz- oder Düngemittel durch Drohnen ausgebracht. Zu Einsatzbereichen in der Logistik lassen sich neben der Paketzustellung auch der innerbetriebliche Transport oder zeitkritische Zuliefertransporte zur Produktion zählen [WiBe19, BMVI20ag].
Darüber hinaus können Drohnen im Personenverkehr perspektivisch als sogenannte Lufttaxis eingesetzt werden [WiBe19, BMVI20ag].
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Integration von Drohnen als Ergänzung des Verkehrssystems zum Transport von Personen und Gütern (Stand des Wissens: 25.08.2021)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?539652
Literatur
[BDLI21] Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (Hrsg.) Drohnenmarkt-Analyse zeigt: Privater Markt in Deutschland ist gesättigt - Dynamische Entwicklung jetzt im Bereich der kommerziellen Anwendungen, 2021/03/09
[BMVI20ag] Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Hrsg.) Unbemannte Luftfahrtsysteme und innovative Luftfahrtkonzepte. Aktionsplan der Bundesregierung 2020, 2020/05
[KBF20] Kellermann, R., , Biehle, T., , Fischer, L. Drones for parcel and passenger transportation: A literature review, 2020
[WiBe19] Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesministerium Verkehr und digitale Infrastruktur Umgang mit Drohnen im deutschen Luftraum. Verkehrspolitische Herausforderungen im Spannungsfeld von Innovation, Safety, Security und Privacy, 2019/04
Glossar
Radar Radio Detecting and Ranging Dieses elektromagnetische Ortungsverfahren beruht auf dem Prinzip des Echos. Man unterscheidet zwischen Primär- und Sekundärradar.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?539541

Gedruckt am Freitag, 29. März 2024 11:18:30