Instrumente zur Messung von Mobilitätskennzahlen
Erstellt am: 11.03.2019 | Stand des Wissens: 03.08.2023
Synthesebericht gehört zu:
Mobilitätskenngrößen, auch Mobilitätskennziffern genannt, sind Beschreibungsgrößen der Alltagsmobilität, welche die Teilnahme und Wahlmöglichkeiten am Verkehrsgeschehen sowie den dafür notwendigen Aufwand (Zeit und Entfernung) quantifizieren. [Mehl01a, S. 91] Eine einheitliche begriffliche Verwendung der Mobilitätskenngrößen existiert in Deutschland nicht. Einzelne Erhebungen zum Mobilitätsverhalten verwenden jeweils eigene Begriffe.
Die Alltagsmobilität von Personen bzw. Haushalten wird im Wesentlichen beschrieben durch:
- Häufigkeit (Wegehäufigkeit) und Anlass der Ortsveränderungen (Wegezweck)
- Räumliche (Wegelänge), zeitliche (Wegedauer) und modale Aspekte (benutztes Verkehrsmittel) der Ortsveränderungen [BASt96a, S. 14; Cerw99, S. 36]
Im Folgenden werden die verschiedenen Mobilitätskenngrößen definiert:
Mobilitätsrate, Wegehäufigkeit, Wege(an)zahl, spezifisches Verkehrsaufkommen
Die Mobilitätsrate [Cerw99] beziehungsweise Wegehäufigkeit [infas10a] beschreibt die Anzahl der außerhäuslichen Wege, die pro Person und Zeiteinheit (zum Beispiel pro Tag) unternommen werden. Dazu gehören alle Wege zu Fuß, per Fahrrad, alle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie die mit einem Pkw oder Motorrad. [Mehl01a, S. 91] Das Deutsche Mobilitätspanel (MOP) spricht in diesem Zusammenhang von der Wegeanzahl [KIT11, S. 18.], die Erhebung Mobilität in Deutschland (MiD) von der durchschnittlichen täglichen Wegezahl [infas10a, S. 23].
Nach [LOHS11] beschreibt das spezifische Verkehrsaufkommen ebenfalls die mittlere Anzahl der Wege pro Person und Zeiteinheit. Anstelle von Wegen wird jedoch von Ortsveränderungen gesprochen.
Im Unterschied zur Bezugsgröße einer Person beschreibt das Verkehrsaufkommen die insgesamt von allen Personen an einem Tag zurückgelegten Wege. [infas10a, S. 24]
Mobilitätsrate, Wegehäufigkeit, Wege(an)zahl, spezifisches Verkehrsaufkommen
Die Mobilitätsrate [Cerw99] beziehungsweise Wegehäufigkeit [infas10a] beschreibt die Anzahl der außerhäuslichen Wege, die pro Person und Zeiteinheit (zum Beispiel pro Tag) unternommen werden. Dazu gehören alle Wege zu Fuß, per Fahrrad, alle Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie die mit einem Pkw oder Motorrad. [Mehl01a, S. 91] Das Deutsche Mobilitätspanel (MOP) spricht in diesem Zusammenhang von der Wegeanzahl [KIT11, S. 18.], die Erhebung Mobilität in Deutschland (MiD) von der durchschnittlichen täglichen Wegezahl [infas10a, S. 23].
Nach [LOHS11] beschreibt das spezifische Verkehrsaufkommen ebenfalls die mittlere Anzahl der Wege pro Person und Zeiteinheit. Anstelle von Wegen wird jedoch von Ortsveränderungen gesprochen.
