Verkehrsaufkommen des nichtmotorisierten Individualverkehrs (NMIV)
Erstellt am: 20.03.2018 | Stand des Wissens: 03.07.2023
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Das Verkehrsaufkommen des Nichtmotorisierten Individualverkehrs (NMIV) ist von Bedeutung, um die jeweils erzeugten Verkehrsmengen darzustellen. Diese spielen unter anderem bei der Auswahl und Dimensionierung von Verkehrsanlagen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus ist das Verkehrsaufkommen für die Beurteilung der allgemeinen Verkehrsentwicklung von Bedeutung, da es im Unterschied zum anteilsbezogenen Modal Split eine Einschätzung der absoluten Verkehrsbelastungen und -potenziale ermöglicht.
Das Verkehrsaufkommen kann zum Beispiel durch die Menge der beförderten Personen angegeben werden, wie die folgende Abbildung zeigt.
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Abbildung 1: Beförderte Personen im Nichtmotorisierten Individualverkehr 1990 bis 2020 [BMDV22h, S. 222]
Nach der Wiedervereinigung kam es zunächst zu einem kräftigen Zuwachs im Aufkommen des NMIV. Ab etwa der Jahrtausendwende setzten rückläufige Tendenzen ein. Seit dem Jahr 2009 sind sowohl beim Fuß- als auch Radverkehr wieder kontinuierlich steigende Aufkommenswerte zu verzeichnen, in denen sich die zunehmende Bedeutung des Zufußgehens und des Radfahrens widerspiegeln.
Gemessen am gesamten bundesweiten Aufkommen der beförderten Personen umfasste der Fußverkehr im Jahr 2020 einen Anteil von 23 Prozent, der Anteil des Radverkehrs lag bei fast 11 Prozent [BMDV22h].
Das Verkehrsaufkommen kann auch durch die Menge der von einer Person an einem Tag jeweils absolvierten Wege dargestellt werden. Damit ergibt sich eine Mobilitätsrate oder mittlere Wegehäufigkeit, die unter anderem für Hochrechnungen des Verkehrsaufkommens in der Verkehrsmodellierung von Bedeutung sind. Die jüngste SrV-Erhebung im Jahr 2018 [SrV18] registrierte in der Gruppe der Großen SrV-Vergleichsstädte für den städtischen Fußverkehr eine Mobilitätsrate von 0,98 Wegen pro Person und Tag und für den Radverkehr von 0,6 Wegen pro Person und Tag. Bei der Abgrenzung des städtischen Binnenverkehrs fallen diese Werte mit 0,96 beziehungsweise 0,59 Wegen pro Person und Tag nur etwas geringer aus.
Gemessen am gesamten Verkehrsaufkommen einer Person in großen SrV-Vergleichsstädten umfasste der Fußverkehr im Jahr 2018 einen Anteil von etwa 28 Prozent. Der Anteil des Radverkehrs lag bei etwa 17 Prozent [SrV18, S.4].