Positionspapier über die europäischen Strategien und Prioritäten zur Bekämpfung des Schienenverkehrslärms
Erstellt am: 27.06.2003
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Autoren: | Arbeitsgruppe "Schienenverkehrslärm" der Europäischen Kommission |
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Erscheinungsjahr / -datum: | 2003 | |
Herausgeber: | Europäische Kommission | |
Zitiert als: | [EUKOM03d] | |
Art der Veröffentlichung: | Sonstiges | |
Sprache: | deutsch | |
Sonstige Informationen: | Das Positionspapier wurde Ende Februar 2003 von der Working Group verabschiedet. Am 16.05.2003 wurde es dem Lenkungskreis der Kommission zur Lärmpolitik (Steering Group Noise) vorgestellt und in dieser Version von der Kommission verabschiedet. | |
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Review
Erstellt am: 26.08.2003 | Stand des Wissens: 26.08.2003
Ziel / Zweck
Nach dem Grünbuch der EU-Kommission über die künftige Lärmschutzpolitik ist die Lärmbelastung der Hauptkritikpunkt der Öffentlichkeit am Eisenbahnverkehr. Dies betrifft insbesondere den Güterverkehr. Technische Möglichkeiten zur Lärmminderung sind verfügbar, allerdings ist das Problem eine wirtschaftlich tragbare Einführung von Lärmminderungsmaßnahmen.
Es soll eine europäische Strategie für die Lärmbekämpfung entwickelt werden. Das Positionspapier identifiziert die vielversprechendsten Instrumente dafür. Es unterstützt die Einführung der Aktionspläne zur Lärmbekämpfung auf Eisenbahnhauptstrecken, wie sie in der European Directive on Environmental Noise und den derzeitigen nationalen Programmen zur Lärmbekämpfung vorgesehen sind.
Methodik und Durchführung
Es wurden mehrere Studien an private Institute vergeben. Untersucht wurden darin unter anderem die existierende und geplante Gesetzgebung in EU-Staaten und Beitrittsländern, mögliche Maßnahmen zur Lärmminderung sowie die Eignung der EN ISO 3095 für die Messung von Lärmemissionen.
Eine intensive Diskussion mit relevanten Interessengruppen über die Lärmminderung im Allgemeinen wurde begonnen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Es werden folgende Empfehlungen für eine Lärmminderungsstrategie gegeben:
Lärmminderungsmaßnahmen sollten vor allem an den Lärmquellen (Fahrzeuge und Gleis) ansetzen. Die Verantwortung sollte auf alle Beteiligten aufgeteilt werden. Wegen des internationalen Charakters des Schienengüterverkehrs wird empfohlen, auch Nicht-EU-Länder, namentlich die Beitrittskandidaten, in die Strategie mit einzubeziehen.
Eine Strategie zur Lärmminderung muss sich zunächst auf die Bekämpfung des dominierenden Rollgeräusches richten. Dies geschieht durch die Gewährleistung einer guten Oberflächenqualität von Rad und Schiene durch intensivierte Pflege. Außerdem können Maßnahmen wie Dämpfungs- und Abschirmelemente sinnvoll sein.
Wegen der langen Lebensdauer von Schienenfahrzeugen sind auch Maßnahmen für die bereits existierenden Fahrzeuge notwendig. Die Hauptverantwortung der EU ist die Regulierung der Lärmemissionen für neue Fahrzeuge und die Harmonisierung der zugehörigen Verfahren und Standards. Die bereits in der Richtlinie über Interoperabilität festgelegten Emissionsgrenzwerte für interoperable Fahrzeuge sollten auch auf andere Eisenbahnfahrzeuge übertragen werden.
Das wichtigste Problem, die Lärmreduktion bei existierenden Güterwagen, erfordert ein europaweites Nachrüstungsprogramm, das die Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahn jedoch nicht gefährden darf. Zur Finanzierung sollten Mittel, die derzeit für passiven Schallschutz (Schallschutzfenster) verwendet werden, in die Umrüstung der Fahrzeugflotte geleitet werden.
Die Lärmemissionen der Fahrbahn sollten auf nationaler Ebene geregelt werden.
Die vorgeschlagenen Prioritäten in der Umsetzung der Maßnahmen sind folgende:
Als wesentliche Instrumente werden zum einen Emissionsgrenzwerte für neue interoperable Fahrzeuge genannt, zum anderen die Verbesserung der existierenden klotzgebremsten Güterwagen. Eine signifikante Lärmreduzierung kann nur erreicht werden, wenn ein Großteil der Fahrzeuge lärmarm ist. Hierfür wird ein Zeithorizont von 10 Jahren angegeben.