Im Unterschied zur Bezugsgröße einer Person beschreibt das Verkehrsaufkommen die insgesamt von allen Personen an einem Tag zurückgelegten Wege. [infas10a, S. 24]
Mobilitätsquote, Außer-Haus-Anteil, Anteil mobiler Personen bzw. Verkehrsbeteiligung
Die Mobilitätsquote, auch Außer-Haus-Anteil genannt, beschreibt den Anteil der Personen, die an einem bestimmten Stichtag am Verkehrsgeschehen teilnehmen. Der Anteil bezieht sich auf eine Grundgesamtheit, zum Beispiel bei MiD auf die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland, bei der Erhebung Mobilität in Städten (SrV) auf die Einwohner einer Stadt und beim MOP auf die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland, die zehn Jahre und älter sind. Oft wird auch vom Anteil mobiler Personen (SrV, MiD) am jeweiligen Stichtag gesprochen. Das MOP verwendet den Begriff Verkehrsbeteiligung. Auch in der Statistik Verkehr in Zahlen [BMVBS09g] wird der Begriff Verkehrsbeteiligung verwendet. Auf einen Stichtag bezogene Erhebungsergebnisse liefern auf einzelne Perioden oder ein gesamtes Jahr hochrechenbare Angaben zu Wegestrukturen. [DIW04, S. 49]
Die Mobilitätsquote, auch Außer-Haus-Anteil genannt, beschreibt den Anteil der Personen, die an einem bestimmten Stichtag am Verkehrsgeschehen teilnehmen. Der Anteil bezieht sich auf eine Grundgesamtheit, zum Beispiel bei MiD auf die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland, bei der Erhebung Mobilität in Städten (SrV) auf die Einwohner einer Stadt und beim MOP auf die Einwohner der Bundesrepublik Deutschland, die zehn Jahre und älter sind. Oft wird auch vom Anteil mobiler Personen (SrV, MiD) am jeweiligen Stichtag gesprochen. Das MOP verwendet den Begriff Verkehrsbeteiligung. Auch in der Statistik Verkehr in Zahlen [BMVBS09g] wird der Begriff Verkehrsbeteiligung verwendet. Auf einen Stichtag bezogene Erhebungsergebnisse liefern auf einzelne Perioden oder ein gesamtes Jahr hochrechenbare Angaben zu Wegestrukturen. [DIW04, S. 49]
Verkehrsleistung, Mobilitätsstreckenbudget, Mobilitätswegelängenbudget
Die zurückgelegten Wege können, zum Beispiel in Abhängigkeit des jeweiligen Zwecks und/oder des Regionstyps, eine unterschiedliche Wegelänge aufweisen. Das Mobilitätsstreckenbudget stellt die Summe aller zurückgelegten Wegelängen einer Person pro Zeiteinheit, vorzugsweise pro Tag, dar. Die in MiD sogenannte Personenverkehrsleistung wird in der Regel in Personenkilometer pro Tag angegeben. Bei dieser Beschreibungsgröße fließen alle Wege unabhängig vom genutzten Verkehrsmittel ein. [Mehl01a, S. 91]
Die zurückgelegten Wege können, zum Beispiel in Abhängigkeit des jeweiligen Zwecks und/oder des Regionstyps, eine unterschiedliche Wegelänge aufweisen. Das Mobilitätsstreckenbudget stellt die Summe aller zurückgelegten Wegelängen einer Person pro Zeiteinheit, vorzugsweise pro Tag, dar. Die in MiD sogenannte Personenverkehrsleistung wird in der Regel in Personenkilometer pro Tag angegeben. Bei dieser Beschreibungsgröße fließen alle Wege unabhängig vom genutzten Verkehrsmittel ein. [Mehl01a, S. 91]
Unterwegszeit, Wegedauer, Verkehrsbeteiligungsdauer, Mobilitätszeit, Mobilitätszeitbudget
Neben der Wegelänge ist zur Mobilitätsbeschreibung die investierte Zeit von großer Bedeutung. Hierfür dient die Ermittlung des Mobilitätszeitbudgets, wonach die Verkehrsbeteiligungsdauer (Unterwegszeit) beschrieben wird. Diese stellt die Summe der zeitlichen Aufwände pro Person und Zeiteinheit, vorzugsweise pro Tag, dar. Darunter ist diejenige Zeit zu verstehen, die aufgewendet wird, um das entstandene Mobilitätsbedürfnis befriedigen zu können. [Mehl01a, S. 91; infas10a, S. 28]
Neben der Wegelänge ist zur Mobilitätsbeschreibung die investierte Zeit von großer Bedeutung. Hierfür dient die Ermittlung des Mobilitätszeitbudgets, wonach die Verkehrsbeteiligungsdauer (Unterwegszeit) beschrieben wird. Diese stellt die Summe der zeitlichen Aufwände pro Person und Zeiteinheit, vorzugsweise pro Tag, dar. Darunter ist diejenige Zeit zu verstehen, die aufgewendet wird, um das entstandene Mobilitätsbedürfnis befriedigen zu können. [Mehl01a, S. 91; infas10a, S. 28]
Wegezweck und Wegeziel
Um die Anzahl der unternommenen Wege und damit letztlich das dadurch entstehende Verkehrsaufkommen besser einer Ursache zuordnen können, ist die Erhebung der Wegezwecke von Bedeutung. Die Wegezwecke beschreiben den Grund der Ortsveränderung. Unterschieden werden Wege zur Arbeit, zur Ausbildung, zur Kindertagesstätte, zu Dienstzwecken, zu Begleitzwecken, zu Erledigungen, zum Einkaufen sowie zu Freizeitzwecken. [infas10a, S. 28]
Um die Anzahl der unternommenen Wege und damit letztlich das dadurch entstehende Verkehrsaufkommen besser einer Ursache zuordnen können, ist die Erhebung der Wegezwecke von Bedeutung. Die Wegezwecke beschreiben den Grund der Ortsveränderung. Unterschieden werden Wege zur Arbeit, zur Ausbildung, zur Kindertagesstätte, zu Dienstzwecken, zu Begleitzwecken, zu Erledigungen, zum Einkaufen sowie zu Freizeitzwecken. [infas10a, S. 28]
Verkehrsmittelwahl (Modal Split), Hauptverkehrsmittel
Eine der wichtigsten und aussagekräftigsten Mobilitätskenngröße ist die Verkehrsmittelwahl (Modal Split). Der Modal Split beschreibt den Anteil der jeweiligen Verkehrsmittel am Verkehrsaufkommen oder an der Verkehrsleistung. Häufig wird der Modal Split für unterschiedliche Wegezwecke, Regionstypen oder Altersgruppen separat ermittelt. [DIW04] Angaben zum Modal Split bzw. zur Verkehrsmittelwahl basieren bei SrV, MOP sowie MiD auf der Erhebung des Hauptverkehrsmittels.
