Handlungsoptionen in der Containerlinienschifffahrt
Erstellt am: 14.04.2003 | Stand des Wissens: 06.01.2025
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Der Wettbewerb in der Containerlinienschifffahrt ist geprägt durch einen Trend zur Konsolidierung und Konzentration. Um die eigene Wettbewerbsposition in der Containerlinienschifffahrt zu sichern und zu verbessern, sind die Reeder bemüht, Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Leistungsfähigkeit umzusetzen. Diese Handlungsoptionen umfassen:
- den optimalen Einsatz von Schiffen basierend auf verschiedenen Liniendiensten und Schritten zur Kostensenkung durch Kooperation und Rationalisierung,
- Senkung von anfallenden Kosten, unter anderem durch Einsparung von Treibstoff durch Slow Steaming [MaPa13],
- Stabilisierung der Fracht- und Charterraten, beispielsweise durch Aufliegen von Schiffen.
Um den Wettbewerb zu regulieren, boten in der Vergangenheit Linienkonferenzen eine Plattform für Preisabsprachen. Aufgrund von Wettbewerbsverzerrungen durch Kartellbildung wurde insbesondere in den USA und in Europa von der Politik regulierend eingegriffen. Wesentlicher Punkt dabei war die Abschaffung kartellrechtlicher Ausnahmegenehmigungen für Linienschifffahrtskonferenzen. Dennoch haben sich mittlerweile Allianzen unter den Container-Reedereien gebildet. Die größten drei setzen sich wie folgt zusammen:
- 2M Alliance (Maersk, MSC).
- Ocean Alliance (Cosco Shipping, CMA CGM, Evergreen und OOCL).
- THE Alliance (Hapag-Lloyd, Ocean Network Express, Yang Ming, Hyundai Merchant Marine) [BRS21].
Auch das Weglassen von Häfen auf Routen ist mittlerweile eine mögliche Maßnahme. Somit werden doppelte Anfahrten in einem Land vermieden. So strich die Reederei Maersk den Hamburger Hafen aus einer ihrer Ost-West-Routen und läuft künftig nur noch den JadeWeserPort in Wilhelmshaven an [WisB19, S. 3]. Auch die Auslastung der Schiffe spielt eine große Rolle. Mega-Carriern (Schiffe mit einer Kapazität von 18.000 TEU und mehr) können aufgrund ihrer Dimensionen praktisch nur noch im Asien-Europa-Verkehr eingesetzt werden. Einsparungen sind jedoch nur bei voller Auslastung zu erreichen, ist dies nicht der Fall, wird die Rechnung ins Minus gekehrt. Folglich werden Mega-Carrier ohne Chance auf eine volle Beladung lieber stillgelegt. [MaMa16a].