Sicherheitsaspekte in der autonomen Schifffahrt
Erstellt am: 28.08.2020 | Stand des Wissens: 01.08.2024
Synthesebericht gehört zu:
Im Seesicherheits-Untersuchungs-Gesetz (SUG) werden Seeunfälle als Ereignis definiert, welches entweder den Verlust, eine Verletzung oder das Verschwinden von Menschen zur Folge hat, das in Zusammenhang mit dem Betrieb des Schiffes steht. Weiterhin zählen Schiffsverluste oder Beschädigungen zu den Seeunfällen [BSU18, S. 27]. Die Ursachen für solche Unfälle können vielfältig sein. Hierbei ist zwischen grundlegenden Ursachen sowie direkten Ursachen zu unterscheiden (siehe Abbildung 1). Grundlegende Ursachen sind als Auslöser zu verstehen, die im Verlauf meist zu direkten Ursachen und somit zum Unfall führen [Wrób17, S. 157].
Abbildung 1: Grundlegende und direkte Unfallursachen (eigene Darstellung).

Zu den direkten Ursachen von Schiffsunfällen zählen Feuer oder Explosionen an Bord, Kollisionen, Maschinenausfälle sowie Grundberührungen. Die grundlegenden Ursachen dieser Schiffsunfälle sind meist schwieriger zu bestimmen [Pora18, S. 421].
Abbildung 2: Ursachen bei Schiffsunfällen (eigene Darstellung nach [Alli20]).
![Abb. 2: Ursachen bei Schiffsunfällen (eigene Darstellung nach [Eintrag-Id:512644]) ursachen bei schiffsunfallen 2.png](/servlet/is/512655/ursachen%20bei schiffsunfallen 2.png)
Abbildung 2 zeigt die Hauptkategorien grundlegender Ursachen für Seeunfälle. Im Jahr 2019 sind rund 75 Prozent der ca. 15.000 Unfälle auf See auf die grundlegende Ursache menschliches Versagen zurückzuführen [Alli18]. Dabei lässt sich menschliches Versagen als unsachgemäße Handlung oder Untätigkeit definieren, die sich auf mangelnde Erfahrung oder schlechte Ausbildung zurückführen lässt. Weiterhin ereignen sich Seeunfälle in der Kategorie menschliches Versagen aufgrund von Ermüdungserscheinungen der Crew-Mitglieder an Bord [Bebe16, S. 176].
Durch den Betrieb autonomer Schiffe kann der Faktor menschlichen Versagens, der zu Seeunfällen führen kann, reduziert werden [Kret17, S. 78; SMN18].
Im Rahmen des Forschungsprojektes MUNIN (Maritime Unmanned navigation through intelligence in networks), welches im Jahr 2012 startete, wurde ein Konzept für ein autonom fahrendes Schiff entwickelt. Die während der Projektlaufzeit durchgeführten Analysen zum Kollisions- und Fehlverhalten des unbemannten MUNIN-Schiffes zeigen, dass sich das Kollisionsrisiko im Vergleich zu bemannten Schiffen um ein Zehnfaches minimieren lässt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Fehler, die auf menschliche Ermüdungserscheinungen zurückzuführen sind, vermieden werden [MUNIN16a].
Explosionen und Brände an Bord von Schiffen stellen ein Risiko für die Besatzung und Ladung herkömmlicher Schiffe dar. Hier bieten autonome Schiffe den Vorteil, dass effektivere, aber im bemannten Betrieb nicht einsetzbare Löschsysteme, zum Einsatz kommen können [MUNIN16a].
Durch den Betrieb autonomer Schiffe kann der Faktor menschlichen Versagens, der zu Seeunfällen führen kann, reduziert werden [Kret17, S. 78; SMN18].
Im Rahmen des Forschungsprojektes MUNIN (Maritime Unmanned navigation through intelligence in networks), welches im Jahr 2012 startete, wurde ein Konzept für ein autonom fahrendes Schiff entwickelt. Die während der Projektlaufzeit durchgeführten Analysen zum Kollisions- und Fehlverhalten des unbemannten MUNIN-Schiffes zeigen, dass sich das Kollisionsrisiko im Vergleich zu bemannten Schiffen um ein Zehnfaches minimieren lässt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Fehler, die auf menschliche Ermüdungserscheinungen zurückzuführen sind, vermieden werden [MUNIN16a].
Explosionen und Brände an Bord von Schiffen stellen ein Risiko für die Besatzung und Ladung herkömmlicher Schiffe dar. Hier bieten autonome Schiffe den Vorteil, dass effektivere, aber im bemannten Betrieb nicht einsetzbare Löschsysteme, zum Einsatz kommen können [MUNIN16a].