Die Festlegung des Hauptverkehrsmittels erfolgt bei MiD und SrV nach dem gleichen Prinzip. Für einen Weg werden zunächst alle benutzen Verkehrsmittel erhoben. Wurde für einen Weg nur ein Verkehrsmittel genutzt, ist dieses das Hauptverkehrsmittel. [infas10a, S. 16] Besteht ein Weg aus mehreren Etappen bzw. Teilwegen und es werden dafür verschiedene Verkehrsmittel genutzt, erfolgt die Bestimmung des Hauptverkehrsmittels entsprechend einer festgelegten Hierarchie der Verkehrsmittel. Das ranghöchste genutzte Verkehrsmittel wird zum Hauptverkehrsmittel des Weges erklärt. [infas10a, S. 16]
In einem direkten Zusammenhang zur Verkehrsmittelwahl steht die Fahrzeugverfügbarkeit von individuellen Verkehrsmitteln wie Fahrrad, Pkw und Zweirad sowie der Besitz eines Führerscheins bzw. einer Zeitkarte für den Öffentlichen Personennahverkehr.
Eine der wichtigsten und aussagekräftigsten Mobilitätskenngröße ist die Verkehrsmittelwahl (Modal Split). Der Modal Split beschreibt den Anteil der jeweiligen Verkehrsmittel am Verkehrsaufkommen oder an der Verkehrsleistung. Häufig wird der Modal Split für unterschiedliche Wegezwecke, Regionstypen oder Altersgruppen separat ermittelt. [DIW04] Angaben zum Modal Split bzw. zur Verkehrsmittelwahl basieren bei SrV, MOP sowie MiD auf der Erhebung des Hauptverkehrsmittels.
Die Festlegung des Hauptverkehrsmittels erfolgt bei MiD und SrV nach dem gleichen Prinzip. Für einen Weg werden zunächst alle benutzen Verkehrsmittel erhoben. Wurde für einen Weg nur ein Verkehrsmittel genutzt, ist dieses das Hauptverkehrsmittel. [infas10a, S. 16] Besteht ein Weg aus mehreren Etappen bzw. Teilwegen und es werden dafür verschiedene Verkehrsmittel genutzt, erfolgt die Bestimmung des Hauptverkehrsmittels entsprechend einer festgelegten Hierarchie der Verkehrsmittel. Das ranghöchste genutzte Verkehrsmittel wird zum Hauptverkehrsmittel des Weges erklärt. [infas10a, S. 16]
In einem direkten Zusammenhang zur Verkehrsmittelwahl steht die Fahrzeugverfügbarkeit von individuellen Verkehrsmitteln wie Fahrrad, Pkw und Zweirad sowie der Besitz eines Führerscheins bzw. einer Zeitkarte für den Öffentlichen Personennahverkehr.
Kombination und Differenzierung von Basiskenngrößen
Die genannten Basiskenngrößen können miteinander kombiniert bzw. weiter differenziert betrachtet werden (zum Beispiel nach Wegezweck), woraus sich weitere abgeleitete Kenngrößen ergeben.
Einzelne Mobilitätskenngrößen lassen sich weiter differenziert auswerten, beispielsweise nach:
Die genannten Basiskenngrößen können miteinander kombiniert bzw. weiter differenziert betrachtet werden (zum Beispiel nach Wegezweck), woraus sich weitere abgeleitete Kenngrößen ergeben.
Einzelne Mobilitätskenngrößen lassen sich weiter differenziert auswerten, beispielsweise nach:
- Personenmerkmalen (wie Alter, Geschlecht),
- Raum- und siedlungsstrukturellen Gesichtspunkten oder
- Haushaltsmerkmalen.