Förderung von Open-Access-Modellen
Erstellt am: 09.06.2015 | Stand des Wissens: 06.08.2023
Synthesebericht gehört zu:
Investitionen in Breitbandinfrastruktur in Deutschland werden in zunehmendem Maße von einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure getätigt. Neben etablierten Telekommunikationsunternehmen investieren beispielweise Energieversorger, Stadtwerke oder regionale Kleinstanbieter in hochleistungsfähige Breitbandnetze der nächsten Generation ("Fiber To The Building" (FTTB), "Fiber To The Home" (FTTH)) [KrSc14].
Dies kann zu einem größeren Angebot als auch einer größeren Nachfrage auf der Vorleistungsebene der Breitbandinfrastruktur führen: Nicht mehr nur die Deutsche Telekom AG könnte ein Anbieter von Vorleistungen sein, sondern eine Vielzahl von Akteuren könnten Vorleistungen sowohl anbieten als auch Nachfragen, um eigene Infrastruktur sinnvoll auszunutzen beziehungsweise um neue Kunden zu erreichen.
Unter dem Begriff "Open Access" (Offener Zugang) werden deshalb Konzepte diskutiert, wie verschiedene Marktteilnehmer beim Auf- und Ausbau von Netzen der nächsten Generation sich wechselseitig freiwillig, transparent und diskriminierungsfrei zu angemessenen Preisen einen Zugang zu Infrastrukturelementen gewähren können.
"Open Access"-Regeln sollen insbesondere die Profitabilität von Ausbauprojekten steigern, da sie die potentielle Netzauslastung durch Vergrößerung der Kundenbasis erhöhen können. Hierzu ist eine umfangreiche Standardisierung von technischen Schnittstellen und Prozessen (Interoperabilität) erforderlich.
Grundsätzlich ist dabei zwischen physisch entbündeltem und virtuell entbündeltem Zugang zu unterscheiden. Der virtual unbundeled local access (VULA) basiert auf dem aktiven Netzbetrieb auf Basis des Layer 2-Bitstroms. Dieses virtuelle Zugangsprodukt muss in seiner Ausprägung so gestaltet werden, dass es dem darauf zugreifenden Anbieter möglich ist, eigene Produktfdifferenzierungen und Diensteangebote zu realisieren [AteKOM23c].
Bislang ist das Open-Access-Prinzip als Zielvorgabe formuliert, Bitstreamzugänge werden jedoch weiterhin nur sehr teuer angeboten, sodass sich der eigene Ausbau für Drittanbieter lohnt. Dazu diskutiert die Bundesnetzagentur und das BMDV mögliche Regelungen, um den ökonomisch nicht sinnvollen Überbau von Leitungen und die Ausbildung von Monopolen zu verhindern [AteKOM23a].
Bislang ist das Open-Access-Prinzip als Zielvorgabe formuliert, Bitstreamzugänge werden jedoch weiterhin nur sehr teuer angeboten, sodass sich der eigene Ausbau für Drittanbieter lohnt. Dazu diskutiert die Bundesnetzagentur und das BMDV mögliche Regelungen, um den ökonomisch nicht sinnvollen Überbau von Leitungen und die Ausbildung von Monopolen zu verhindern [AteKOM23a].
Die Bundesnetzagentur hat im Rahmen des ""Next Generation Access" (NGA) -Forums" zusammen mit Marktteilnehmer umfangreiche Eckpunkte, Musterverträge und technische Spezifikationen für mögliche Vorleistungsprodukte erarbeitet [BNetzA15e].