Intelligente LSA-Steuerung in Dresden als Praxisbeispiel zur Beschleunigung des ÖPNV
Erstellt am: 22.03.2019 | Stand des Wissens: 21.10.2021
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König
LSA-Beeinflussung für Straßenbahnen gibt es in Dresden seit 1992, seit 2004 ist das komplette Streckennetz ausgerüstet. Dennoch haben Verlustzeiten an LSA weiterhin einen hohem Anteil [dvb15]. Aus diesem Grund wurde die Hauptachse im Straßenbahnverkehr (Albertplatz Pirnascher Platz Hauptbahnhof Nürnberger Platz) mit einem weiterführenden System ausgerüstet, dessen Hauptbestandteile eine bedarfsgerechte LSA-Steuerung (QLSA) und ein Fahrerinformationssystem (COSEL) sind.
QLSA stellt eine Verbindung mit dem VAMOS-Rechner her, welcher für das MIV-Verkehrsmanagement zuständig ist. So kommt es zu einem stetigen Austausch der aktuellen Verkehrssituation beim ÖPNV und MIV. Dementsprechend bekommen verspätete Bahnen schnellstmöglich eine Freigabe an den LSA. Pünktliche bzw. verfrühte Bahnen werden hingegen nicht bevorrechtigt. Ist das Verkehrsaufkommen allgemein sehr hoch, wird eine bestmögliche Bedienung aller Verkehrsträger angestrebt [dvb15].
QLSA ermittelt für jede Bahn den optimalen Freigabezeitpunkt und sendet die Daten an COSEL. Dieses kann wiederum Fahrempfehlungen an die Fahrer geben. Dazu gehören unter anderem der voraussichtliche Abfahrtszeitpunkt aus der Haltestelle, Empfehlungen zur Beschleunigung, Fahren mit konstanter Geschwindigkeit sowie Ausrollen. Bei unerwarteten Verzögerungen werden diese Angaben automatisch neu berechnet [dvb15].
Das Ergebnis dieser Bemühungen sind Fahrzeiteinsparungen von bis zu 3 Minuten pro Bahn auf dem entsprechenden Streckenabschnitt sowie eine Verbesserung der Pünktlichkeit um 7 Prozent. Des Weiteren konnte der Energieverbrauch, gemessen am Fahrzeugverbrauch, um bis zu ein Fünftel gesenkt werden [dvb15].