Personenverkehr
Erstellt am: 19.09.2019 | Stand des Wissens: 28.02.2024
Der Schienenverkehr erreicht auch im intermodalen Vergleich der Personenverkehrsmittel sehr geringe Werte bezüglich der Luftschadstoffemissionen (Abbildung 1). Allein der Bus kann - bei aggregierter Betrachtung von Linien- und Reisebusverkehren - mit der Schiene konkurrieren.

Obwohl die dargestellten Messwerte auf einen deutlichen Umweltvorteil des Verkehrsträgers Schiene hinweisen, ist eine differenzierte Betrachtung der eingesetzten Traktionsart notwendig. So haben Dieseltriebfahrzeuge in Deutschland mittlerweile einen relativ geringen Anteil an der erbrachten Betriebsleistung. Der Deutsche Bahn AG Konzern (DB AG) verweist bspw. für das Jahr 2012 auf einen Wert von unter zehn Prozent. Im europäischen Durchschnitt liegt der Anteil von nicht elektrifizierten Strecken jedoch bei etwa 49 Prozent, sodass die Dieseltraktion weiterhin von Bedeutung ist [DBAG13y]. Im Vergleich zur Elektrotraktion ist diese bei Regionalzügen für einen 15 Prozent höheren und bei Güterzügen für einen 68 Prozent höheren spezifischen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß verantwortlich [IFEU13b; IFEU13e].
Wie bei den übrigen Verkehrsmitteln bildet der jeweilige Auslastungsgrad eine entscheidende Stellgröße zur Verbesserung spezifischer Schadstoffausstoß- und Energieverbrauchswerte. Mit einer 50-prozentigen Belegung im Schienenpersonenfernverkehr und lediglich 21 Prozent Auslastung im Personennahverkehr ergibt sich dabei speziell hinsichtlich der Eisenbahn ein vielversprechender Handlungsspielraum, der im Rahmen einer Verkehrsverlagerung zugunsten der Schiene dazu beitragen könnte, die Kohlenstoffdioxid-Emissions- sowie Energiekonsumbilanz des gesamten Transportsektors zu entlasten [DBAG15b; BSL13]. Insofern erscheint es opportun, potenzielle Nutzer offensiv mit den umweltbezogenen Auswirkungen ihrer Verkehrsmittelwahlentscheidung zu konfrontieren, um vor oder während entsprechender Entscheidungsprozesse hieraus resultierende externe Effekte aufzeigen und etwaige Präferenzmodifikationen herbeiführen zu können. Die DB AG hat vor diesem Hintergrund zwei internetgestützte Informationsdienste etabliert, die sowohl Schienenpersonen- als auch Schienengüterverkehrskunden relationsspezifisch und in einem verkehrsträgerübergreifenden Vergleich über die jeweiligen Umweltbelastungen aufklärt [Seif10].