Als zusätzliche Maßnahmen werden unter anderem folgende genannt:
Nach dem Grünbuch der EU-Kommission über die künftige Lärmschutzpolitik ist die Lärmbelastung der Hauptkritikpunkt der Öffentlichkeit am Eisenbahnverkehr. Dies betrifft insbesondere den Güterverkehr. Technische Möglichkeiten zur Lärmminderung sind verfügbar, allerdings ist das Problem eine wirtschaftlich tragbare Einführung von Lärmminderungsmaßnahmen.
Es soll eine europäische Strategie für die Lärmbekämpfung entwickelt werden. Das Positionspapier identifiziert die vielversprechendsten Instrumente dafür. Es unterstützt die Einführung der Aktionspläne zur Lärmbekämpfung auf Eisenbahnhauptstrecken, wie sie in der European Directive on Environmental Noise und den derzeitigen nationalen Programmen zur Lärmbekämpfung vorgesehen sind.
Methodik und Durchführung
- Literaturauswertung
Es wurden mehrere Studien an private Institute vergeben. Untersucht wurden darin unter anderem die existierende und geplante Gesetzgebung in EU-Staaten und Beitrittsländern, mögliche Maßnahmen zur Lärmminderung sowie die Eignung der EN ISO 3095 für die Messung von Lärmemissionen.
Eine intensive Diskussion mit relevanten Interessengruppen über die Lärmminderung im Allgemeinen wurde begonnen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Es werden folgende Empfehlungen für eine Lärmminderungsstrategie gegeben:
Lärmminderungsmaßnahmen sollten vor allem an den Lärmquellen (Fahrzeuge und Gleis) ansetzen. Die Verantwortung sollte auf alle Beteiligten aufgeteilt werden. Wegen des internationalen Charakters des Schienengüterverkehrs wird empfohlen, auch Nicht-EU-Länder, namentlich die Beitrittskandidaten, in die Strategie mit einzubeziehen.
Eine Strategie zur Lärmminderung muss sich zunächst auf die Bekämpfung des dominierenden Rollgeräusches richten. Dies geschieht durch die Gewährleistung einer guten Oberflächenqualität von Rad und Schiene durch intensivierte Pflege. Außerdem können Maßnahmen wie Dämpfungs- und Abschirmelemente sinnvoll sein.
Wegen der langen Lebensdauer von Schienenfahrzeugen sind auch Maßnahmen für die bereits existierenden Fahrzeuge notwendig. Die Hauptverantwortung der EU ist die Regulierung der Lärmemissionen für neue Fahrzeuge und die Harmonisierung der zugehörigen Verfahren und Standards. Die bereits in der Richtlinie über Interoperabilität festgelegten Emissionsgrenzwerte für interoperable Fahrzeuge sollten auch auf andere Eisenbahnfahrzeuge übertragen werden.
Das wichtigste Problem, die Lärmreduktion bei existierenden Güterwagen, erfordert ein europaweites Nachrüstungsprogramm, das die Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahn jedoch nicht gefährden darf. Zur Finanzierung sollten Mittel, die derzeit für passiven Schallschutz (Schallschutzfenster) verwendet werden, in die Umrüstung der Fahrzeugflotte geleitet werden.
Die Lärmemissionen der Fahrbahn sollten auf nationaler Ebene geregelt werden.
Die vorgeschlagenen Prioritäten in der Umsetzung der Maßnahmen sind folgende:
Als wesentliche Instrumente werden zum einen Emissionsgrenzwerte für neue interoperable Fahrzeuge genannt, zum anderen die Verbesserung der existierenden klotzgebremsten Güterwagen. Eine signifikante Lärmreduzierung kann nur erreicht werden, wenn ein Großteil der Fahrzeuge lärmarm ist. Hierfür wird ein Zeithorizont von 10 Jahren angegeben.
Als zusätzliche Maßnahmen werden unter anderem folgende genannt:
- Berücksichtigung von Lärmaspekten bei der normalen Fahrweginstandhaltung
- Finanzmittel auf EU- und nationaler Ebene für Forschung und Entwicklung,
- Immissionsgrenzwerte
- Festlegung von Emissionsgrenzwerten für nicht interoperable Fahrzeuge
- Verbesserte Standards bei der Lärmmessung