Zuganschlüsse im aktuellen Fahrplan
Erstellt am: 28.07.2021 | Stand des Wissens: 28.07.2021
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
Im Fahrplan der DB Fernverkehr AG lassen sich nur wenige Anschlussverbindungen ohne Wartezeiten für umsteigende Fahrgäste beobachten. Dies ist vor allem deshalb problematisch, weil in Deutschland nur ca. 30 Prozent aller Fahrgäste im Fernverkehr direkte Verbindungen ohne Umstiege nutzen können. [ShLe13]
Umgesetzt werden solche Umsteigemöglichkeiten ohne Wartezeiten am Mannheimer Hauptbahnhof. Hier können Fahrgäste aus Freiburg und Karlsruhe zur halben Stunde aus der ICE-Linie 43 Richtung Köln in die ICE-Linie 11 Richtung Berlin über Kassel und Braunschweig umsteigen. Andersherum finden Fahrgäste aus München und Stuttgart hier einen wartezeitlosen Anschluss Richtung Köln. Da die Linien auf gegenüberliegenden Bahngleisen halten, sind die Umstiege leicht realisierbar: Eine gemeinsame Haltezeit von vier Minuten reicht bei einer pünktlichen Einfahrt beider Züge in diesem Fall aus, um den Fahrgästen den Umstieg zu ermöglichen. Abbildung 1 illustriert die Umsteigemöglichkeiten im Knoten Mannheim zu einer beispielhaft gewählten halben Stunde exemplarisch.
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Kritiker beobachten einen Verfall der Taktkultur im deutschen Schienenpersonenfernverkehr. Dies lässt sich sowohl auf ungünstig konstruierte Neubaustrecken für den Hochgeschwindigkeitsverkehr sowie auch auf mangelnde Taktunterstützung in den eingesetzten EDV-Systemen zurückführen. [Bers15]
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