Gesteuertes Laden als Anwendungsfall der Elektromobilität
Erstellt am: 28.02.2014 | Stand des Wissens: 24.05.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Der Begriff "gesteuertes Laden" steht für Anwendungsfälle, bei denen eine direkte Steuerung des Ladevorgangs durch einen zentralen Optimierungsagenten erfolgt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Nutzer die grundsätzlich bei ihnen liegende Kompetenz der Steuerung im Rahmen von Vereinbarungen mit dem Stromlieferanten an diesen abgeben, welcher somit die Funktion des Optimierungsagenten erfüllt. Dieser etabliert über einen geeigneten Tarif Anreize bei den Nutzern, Steuerungskapazitäten freizugeben. In diesem Zusammenhang wird auch hier davon ausgegangen, dass eine automatisierte Abrechnung erfolgt.
Hinsichtlich der Erfüllung potenzieller Anforderungen des energiewirtschaftlichen Systems bietet eine direkte Steuerung des Ladevorgangs die weitestgehenden Möglichkeiten. So bestehen insbesondere geringere Unsicherheiten hinsichtlich der Reaktion der Ladevorgänge auf Steuerungssignale. Allerdings sind auch hier Nutzerpräferenzen von Bedeutung, da insbesondere individuelle Mobilitätsbedürfnisse einen Einfluss auf die für energiewirtschaftliche Anwendungen verfügbare Batteriekapazität haben. Außerdem müssen auch hier Anreize etabliert werden, sodass Nutzern freie Batteriekapazitäten auch zur Verfügung stellen.
Derartige Anreize vorausgesetzt, kann bei entsprechend großen Nutzerzahlen jedoch davon ausgegangen werden, dass die verfügbare Batteriekapazität recht genau prognostiziert werden kann, sodass unter Berücksichtigung von Sicherheitsabschlägen gewisse Energiemengen und Leistungsbänder auch für die Bereitstellung von Systemdienstleistungen genutzt werden können. Vor diesem Hintergrund steigt auch die Rationalität für einen bidirektionalen Anschluss.