Lästigkeitsunterschied von Straßen- und Schienenverkehrslärm im Innenraum
Erstellt am: 29.07.2003
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Autoren: | Möhler + Partner Beratende Ingenieure für Schallschutz und Bauphysik Obermeyer Planen und Beraten |
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Erscheinungsjahr / -datum: | 2001/02 | |
Herausgeber: | Deutsche Bahn AG Systemtechnik Standort München ÖBB-Holding AG |
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Zitiert als: | [DBAG01b] | |
Art der Veröffentlichung: | Studie | |
Sprache: | deutsch | |
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Review
Erstellt am: 14.08.2003 | Stand des Wissens: 14.08.2003
Ziel / Zweck
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Schienenlärm im Vergleich zum Straßenlärm allgemein als weniger belästigend empfunden wird. Bei bestimmten Gestörtheitsaspekten sind die Störungen durch Schienenverkehrslärm jedoch größer. Dies gilt insbesondere tagsüber für die Behinderung der Kommunikation im Innenraum.
Andererseits zeigte sich bisher auch, dass Anwohner selbst stark belasteter Eisenbahnstrecken im Gegensatz zu Anwohnern lauter Straßen tagsüber überwiegend die Fenster geöffnet haben. Dies hat einen um 10-15 dB(A) größeren Innenschallpegel bei gleichem Außenschallpegel zur Folge. Die teilweise festgestellten größeren Störungen durch den Schienenverkehr können hierin ihre Ursache haben.
In dieser Studie sollen die Lästigkeitsunterschiede zwischen Straßen- und Schienenverkehrslärm, differenziert nach der Fensterstellung, geklärt werden. Dazu sollen einerseits die Zusammenhänge zwischen der Lärmbelastung (Verkehrsart, Schallpegel) und der Fensterstellung ermittelt werden.
Andererseits sollen die Unterschiede zwischen Straßen- und Schienenverkehr bei der Belastung im Innenraum für Personen, die jeweils das Fenster überwiegend geöffnet bzw. geschlossen haben, herausgefunden werden.
Methodik und Durchführung
Es wurden von Straßen- und Schienenverkehrslärm betroffene Anwohner auf Basis eines standardisierten Fragebogens interviewt. Teilweise wurden Daten verwendet, die bereits bei einer vorherigen Studie (Aufweckstudie) erhoben worden waren. Im Rahmen der Aufweckstudie fanden die Befragungen jeweils in vier Gebieten mit Straßen- und Schienenverkehrslärm statt. In der vorliegenden Studie wurden je in einem Befragungsgebiet mit Straßen- und mit Schienenverkehrslärm weitere Interviews mit dem gleichen Fragebogen durchgeführt.
Aus beiden Erhebungen standen die Daten von 775 Befragten für die Lärmquelle Schienenverkehr und 760 Befragten für Lärmquelle Straßenverkehr zur Verfügung.
Zur Bestimmung der Lärmbelastung wurden zunächst die Lärmemissionen in jedem Untersuchungsgebiet durch Messung bestimmt. Für den Schienenverkehr erfolgte dies für jede Zuggattung getrennt, woraus dann auf Grundlage des Betriebsprogramms zum Untersuchungszeitpunkt ein mittlerer Emissionspegel errechnet wurde. Aus den Emissionspegeln wurde durch Ausbreitungsrechnungen die individuelle Lärmbelastung für die einzelnen Befragungsteilnehmer bestimmt, wobei abweichend von der Richtlinie Schall 03 auch die akustische Wirkung der umliegenden Bebauung berücksichtigt wurde. Auch hierbei konnte auf Daten der Aufweckstudie zurückgegriffen werden. Bei einigen Probanden wurde zusätzlich der Unterschied des Innenraumpegels bei geöffnetem und geschlossenem Fenster gemessen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Erkenntnis, dass die Anwohner von Schienenstrecken ihre Fenster häufiger geöffnet haben, wurde bestätigt. Nur 15 Prozent der Bahnanwohner schließen tags (11 Prozent nachts) im Sommer ihre Fenster, bei Straßenanwohnern sind es 31 Prozent tagsüber und 30 Prozent nachts. Bei großen Schallpegeln sind die Unterschiede noch deutlicher. Dies kann als Indikator einer geringeren Belästigungswirkung des Schienenverkehrs verstanden werden.
Zwischen Außenpegel und Gestörtheitsreaktion wurde ein linearer Zusammenhang festgestellt, wobei jedoch zumindest beim Schienenverkehr einige Abweichungen zu verzeichnen sind. Die Zusammenhänge zwischen Innenraumpegel und Gestörtheitsreaktion sind deutlich geringer, erreichen aber innerhalb einer Subgruppe mit gleicher Fensterstellung ähnlich hohe Werte wie beim Außenpegel.
