Umriss des Effizienzsteigerungspotenzials durch Building-Information-Modeling
Erstellt am: 12.08.2019 | Stand des Wissens: 23.11.2023
Synthesebericht gehört zu:
Building-Information-Modeling (BIM) soll im Rahmen der Digitalstrategie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr bis 2025 das Standardwerkzeug für Planung, Bau und Betrieb von Bau- und Infrastrukturprojekte etabliert werden. Dabei deckt sich das durch die Einführung der BIM-Methode erwartete Effizienzsteigerungspotenzial im Wesentlichen mit den in der Digitalstrategie formulierten Zielen. [BMDV23ab]. Relevante Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Anwendung der BIM-Methode sind Prozesse, Technologien, Richtlinien und Menschen. Um das Effizienzsteigerungspotenzial von BIM auszuschöpfen, ist eine einheitliche Ausrichtung und Förderung dieser Randbedingungen wichtig [EgHa13]. Dazu dient der Stufenplan, unter anderem mithilfe seiner Pilotprojekte und deren wissenschaftlichen Begleitung. Außerdem ist für eine erfolgreiche Implementierung der BIM-Methode während der Einführungsphase zunächst ein höherer Aufwand erforderlich [BMVI18k].
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Vorteile der BIM-Methode sind im Wesentlichen die Qualität, Aktualität und Transparenz von Projektinformationen, auf die alle Beteiligte dauerhaft Zugriff haben und die jederzeit ausgewertet werden können. Während herkömmliche Planungsprozesse auf 2-D-Daten basieren, steht bei BIM ein 3-D-Modell im Vordergrund, welches zusätzlich mit Zeit- und Kosteninformationen verknüpft werden kann. Das bietet viel Potenzial. Durch die frühe Erstellung von 3-D-Modellen in der Entwurfsphase und deren Weiterverwendung sowie Erweiterung in den nachfolgenden Projektphasen sollen Projekte schon frühzeitig besser steuerbar und ein durchgängiger Datenprozess erreicht werden [DEGES17]. Zudem werden Planungsentscheidungen durch die frühe Erstellung von 3-D-Modellen in frühere Phasen vorverlegt. Was zunächst zu einer Erhöhung des Aufwands führt, führt insgesamt zu einer höheren Sicherheit in der Projektabwicklung und dadurch zu einem verringerten Risiko hinsichtlich Zeitverzugs und späterer Kostensteigerungen. Insbesondere die Visualisierung mittels BIM-basierter Modelle erlaubt eine bessere Projektkommunikation. So können beispielsweise Betroffene des Bauvorhabens eine bessere Nachvollziehbarkeit für das Projekt erlangen, was die Akzeptanz erhöht. Das wiederum kann nachträgliche Projektverzögerungen durch Proteste und Einwände verringern. Ebenfalls lassen sich bereits frühzeitig mithilfe der 3-D-Modelle Mengen und Kosten des Vorhabens präzise abschätzen. Über die Entwurfsphase hinaus ermöglicht die Weiterverwendung der Modelle die Überprüfung und Dokumentation der Baukontrolle. Diese Informationen fließen in die sogenannten Wie-Gebaut-Modelle (siehe Abb. 2) der Nutzungsphase des Infrastrukturbaus ein. Zum einen geben sie Auskunft über die verbauten Materialien und Produkte, zum anderen können Daten aus Zustandskontrollen und gefundene Mängel mit genauen räumlichen und zeitlichen Angaben zu den Modellen hinzugefügt werden. Das führt unter anderem zu besseren Aussagen über gegebenenfalls notwendige Instandhaltungsmaßnahmen [DEGES17].
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