Aktive Mobilität
Erstellt am: 19.03.2018 | Stand des Wissens: 11.01.2023
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Aktive Mobilität bezeichnet zunächst die Mobilität aus eigener Körperkraft. Vorrangig sind damit das Zufußgehen und das Fahrradfahren gemeint. Aktive Mobilität schließt aber auch die Mobilität mit Hilfsmitteln wie zum Beispiel mit Fahrrad, Gehhilfen, Rollator und Roller-Blades ein. Gleichzeitig beschreibt der Begriff Aktive Mobilität weitaus mehr, indem er in Verbindung mit Lebensqualität, Erhaltung der Gesundheit und mit umweltfreundlicher Bewältigung des Verkehrs gebracht wird.
Das Gegenstück zur Aktiven Mobilität bildet die passive Mobilität. Dabei wird die Mobilität allein durch Fremdenergie ermöglicht.
Die Städte haben in den letzten Jahren das Potential der aktiven Mobilität erkannt [Klim16]. Sie etabliert sich in zunehmendem Maße als Begriff, der das Zufußgehen und Radfahren in ein neues Licht rückt. Aktive Mobilität ist positiv besetzt und symbolisiert Nähe zu physischer Aktivität, Gesundheit und Wohlbefinden. Außerdem ist sie klimaverträglich und geht vom Menschen aus und nicht von Technik und Infrastrukturen. Der Begriff Aktive Mobilität (AM) soll auch die Gleichberechtigung des nichtmotorisierten Unterwegsseins gegenüber den Begriffen Motorisierter Individualverkehr (MIV) und Öffentlichen Verkehr (ÖV) signalisieren.
Damit ist zugleich beabsichtigt, sich von der eher technisch orientierten Bezeichnung des Nichtmotorisierten Individualverkehrs zu lösen, die im Kern auf die bloße Transportfunktion reduziert ist und damit als eher unzureichende Charakterisierung gelten kann. Nicht zuletzt steht dahinter auch die Überzeugung, dass Straßenräume, die von Aktiver Mobilität geprägt sind, maßgeblich zu einem gesunden städtischen Leben beitragen.
Aktive Mobilität ist aufgrund ihrer Gebundenheit an die Körperkraft in ihrer Leistungsfähigkeit und also auch der Reichweite begrenzt. Die Erfindung des Fahrrads vor ca. 200 Jahren ermöglichte eine erhebliche Ausweitung des individuellen Aktionsradius. Ein ähnlicher Entwicklungssprung vollzieht sich gegenwärtig durch die zunehmende Verbreitung des Pedelecs, das als Mischform von aktiver und passiver Mobilität erneut den Einzugsbereich menschlicher Fortbewegung aus eigener Kraft deutlich vergrößert.
Aktive Mobilität kann somit als wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende angesehen werden. Diese wiederum ist eng mit der Energiewende verknüpft. Daraus ergibt sich die besondere Aktualität des Begriffes Aktive Mobilität [Held14].