Nahverkehrsplan
Erstellt am: 18.10.2017 | Stand des Wissens: 06.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König
Für die Sicherstellung und Bedienung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind die Länder bzw. die von den Ländern bestimmten Behörden - in der Regel die Aufgabenträger - verantwortlich. Der Aufgabenträger formuliert Ziele, welche normalerweise in einem Nahverkehrsplan hinterlegt werden. Darin werden auch Aussagen über zeitliche Vorgaben und erforderliche Maßnahmen getroffen. Für die Aufstellung sind sowohl die vorhandenen Unternehmen als auch die Belange anderer Beteiligter, wie beispielsweise von Behindertenbeauftragten oder Behindertenbeiräten, Verbänden, Fahrgastverbänden oder sensorisch eingeschränkten Fahrgästen, zu berücksichtigen. Die wesentlichen Elemente eines Nahverkehrsplans sind aus Abbildung 1 zu entnehmen.
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Die Gewährleistung der Mobilität ist nicht nur ein wichtiger Standortfaktor, sondern auch eine Grundvoraussetzung der gesellschaftlichen Teilhabe. Dem gegenüber stehen teilweise enorme Kosten, um die Daseinsvorsorge zu realisieren. Gerade im ländlichen Raum muss der ÖPNV des Öfteren mit hohen Zuschüssen subventioniert werden. Auch der demographische Wandel wirkt sich auf den ÖPNV auf, indem beispielsweise das Angebot an die alternde Gesellschaft anzupassen ist, das durchaus als eine Chance gesehen werden sollte. Konkrete Ansätze für den demographischen Wandel in der Nahverkehrsplanung sind in [Bu14] nachzulesen. Um dennoch in Zeiten knapper, kommunaler Kassen ein attraktives ÖPNV-Angebot anbieten zu können, sind die Maßnahmen in einem Nahverkehrsplan zu hinterlegen. Neben dem demographischen Wandel sind unter anderem auch der Schüler- und Tourismusverkehr zu beachten.
Ein Beispiel für aktuell und zukünftig steigende Fahrgastzahlen im ÖPNV liefert der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). In dem Einzugsgebiet wurde ein Masterplan bis 2020 entwickelt, der als regionaler Nahverkehrsplan alle Belange rund um den öffentlichen Nahverkehr der Region Frankfurt Rhein-Main behandelt. Dadurch sollen den Fahrgästen gute und nachhaltige Nahverkehrsleistungen angeboten und auch die gesetzlichen Grundlagen für langfristige Projekte berücksichtigt werden. Die Inhalte setzen sich unter anderem aus dem Leistungsangebot und der Schieneninfrastruktur, den Fahrzeugen, der Verkehrssituation, dem Wettbewerb und der Qualitätssicherung, dem Tarif und Vertrieb sowie der Kundeninformation und der Kommunikation zusammen. Die zu erwartenden Verkehrsströme sind auf verschiedenste Einflussfaktoren zurückzuführen. Neben der Bevölkerungsentwicklung spielen dabei Veränderungen in der Arbeitswelt als auch Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Veränderungen des Mobilitätsverhaltens eine wichtige Rolle.[Arn14]