Herausforderungen und Bedürfnisse der Bevölkerung
Erstellt am: 11.03.2019 | Stand des Wissens: 18.12.2024
Synthesebericht gehört zu:
Für die Bevölkerung ländlicher Räume ist es zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse und zur Teilhabe am öffentlichen Leben aufgrund zersiedelter Strukturen und weiter Entfernungen zu Einrichtungen des öffentlichen Lebens umso wichtiger, mobil zu sein. Der demographische Wandel, der die Weichen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum maßgeblich stellt, äußert sich den ÖPNV betreffend vor allem in zwei unterschiedlichen Strömungen [ADAC16a]:
Zum einen folgt aus einer Abwanderung qualifizierter und junger Arbeitskräfte in die Städte und Ballungszentren, dass die Zahl an Kindern und Jugendlichen, die das Rückgrat der Finanzierung des ÖPNV bilden, als auch die gesamte ländliche Bevölkerung sinkt. Zum anderen folgen aus dem Anstieg des Durchschnittsalters der Bevölkerung spezifische Anforderungen wie einem dichten ÖPNV-Netz, Barrierefreiheit und Komfort für den ÖPNV.
Hauptnutzerinnen und -nutzer des ÖPNV im ländlichen Raum stellen vor allem sowohl Jugendliche als auch Seniorinnen und Senioren dar. Zudem nutzen auch sozial Schwächere sowie mobilitätseingeschränkte Personen den ÖPNV. Für die berufstätige Bevölkerung wirkt der ÖPNV oft zu inflexibel um als eine realistische Alternative zum motorisierten Individualverkehr (MIV) in Betracht gezogen zu werden. Zu groß sind die Unterschiede an die Anforderungen und derzeitigen Leistungen des ÖPNV-Angebots.
Schülerinnen und Schüler und Auszubildende bestreiten im ländlichen Raum ihren Schul- beziehungsweise Ausbildungsweg zumeist mit dem ÖPNV. Hierbei ist maßgeblich, dass die Fahrtzeiten des ÖPNV mit den Zeiten der Einrichtungen abgestimmt sind. Für Freizeitaktivitäten ist diese Altersgruppe aufgrund eines zu den Abendzeiten und Wochenenden ausgedünnten ÖPNV-Angebots zudem auf Mitfahrgelegenheiten von Verwandten und Bekannten angewiesen. Ursächlich für die Wahl des ÖPNV ist ein fehlender Führerschein- oder Autobesitz.
Das Ausscheiden aus dem Berufsleben ist mit einer grundlegenden Veränderung des Mobilitätsverhaltens verbunden. So nehmen mit zunehmendem Alter Mobilitätsaktivitäten ab, finden überwiegend ortsgebunden statt und sind an Anforderungen wie Komfort und Barrierefreiheit geknüpft. Seniorinnen und Senioren verfügen verstärkt über einen Pkw-Zugang und steigen erst bei körperlichen und geistigen Einschränkungen auf den ÖPNV um. Bei den Wegezwecken der Rentnerinnen und Rentner dominieren die Versorgungs- und Freizeitverkehre [Mack94, S. 413].
Mobilitätseingeschränkte Personen sind in Ihrem Alltag ebenso wie nicht mobilitätseingeschränkte Personen auf die Bewältigung ihrer Wege und Befriedigung ihrer Mobilitätsbedürfnisse angewiesen.
Allerdings ist für die Realisierung des Mobilitätsbedürfnisses der Gesundheitszustand ausschlaggebend. Fehlen Mobilitätshilfen (zum Beispiel Niederflurfahrzeuge im ÖPNV), so kann damit der Ausschluss dieser Personengruppe aus dem üblichen Aktivitätsspektrum verbunden sein. [Mack94, S. 382 ff.].
Allerdings ist für die Realisierung des Mobilitätsbedürfnisses der Gesundheitszustand ausschlaggebend. Fehlen Mobilitätshilfen (zum Beispiel Niederflurfahrzeuge im ÖPNV), so kann damit der Ausschluss dieser Personengruppe aus dem üblichen Aktivitätsspektrum verbunden sein. [Mack94, S. 382 ff.].