Unter dem Gestörtheitsaspekt "Behinderung der Kommunikation im Innenraum" wurde die erwartete größere Belästigungswirkung des Schienenverkehrs festgestellt. Der Unterschied zum Straßenverkehrslärm fällt in der Gruppe der Befragten mit überwiegend geschlossenen Fenstern tendenziell geringer aus.
Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Schienenlärm im Vergleich zum Straßenlärm allgemein als weniger belästigend empfunden wird. Bei bestimmten Gestörtheitsaspekten sind die Störungen durch Schienenverkehrslärm jedoch größer. Dies gilt insbesondere tagsüber für die Behinderung der Kommunikation im Innenraum.
Andererseits zeigte sich bisher auch, dass Anwohner selbst stark belasteter Eisenbahnstrecken im Gegensatz zu Anwohnern lauter Straßen tagsüber überwiegend die Fenster geöffnet haben. Dies hat einen um 10-15 dB(A) größeren Innenschallpegel bei gleichem Außenschallpegel zur Folge. Die teilweise festgestellten größeren Störungen durch den Schienenverkehr können hierin ihre Ursache haben.
In dieser Studie sollen die Lästigkeitsunterschiede zwischen Straßen- und Schienenverkehrslärm, differenziert nach der Fensterstellung, geklärt werden. Dazu sollen einerseits die Zusammenhänge zwischen der Lärmbelastung (Verkehrsart, Schallpegel) und der Fensterstellung ermittelt werden.
Andererseits sollen die Unterschiede zwischen Straßen- und Schienenverkehr bei der Belastung im Innenraum für Personen, die jeweils das Fenster überwiegend geöffnet bzw. geschlossen haben, herausgefunden werden.
Methodik und Durchführung
- Befragung
Es wurden von Straßen- und Schienenverkehrslärm betroffene Anwohner auf Basis eines standardisierten Fragebogens interviewt. Teilweise wurden Daten verwendet, die bereits bei einer vorherigen Studie (Aufweckstudie) erhoben worden waren. Im Rahmen der Aufweckstudie fanden die Befragungen jeweils in vier Gebieten mit Straßen- und Schienenverkehrslärm statt. In der vorliegenden Studie wurden je in einem Befragungsgebiet mit Straßen- und mit Schienenverkehrslärm weitere Interviews mit dem gleichen Fragebogen durchgeführt.
Aus beiden Erhebungen standen die Daten von 775 Befragten für die Lärmquelle Schienenverkehr und 760 Befragten für Lärmquelle Straßenverkehr zur Verfügung.
Zur Bestimmung der Lärmbelastung wurden zunächst die Lärmemissionen in jedem Untersuchungsgebiet durch Messung bestimmt. Für den Schienenverkehr erfolgte dies für jede Zuggattung getrennt, woraus dann auf Grundlage des Betriebsprogramms zum Untersuchungszeitpunkt ein mittlerer Emissionspegel errechnet wurde. Aus den Emissionspegeln wurde durch Ausbreitungsrechnungen die individuelle Lärmbelastung für die einzelnen Befragungsteilnehmer bestimmt, wobei abweichend von der Richtlinie Schall 03 auch die akustische Wirkung der umliegenden Bebauung berücksichtigt wurde. Auch hierbei konnte auf Daten der Aufweckstudie zurückgegriffen werden. Bei einigen Probanden wurde zusätzlich der Unterschied des Innenraumpegels bei geöffnetem und geschlossenem Fenster gemessen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Erkenntnis, dass die Anwohner von Schienenstrecken ihre Fenster häufiger geöffnet haben, wurde bestätigt. Nur 15 Prozent der Bahnanwohner schließen tags (11 Prozent nachts) im Sommer ihre Fenster, bei Straßenanwohnern sind es 31 Prozent tagsüber und 30 Prozent nachts. Bei großen Schallpegeln sind die Unterschiede noch deutlicher. Dies kann als Indikator einer geringeren Belästigungswirkung des Schienenverkehrs verstanden werden.
Zwischen Außenpegel und Gestörtheitsreaktion wurde ein linearer Zusammenhang festgestellt, wobei jedoch zumindest beim Schienenverkehr einige Abweichungen zu verzeichnen sind. Die Zusammenhänge zwischen Innenraumpegel und Gestörtheitsreaktion sind deutlich geringer, erreichen aber innerhalb einer Subgruppe mit gleicher Fensterstellung ähnlich hohe Werte wie beim Außenpegel.
Unter dem Gestörtheitsaspekt "Behinderung der Kommunikation im Innenraum" wurde die erwartete größere Belästigungswirkung des Schienenverkehrs festgestellt. Der Unterschied zum Straßenverkehrslärm fällt in der Gruppe der Befragten mit überwiegend geschlossenen Fenstern tendenziell geringer aus.