Erscheinungsformen von Straßenräumen mit hohem Aufenthalts- und Querungsbedarf
Erstellt am: 07.11.2017 | Stand des Wissens: 28.08.2024
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In Straßenräumen mit hohem Aufenthalts- und Querungsbedarf verfolgen aktuelle Ansätze die Zielstellungen zum einen mehr Rücksicht im Verkehrsverhalten zu bewirken und zum anderen die Aufenthaltsfunktion mit den anderen Funktionsansprüchen an städtische Straßenräume (räumliche und verkehrliche) in ein Gleichgewicht zu bringen [FGSV14]. Als Oberbegriff für derartige Straßen hat sich der Begriff "Gemeinschaftsstraße" etabliert. Mitunter unterscheiden sich darunter zusammengefasste Straßen in ihrer verkehrsrechtlichen Regelung oder fokussierten Maßnahmenansatz [GDV11].
Als bekanntester Vertreter ist "Shared Space" ein niederländischer soziologischer Ansatz, der vom Keuning Instituut entwickelt wurde und mittlerweile markenrechtlich geschützt ist Im Rahmen des EU-Programmes "Interreg IIIB North Sea" wurde das Konzept in mehreren europäischen Regionen zwischen 2004 bis 2008 umgesetzt [KEU05]. In der Schweiz existieren seit 2002 sogenannte "Begegnungszonen".
Essentieller Teil dieser Ansätze ist die Reduktion von Regulierungen, welche durch die gegenseitige Verständigung der Verkehrsteilnehmenden ersetzt werden soll. Nach der deutschen Straßenverkehrsordnung (StVO) jedoch ist die ausschließliche Regulierung des Verkehrsgeschehens mittels sozialer Normen nicht möglich [FGSV14]. Weitere Erläuterungen zu den rechtlichen Voraussetzungen in Deutschland sind im Synthesebericht "Rechtliche Rahmenbedingungen für Shared Space" zu finden.